Es wirkt paradox: Die US-Wirtschaft wächst, aber Bitcoin profitiert nicht. Coinbase führt dies auf eine sogenannte “K-förmige Erholung” zurück. Während Unternehmen durch Künstliche Intelligenz (KI) ihre Gewinne steigern und Aktienkurse treiben, sorgt dieselbe Technologie für Arbeitsplatzunsicherheiten bei der Mittelschicht.
Das Resultat: Das verfügbare Einkommen für riskante Assets wie Krypto schwindet bei Privatanlegern, während institutionelles Geld sich selektiver verhält. Bitcoin hat sich dadurch weit von den Aktienmärkten abgekoppelt und liegt über drei Standardabweichungen unter seinem 90-Tage-Durchschnitt – ein Wert, der zuletzt nach dem Terra-Luna-Crash oder der FTX-Pleite gesehen wurde.
Trotz der düsteren Zahlen bleibt Coinbase optimistisch. “Wir glauben, dass die Bedingungen eine Umkehr im Dezember begünstigen”, schreiben die Analysten David Duong und Colin Basco.
Dafür gibt es zwei Hauptgründe:
Bevor die Sektkorken knallen, müssen Anleger jedoch die Risiken kennen. Der Markt hat wichtige Unterstützungszonen verloren, insbesondere den Bereich zwischen 98.000 und 100.000 US-Dollar.
Zwei Metriken bereiten Sorgen:

CryptoQuant-Analyst Axel Adler Jr. bestätigt den Abschwung am Stablecoin-Markt. Die 30-Tage-Änderungsrate der USDT-Marktkapitalisierung – des größten Stablecoins – ist rückläufig und bewegt sich auf kontraktives Territorium zu. Adler warnt: „Diese Dynamik zeigt, dass der Rückgang der USDT-Zuflüsse den Markt unter Druck setzt. Dadurch wird die Erholung fragiler und die Wahrscheinlichkeit einer anhaltenden Korrektur steigt, sofern die Zuflüsse nicht wieder anziehen.“
Coinbase warnt davor, in fallende Messer zu greifen (“buying dips into a vacuum”). Da viele Unterstützungen gebrochen sind, fehlt es an natürlicher Nachfrage.
Die Analysten empfehlen statt blindem Dollar-Cost-Averaging (DCA) eine trendbasierte Strategie. Ein entsprechender Backtest zeigt: Wer nur dann nachkauft, wenn Bitcoin über seinem 50-Tage-Durchschnitt (SMA) notiert, und in Abwärtstrends Cash hält, hätte seine Rendite massiv gesteigert – fast um das Fünffache im Vergleich zu naivem Dauer-Kaufen.

Die Analyse ist klar: Der Markt sucht einen Boden. Die Chancen stehen gut, dass dieser im Dezember gefunden wird, getrieben durch Makro-Faktoren und eine überfällige Gegenbewegung. Bis dahin sollten Anleger:innen jedoch auf klare Signale warten – etwa eine Rückeroberung der 98.000 US-Dollar-Marke bei hohem Volumen – anstatt blind ins Risiko zu gehen.

Quellen
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