Bitcoin im Aufwind: Shutdown und Gold-Rallye könnten Kapitalrotation auslösen

Während die USA erneut mit einem Regierungsstillstand konfrontiert sind, richtet sich der Blick der Anleger zunehmend auf alternative Märkte. Bitcoin notiert über 119.000 US-Dollar, während Gold (Goldkurs) bei rund 3.900 US-Dollar liegt. Beide Anlageklassen gelten als potenzielle "sichere Häfen" – doch die Preisentwicklung deutet darauf hin, dass eine Kapitalrotation zugunsten der Kryptowährung einsetzen könnte.

Gold: Vom sicheren Hafen zum Trend-Asset

Gold hat seit dem Frühjahr eine bemerkenswerte Rallye hingelegt. Zwischen April und August verlief die Preisentwicklung seitwärts, doch Ende September folgte dann der Ausbruch: Der Gold-ETF GLD schoss nach oben und markierte den stärksten Zweimonatsanstieg seit über einem Jahrzehnt mit einem Plus von 17,3 Prozent.

Der wöchentliche Relative-Stärke-Index (RSI) kletterte auf Werte nahe 80 – ein Niveau, das in der Vergangenheit stets eine Überhitzung signalisiert hat. Historisch betrachtet folgten auf vergleichbare Rallys regelmäßig Phasen der Konsolidierung.

Bitcoin: Rückkehr der "Uptober"-Rallye?

Parallel dazu zeigt sich Bitcoin technisch in einer interessanten Ausgangslage. Nach einer schwachen Phase im Spätsommer begann die Kryptowährung in den vergangenen Tagen eine Erholung – und das rechtzeitig zum Beginn des traditionell stärksten Börsenmonats für BTC.

Seit 2013 hat Bitcoin in 10 von 12 Oktobern Zugewinne verzeichnet. Diese Saisonalität hat den Monat in der Kryptoszene den Spitznamen "Uptober" eingebracht. Analysten von Compass Point verweisen auf die typische Marktmechanik: Schwäche im September schafft die Basis für ein starkes Momentum im Oktober und November.

Am Donnerstag kletterte Bitcoin auf über 119.000 US-Dollar. Zwar liegt der Kurs damit noch leicht unter dem Allzeithoch aus August 2025, doch mit einem Jahresplus von über 90 Prozent bleibt die Kryptowährung eine der stärksten Assetklassen.

Kapitalrotation: Kommt das Geld aus Gold in Bitcoin?

Im April dieses Jahres setzte Bitcoin nur wenige Tage vor einem Gold-Hoch zur Gegenbewegung an. Gold verharrte anschließend seitwärts, während die Kryptowährung ihre relative Performance verbesserte. Auch jetzt könnte sich ein ähnliches Szenario wiederholen.

"Der RSI im Gold-Markt ist überdehnt, während Bitcoin gerade aus einer Phase relativer Schwäche kommt", sagt Ed Engel von Compass Point. "Das spricht dafür, dass Kapital umgeschichtet wird – raus aus Gold, rein in Bitcoin."

Autor: Ariva-Redaktion/pg