
Chemiebranche am Donnerstag unter Verkaufsdruck
Mit einem Minus von 3 Prozent notieren die Anteile der BASF am Donnerstag am Ende des deutschen Leitindex DAX. Von der Nachrichtenseite her gibt es hierfür keinen unmittelbar erkennbaren Grund.
Zwar hat sich die Schweizer Großbank UBS zur Aktie geäußert, eine neutrale Bewertung ("Halten") sowie ein Kursziel von 45 Euro geben aber eigentlich keinen Anlass für umfangreiche Verkäufe. Zu beobachten ist jedoch ein branchenweiter Trend: Auch die Papiere von Mitbewerbern wie LyondellBasell (-3,9 Prozent) und Dow (-2,0 Prozent) verlieren am Donnerstag deutlich an Wert.
Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für Verluste
Für die schon seit Monaten auf der Stelle tretenden Aktie kommen die neuerlichen Verluste zur Unzeit. Ein aussichtsreicher Ausbruchsversuch könnte durch den Rücksetzer verhindert werden, während die Entschlossenheit der Käuferinnen und Käufer ein weiteres Mal auf die Probe gestellt werden dürfte.

Aktie ein Sinnbild der Branche: Stillstand!
Mit einem mageren Plus von 1,1 Prozent in diesem Jahr ist die BASF-Aktie gegenüber dem Gesamtmarkt deutlich abgehängt. Die weltweit schwache Industriekonjunktur führt zu einer geringen Nachfrage nach Basischemikalien, sodass es für die Ludwigshafener aktuell nur den Status quo zu verteidigen gibt.
Das bildet auch die Aktie mit ihrer in den vergangenen Monaten ausgeprägten Seitwärtsbewegung ab. Größere Ausbruchsversuche zur Oberseite sucht man ebenso vergebens wie solche zur Unterseite. Nach einer Phase erhöhter Volatilität in den ersten vier Monaten des Jahres ist das Kursgeschehen zum Erliegen gekommen.
Support bei 42 Euro jetzt erneut gefordert
Umso mehr schmerzt es, dass nun der jüngste Anstiegsversuch abverkauft wird. Der nämlich stellte den ernsthaftesten Versuch der Bullen, die Widerstandszone zwischen 45 und 46 Euro zu überwinden, seit drei Monaten dar. Die 200-Tage-Linie war schon zurückerobert und auch 46 Euro konnten zeitweise erklettert werden.
Jetzt aber gerät nach dem Fall auch unter die 50-Tage-Linie wieder die Unterstützungszone zwischen 41,50 und 42,00 Euro ins Visier. Fällt diese, müssen sich Anlegerinnen und Anleger auf einen Test der bisherigen Jahrestiefs bei 37,50 Euro einstellen.
Bullen mit unmittelbarer Konterchance
Noch ist es aber nicht an der Zeit, die Flinte ins Korn zu werfen. Ungeachtet des jüngsten Rückschlags sind in den technischen Indikatoren erhebliche Verbesserungen zu erkennen. Sowohl der RSI als auch der MACD befinden sich in monatelangen Aufwärtstrends, die eine nachhaltige Erholung der Aktie sowie einen Ausbruch immer wahrscheinlicher machen.
Außerdem notiert der MACD noch immer über der Nulllinie, womit er einen intakten (kurzfristigen) Aufwärtstrend anzeigt. Das sorgt nicht nur für Sicherheit, wenn es um das Verteidigungen der Unterstützungszone gilt, sondern birgt auch die Möglichkeit eines Bullenkonters und eine schnelle Rückkehr zumindest über die 50-Tage-Linie.
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Fazit: Ärgerlich, aber (noch) kein Beinbruch
Somit ist der Pullback zwar ärgerlich, aber noch keine echte Gefahr. Anlegerinnen und Anleger sollten sich frustrationstolerant und weiterhin geduldig zeigen. Erst für Kurse unterhalb von 42 Euro sollte die Begrenzung weiterer Verluste erwogen werden.
Die Aussichten für das kommende Jahr sind gut – zumindest, wenn es dem Unternehmen gelingen sollte, die Gewinnerwartungen der Analystinnen und Analysten zu erfüllen. Dann nämlich wäre die Aktie mit einem KGV von 12,1 bewertet, was einen Wert deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre darstellt.
In der Zwischenzeit können sich Investoren zumindest auf die mit über 5 Prozent überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite verlassen.
Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross