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Nicolas Fuchs Nicolas Fuchs
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Nicolas ist seit 2016 Redakteur bei ARIVA.DE. Seine Expertise in der technischen Analyse und sein Engagement für genaue Prognosen machen ihn zu einer wertvollen Ressource für die Community, die auf aussagekräftige News angewiesen ist.

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Stablecoin-Boom: Der nächste Billionenmarkt wächst und Ex-Commerzbank-Chef Knof steigt ein

Der Stablecoin-Markt könnte laut Analysten bis 2030 auf über 3 Billionen US-Dollar anwachsen. Parallel vollzieht Ex-Commerzbank-Chef Manfred Knof den Wechsel in die Kryptoindustrie.
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Stablecoins: Der nächste Milliardenmarkt nimmt Gestalt an

Wall Street-Analysten prognostizieren exponentielles Wachstum

Stablecoins, digitale Währungen mit fester Bindung an klassische Währungen wie den US-Dollar, stehen laut führenden Finanzinstituten an der Schwelle zur nächsten großen Marktbewegung. Laut einem Bericht von Citizens JMP Securities könnte sich die Marktkapitalisierung des Stablecoin-Sektors von derzeit rund 225 Milliarden US-Dollar bis 2030 auf über 3 Billionen US-Dollar erhöhen. Dies entspricht einer Verzehnfachung innerhalb von fünf Jahren. Auch Analysten von Citigroup und Wells Fargo sehen massives Wachstumspotenzial mit einem erwarteten Marktwert zwischen 1,6 und 3,7 Billionen US-Dollar.

Im Gegensatz zu volatilen Kryptowährungen wie Bitcoin sind Stablecoins durch Reservewerte – meist US-Staatsanleihen – gedeckt. Dadurch bieten sie institutionellen Anlegern, Banken und Zahlungsabwicklern eine stabilere Möglichkeit, Blockchain-Technologie zu nutzen. Die Marktführer USDT (Tether) und USDC (Circle) dominieren aktuell mit zusammen über 90 % Marktanteil.

Institutionalisierung: Banken, Zentralbanken und Big Tech steigen ein

Devin Ryan, Leiter der Finanztechnologieforschung bei Citizens JMP, betont, dass Stablecoins inzwischen ein strategisches Interesse bei Großbanken, Zahlungsdienstleistern, Technologieunternehmen und zunehmend auch bei Zentralbanken geweckt haben. Die Bezeichnung einer "post-regulatorischen Landnahme" beschreibt die aktuelle Phase, in der Unternehmen Positionen in einem künftig regulierten Stablecoin-Markt einnehmen wollen.

Die erwarteten Einnahmen für Stablecoin-Emittenten belaufen sich laut Ryan auf rund 100 Milliarden US-Dollar jährlich, abhängig vom Zinsumfeld und den anfallenden Gebühren. Diese Einnahmen könnten helfen, geringere Transaktionskosten auszugleichen oder als Profitquelle dienen.

Die US-amerikanische Gesetzgebung könnte die Entwicklung entscheidend beschleunigen. Mit dem sogenannten "GENIUS Act" arbeitet der Kongress an einer stabilitätsorientierten Regulierung von Stablecoins. Eine Verabschiedung ist bereits für August 2025 im Gespräch. Auch international schreitet die Regulierung voran. In Europa greift seit Dezember 2024 die MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets), während Singapur, Hongkong und Großbritannien ebenfalls bereits eigene Rahmenwerke implementiert haben.

Mehr als nur Handel: Stablecoins als Fundament digitaler Finanzmärkte

Alex Saunders von der Citigroup (Citigroup Aktie) unterstreicht das vielfältige Potenzial: Stablecoins werden nicht nur im Handel eingesetzt, sondern zunehmend als inflationsresistentes Wertaufbewahrungsmittel und Absicherung gegen politische Risiken betrachtet. Der Rückgriff auf US-Staatsanleihen als Sicherheiten für Stablecoins steigert die Nachfrage nach diesen Papieren erheblich und stützt somit indirekt die US-Verschuldung.

Ryan ergänzt, dass Stablecoins im internationalen Zahlungsverkehr, B2B-Zahlungen, E-Commerce, im Bereich tokenisierter Finanzinstrumente sowie in entwicklungs- und inflationsanfälligen Märkten eine tragende Rolle übernehmen könnten. Ihre technische Basis – Blockchain – bildet dabei eine Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung klassischer Finanzstrukturen.

Prominenter Seitenwechsel: Ex-Commerzbank-Chef Knof steigt in die Kryptoindustrie ein

Ein weiteres Zeichen für die institutionelle Relevanz der Branche ist der Einstieg von Manfred Knof, dem früheren Vorstandschef der Commerzbank (Commerzbank Aktie), in das kanadische Fintech Valour. Knof übernimmt dort den Vorsitz des Verwaltungsrats und wird die Muttergesellschaft Defi Technologies strategisch beraten. Ziel ist es, institutionelle Partnerschaften auszubauen und das verwaltete Vermögen durch gezielte Investorenansprache zu steigern.

Valour bietet börsengehandelte Produkte (ETPs) auf Kryptowährungen wie Bitcoin an und ist seit Mai 2025 an der Nasdaq notiert. Das Unternehmen ist aktuell mit rund 1,1 Milliarden US-Dollar bewertet. Knof soll nicht nur neue Investorenkontakte knüpfen, sondern auch den Bereich Research und Analyse ausbauen.

In einer Mitteilung erklärte Defi Technologies, Knof werde helfen, „die Position von Valour als vertrauenswürdigem, innovativem Partner für Investoren weltweit zu stärken“.

Ein Schritt mit Signalwirkung

Für den deutschen Finanzsektor kommt der Schritt überraschend, wenn auch nicht vollkommen unlogisch. Knof war nach langjähriger Tätigkeit bei der Allianz (Allianz Aktie), der Deutschen Bank und schließlich als Sanierer der Commerzbank eine prägende Figur im etablierten Bankenwesen. Sein Rückzug im Herbst 2024 erfolgte auf eigenen Wunsch wohl auch, weil interne Differenzen mit Aufsichtsratschef Jens Weidmann hinsichtlich Vertragskonditionen und Entscheidungsfreiheit unüberbrückbar blieben.

Knofs Engagement bei Defi Technologies ist seine erste neue Aufgabe seit dem Ausscheiden aus der Commerzbank. Dabei dürfte es sich nicht um seine letzte Station handeln. Bereits in der Vergangenheit war Knof als Investor und Berater in technologieorientierten Start-ups tätig, unter anderem in der Münchener Data-Analytics-Firma pmOne sowie im Bereich Bionahrung.

Der Einstieg bei Valour erfolgt in einem Umfeld zunehmender Krypto-Euphorie. Auch in den USA mehren sich institutionelle Bitcoin-Investitionen, nicht zuletzt durch den Rückhalt der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump, die eine krypto-freundlichere Linie verfolgt als die Vorgängeradministration.

Fazit: Stablecoins als nächste Evolutionsstufe digitaler Finanzmärkte

Die Kombination aus regulatorischer Klarheit, institutioneller Akzeptanz und wachsendem realwirtschaftlichem Anwendungsbereich macht Stablecoins zu einem ernstzunehmenden Kandidaten für den nächsten Billionenmarkt. Analysten sehen darin nicht nur ein Zahlungsinstrument, sondern ein zentrales Element zukünftiger Finanzarchitektur.

Die Beteiligung von Manfred Knof verdeutlicht, dass selbst erfahrene Führungspersönlichkeiten aus dem traditionellen Bankwesen dem digitalen Wandel strategische Bedeutung beimessen. Die Kryptoindustrie scheint nicht mehr nur ein Nischenthema für Technologieenthusiasten zu sein. Sie wird zunehmend zum Spielfeld für Großinvestoren, Banken und internationale Konzerne.



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