Wenn ein Unternehmen gute Geschäftsideen, aber nicht das Geld für deren Umsetzung hat, wird es versuchen, Geld von außenstehenden Investoren zu bekommen. Eine Möglichkeit hierzu ist die Herausgabe von Aktien: Das Unternehmen bietet Anteilsscheine an, wer sie kauft, wird zum Mitbesitzer der Gesellschaft. Dieses Prinzip ist alles andere als neu, schon vor mehr als 150 Jahren wurden zum Beispiel Eisenbahnnetze mit dem Kapital von der Börse finanziert. Die Börse ist der Ort, an dem die Aktien gehandelt werden. Wie auf einem Marktplatz werden an der Börse das Aktien-Angebot und die Nachfrage zusammengeführt. Als Konsequenz bildet sich der Aktienkurs (Börsenkurs) heraus.
Die Börsen in Deutschland unterliegen einer strengen Marktaufsicht, an der verschiedene Institutionen beteiligt sind. Die Marktaufsicht sorgt dafür, dass bei der Ermittlung der Börsenkurse alles mit rechten Dingen vor sich geht. Werden Aktien erstmals ausgegeben, fungiert die Börse als Primärmarkt (Emissionsmarkt). Der Erlös aus dem Verkauf der Aktien zum Emissionskurs fließt in diesem Fall dem Unternehmen zu, das den Börsengang initiiert hat. Ist die Aktie bereits im Handel, spricht man vom Sekundärmarkt. Die Börse ist auch nach der Emission der Mittler, der für einen effizienten Interessensausgleich zwischen Käufer und Verkäufer sorgt: Anhand der eingehenden Kauf- und Verkaufsorder wird der Börsenkurs der Aktie ermittelt. Börsenkurse gibt es nicht nur für Aktien, sondern auch für andere Vermögenswerte.
Grundsätzlich wird bei den Börsenkursen zwischen Geldkursen (englisch: „bid“) und Briefkursen („ask“) unterschieden. Geldkurse sind die Kurse des Käufers. In einem klassischen Handelssystem, bei dem ein Börsenmakler in einem Orderbuch die eingehenden Kauf- und Verkaufsaufträge sammelt, ist der Geldkurs der höchste Kurs, zu dem ein Käufer bereit ist, das Wertpapier zu kaufen. Der Briefkurs ist das Pendant zum Geldkurs von der Verkäuferseite: Es ist der tiefste Kurs, zu dem ein Verkäufer noch bereit ist, die Aktie abzugeben. Der Briefkurs liegt in aller Regel über dem Geldkurs. Nimmt man das arithmetische Mittel zwischen Geld- und Briefkurs, so erhält man den Mittelkurs. Beim Betrachten der Börsenkurse achten Beobachter auf die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs. Sie wird als Spread bezeichnet.
Die Börsenkurse für ein und dasselbe Wertpapier unterscheiden sich je nach Börsenplatz. Die Börse in Frankfurt hat 1997 das Handelssystem Xetra eingeführt, über das nach Angaben der Börse heute mehr als 90 Prozent des deutschen Aktienhandels laufen. Der Handel auf Xetra läuft börsentäglich von 9 bis 17.30 Uhr. Der Eröffnungskurs ist der erste Börsenkurs des Tages, der Schlusskurs entsprechend der letzte Börsenkurs des Handelstages. Neben den eigentlichen Börsenkursen gibt es die OTC-Kurse: Sie kommen zustande, wenn Makler mit Händlern direkt Geschäfte abschließen, also ohne die Vermittlung einer Börse (Over-the-counter-Handel OTC).
ARIVA.DE liefert Nutzerinnen und Nutzern die Börsenkurse zu einzelnen Wertpapieren von unterschiedlichen Börsenplätzen. Die Börsenkurse werden dabei in der Regel mit 15-minütiger Zeitverzögerung angezeigt. Eine Ausnahme bilden Real-Time-Kurse: Bei Real-Time-Kursen handelt es sich um Börsenkurse in Echtzeit.
Börsenkurse unterliegen naturgemäß starken Schwankungen, weil sich die Bewertungen zu den Wertpapieren fortlaufend ändern. Ein Maß für die Schwankungen der Börsenkurse für die DAX-Aktien ist der Volatilitätsindex VDAX-new: Dieser Index misst die von Investoren erwarteten Kursschwankungen der Börsenkurse der DAX-Aktien. Je höher der VDAX-new, desto nervöser der Aktienmarkt.
Grundsätzlich profitieren Investoren dann vom Kauf einer Aktie, wenn sie das Papier zu einem Börsenkurs verkaufen, der höher ist als jener Börsenkurs, zu dem sie eingestiegen sind. Neben der Steigerung des Börsenkurses können Aktionäre auch davon profitieren, wenn das Unternehmen, dessen Aktie sie kaufen, Dividendenzahlungen vornimmt.