Verluste dominieren: Stehen Bitcoin-Treasuries am Abgrund?
Auch wenn Bitcoin zum Wochenende wieder oberhalb von 90k notiert, spiegelt sich diese Stärke bislang nicht in den Bilanzen vieler Bitcoin-Treasury-Unternehmen wider.
Ein umfangreicher Bericht des Datenanbieters Bitcoin Treasuries kommt zu dem Ergebnis, dass die Mehrheit der Bitcoin-Stacking-Unternehmen aktuell auf nicht realisierten Verlusten sitzt – und erste Akteure beginnen bereits, ihre Bestände zu reduzieren.
65 Prozent der Unternehmen über dem aktuellen Marktpreis eingestiegen
Laut dem Report haben in einer Stichprobe von 100 Unternehmen rund 65 Prozent ihre Bitcoin-Käufe zu Preisen oberhalb von 90.000 US-Dollar getätigt. Damit befindet sich eine klare Mehrheit dieser Firmen aktuell im Minus.
Der Bericht spricht von einem "substanziellen Mark-to-Market-Druck", der im vergangenen Monat sichtbar geworden sei und zahlreiche Käufer aus dem Jahr 2025 "in die roten Zahlen gezogen" habe.
Zwar bleibt der Netto-Trend weiterhin positiv, doch erstmals mehren sich Anzeichen für taktische Verkäufe. Fünf Unternehmen, darunter der Mining-Konzern Hut 8 sowie die auf Treasury-Management spezialisierte Sequans, verkauften im vergangenen Monat gemeinsam rund 1.900 Bitcoin. In diesem Zeitraum war der Bitcoin-Preis zeitweise bis auf 81.000 US-Dollar gefallen.
Unterm Strich kauften private und börsennotierte Unternehmen im gleichen Monat dennoch netto 10.750 Bitcoin hinzu. Dieses Wachstum geht laut Bericht jedoch fast ausschließlich auf eine kleine Gruppe besonders aggressiver Käufer zurück.
Strategy dominiert die Käufe
Eine Schlüsselrolle spielt dabei weiterhin Strategy. Das Unternehmen war allein für rund 72 Prozent der gesamten Bitcoin-Käufe im November verantwortlich und erwarb in diesem Zeitraum etwa 9.000 Bitcoin. "Dieses jüngste Wachstum ist auf eine kleine Zahl engagierter Treasury-Unternehmen zurückzuführen, die ihre Bestände konsequent ausbauen", heißt es im Bericht.
Große Unterschiede bei den Einstiegspreisen
Die Spannweite der durchschnittlichen Kaufpreise fällt extrem aus. Zu den prominentesten Unternehmen mit den niedrigsten Einstiegskosten zählen der Zahlungsdienstleister Block sowie der Autobauer Tesla. Beide Unternehmen haben Bitcoin zu durchschnittlichen Preisen von unter 30.000 US-Dollar erworben. Entsprechend komfortabel ist ihre Position: Teslas Bitcoin-Bestand wird aktuell auf rund 1 Milliarde US-Dollar geschätzt, der von Block auf etwa 786 Millionen US-Dollar.
Ganz anders sieht es bei jüngeren Käufern aus. Trump Media & Technology Group, Betreiber der Plattform Truth Social, sowie der Designsoftware-Konzern Figma, der im Juli an die Börse ging, kauften Bitcoin zu Preisen von rund 120.000 US-Dollar pro Einheit. Beide Unternehmen tätigten jeweils nur einen einzigen Kauf – und das erst in den vergangenen Monaten.
Abkühlung nach dem Hype
Nach einem regelrechten Ansturm zu Jahresbeginn lässt die Dynamik bei Unternehmenskäufen deutlich nach. Insgesamt haben seit Januar 164 Unternehmen einen Bitcoin-Kauf offengelegt. Im vergangenen Monat waren es jedoch nur noch 28 Firmen. Darunter befinden sich laut Bitcoin Treasuries zwar rund 60 Erstkäufer, die bislang keine weiteren Käufe angekündigt haben, doch die breite Kaufwelle scheint vorerst abgeebbt.
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