Market Maker drücken Bitcoin: Rekord-Open-Interest sorgt für heftige Kurskorrektur
Market Maker drücken den Kurs von Bitcoin. Milliarden an Optionen verfallen wertlos. So steht es jetzt um die Kryptowährung.
Bitcoin (BTC) und der gesamte Krypto-Markt korrigierten in den letzten 24 Handelsstunden deutlich. Der BTC-Kurs fiel auf 108.623 US-Dollar, zurück in Richtung seines Monatstiefststands und somit in die Nähe des sogenannten Max Pain Levels am Markt für Krypto-Optionen.
Bei Optionen handelt es sich um Finanzderivate, mit denen Anleger auf steigende bzw. fallende Kurse von Bitcoin mittels sogenannter Call und Puts wetten. Sie spekulieren zum Kaufzeitpunkt einer Option auf eine erhoffte Kursentwicklung in der Zukunft. Der Max Pain Preis bezeichnet den Kurs eines Basiswertes (Underlying), bei dem die größte Zahl offener Optionen (Calls und Puts) am Verfallstag wertlos werden.
Für Optionsanbieter (Market-Maker) ist dies oft der profitabelste Kurs, weil sie die Prämien behalten, ohne die Optionen ausüben zu müssen. Für Optionskäufer ist es der Kurs, bei dem sie den größten Verlust erleiden.
Glassnode: Open Interest by Strike Price
Der jüngste Kursrückgang der Krypto-Leitwährung kollidierte mit dem bislang höchsten verzeichneten Open Interest am Optionsmarkt jemals am heutigen Freitagmorgen um 10:00 Uhr (MEZ).
Deribit: Open Interest des heutigen Verfallstags am Optionsmarkt
Market-Maker dürften ein hohes Interesse gehabt haben, den Kurs kurz vor dem Verfallstag bis in die Nähe des Max Pain Preises zu drücken, um möglichst viele Optionen wertlos verfallen zu lassen und maximale Gewinne zu erwirtschaften.
Insbesondere professionelle Anleger nutzen den Optionsmarkt, um auf zukünftige Kurssteigerungen und Kurskorrekturen zu spekulieren. Damit wollen sie bestehende Bitcoin-Spot-Positionen bei einem Kursrückgang absichern. Das nennt man Hedging.
Gerade vor der Bekanntgabe wichtiger Wirtschaftsdaten und geldpolitisch relevanten Terminen, infolge derer mit einer Volatilitätszunahme eines Assets gerechnet wird, positionieren sich Investoren mit verschiedensten Handelsstrategien, um sich gegen stärkere Kursbewegungen abzusichern oder von diesen zu profitieren.
Glassnode: Options Heatmap
Verstärkte Aktivität am Optionsmarkt Deribit, dem größten Anbieter für Krypto-Optionen, war bereits in der Vorwoche zu verzeichnen. Optionshändler kauften vermehrt Optionen, um bestehende Spot-Positionen im Vorfeld der Leitzinsentscheidung abzusichern oder auf einen antizipierten Volatilitätsschub nach der Zinsentscheidung zu spekulieren.
Derartige Entwicklungen am Optionsmarkt sind oft ein klares Zeichen für eine erhöhte Unsicherheit des Marktes und die Erwartung einer größeren Kursbewegung. Der jüngste Abverkauf von Bitcoin kann somit zumindest anteilig auf die Entwicklungen am Optionsmarkt zurückzuführen sein.
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