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Künstliche Intelligenz bleibt ein heißes Thema an den Finanzmärkten. Doch ist die Euphorie übertrieben? Der legendäre Investor Michael Burry, bekannt aus „The Big Short“, hat Short-Positionen auf prominente KI-Aktien wie Nvidia und Palantir eröffnet. Dr. Dennis Riedl analysiert in seiner neuesten Einschätzung, ob wir tatsächlich vor einer Blase stehen könnten und wie Privatanleger die aktuellen Entwicklungen bewerten sollten.
Im Fokus stehen vor allem zwei bemerkenswerte Positionen in Michael Burrys Portfolio: ein Put auf Palantir (WKN: A2QA4J, ISIN: US69608A1088, Ticker: PLTR), der rund zwei Drittel ausmacht, sowie ein weiterer auf Nvidia (WKN: 918422, ISIN: US67066G1040, Ticker: NVDA), mit knapp 16 Prozent Anteil. Diese beiden Unternehmen gelten als Vorreiter im Bereich künstlicher Intelligenz und KI-gestützter Technologien.
„Michael Burry hat früh erkannt, dass die aktuelle Begeisterung für KI-Aktien auf wackeligen Fundamenten stehen könnte, ähnlich wie bei der Immobilienblase 2008“, erklärt Dr. Riedl.
Doch wie fundiert sind diese Wetten? Und vor allem: Welche Risiken bestehen tatsächlich?
Palantir ist ein führendes Unternehmen im Bereich Datenanalyse, das seine Kundenbindung unter anderem durch proprietäre Daten stärkt. Die Aktie hat eine bemerkenswerte Rallye hinter sich. Von weniger als 10 US-Dollar vor einigen Jahren kletterte sie auf über 200 US-Dollar.
Dennoch wirft die hohe Bewertung Fragen auf: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 300 und einem enormen Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) wirken die aktuellen Preise extrem ambitioniert. Besonders problematisch wird es, wenn die derzeitigen Markterwartungen nicht eingehalten werden.
„Eine 50-prozentige Korrektur ist bei diesen Bewertungskennzahlen jederzeit möglich, selbst wenn das Unternehmen solide Wachstumsraten bietet“, erklärt Dr. Riedl.
Gleichzeitig sieht der Finanzexperte in Palantirs Alleinstellungsmerkmalen weiterhin Potenzial. Der Zugriff auf einzigartige, geschützte Datensätze ist ein starker Wettbewerbsvorteil („Burggraben des 21. Jahrhunderts“). Trotzdem rät er Anlegern zu Vorsicht bei so stark gestiegenen Kursen.
Die Kursentwicklung von Nvidia, dem dominierenden Player im Bereich Hochleistungs-Chips für künstliche Intelligenz, ist ebenso beeindruckend. Die Aktie hat sich innerhalb weniger Jahre mehr als verzehnfacht. Wie bei Palantir untermauern auch bei Nvidia die Fundamentaldaten teilweise die Bewertung.
Mit einem erwarteten Wachstum und einem KGV, das laut Schätzungen in den kommenden Jahren auf 15 fallen könnte, ist Nvidia auf den ersten Blick deutlich attraktiver bewertet. Allerdings könnten Anleger unangenehme Überraschungen erleben, wenn sich die Marktbedingungen ändern.
„Sollte Nvidia seinen Status als Marktführer verlieren, könnten die Margen signifikant einbrechen. In diesem Fall würde sich die Bewertung dramatisch verschlechtern“, warnt Dr. Riedl.
Insbesondere Konkurrenten wie AMD könnten Nvidia angreifen und den Wettbewerb intensivieren, was die hohen Gewinnspannen von derzeit knapp 60 Prozent gefährden würde.
Dr. Riedl stellt klar, dass die hohen Bewertungen von Nvidia und Palantir auf realem Wachstum basieren, anders als bei der Dotcom-Blase in den 2000er-Jahren. Eine Studie von McKinsey unterstreicht, dass die weltweite Nachfrage nach Rechenzentren und KI-Chips in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich noch einmal signifikant steigen wird.
Dennoch bleiben Überbewertungen ein Risiko.„Eine klare Blase, bei der die Substanz fehlt, sehe ich nicht. Aber die Bewertung hat sehr hohe Erwartungen eingepreist, was zu gefährlichen Korrekturen führen kann“, fasst Dr. Riedl zusammen.
Nvidia ist im S&P 500 mit über 7,5 Prozent stark gewichtet. Ein massiver Rückgang der Nvidia-Aktie könnte somit den gesamten Index sowie den weltweiten Aktienmarkt belasten. Ähnliche Risiken bestehen auch bei Palantir, wenngleich das Unternehmen im Vergleich zu Nvidia kleiner ist.
Dr. Riedl betont jedoch, dass die Stärke dieser Unternehmen nicht nur auf der aktuellen KI-Euphorie basiert. Beide Unternehmen generieren heute schon signifikante Umsätze und Gewinne, was sie von Hype-getriebenen Titeln der Vergangenheit unterscheidet.
Michael Burrys Short-Wetten sind ein Warnsignal, überhitzte Bereiche des Marktes kritisch zu hinterfragen. Sowohl Nvidia als auch Palantir haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie auf soliden Geschäftsmodellen basieren. Doch die Bewertungen sind hoch, und auch Dr. Riedl sieht hier Risiken:
„Die hohe Bewertung der KI-Schwergewichte reflektiert extreme Erwartungen, die nicht immer realistisch erscheinen. Anleger sollten auf Korrekturen vorbereitet sein, die jederzeit eintreten könnten.“
Dennoch ist das Fundament der Branche stabil, und die Nachfrage nach KI bleibt stark. Ob es sich tatsächlich um eine Blase handelt, wird die Zeit zeigen.
Sehen Sie sich das ganze Video an und erhalten Sie noch tiefere Einblicke in Dr. Riedls Analysen.
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