SPACE JAM, from left: Tweety Bird, Granny, Bugs Bunny, Sylvester the Cat, Tazmanian Devil, Daffy Duck, 1996. © Warner Bros.
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Warner-Übernahme: Wird es schmutzig? - Netflix liegt wohl vorne – Paramount erhebt Vorwürfe!

Der milliardenschwere Verkaufsprozess um Warner Bros. Discovery spitzt sich zu. Netflix gilt als Favorit – doch Paramount Skydance attackiert den Ablauf scharf und spricht von einem "kurzsichtigen Prozess mit vorbestimmtem Ergebnis".
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Streaming-Machtspiele: Der Übernahmekampf um Warner Bros. eskaliert

Mehr als ein Jahrhundert ikonischer Film- und TV-Marken macht Warner Bros. Discovery zu einem der begehrtesten Übernahmeziele der Entertainmentbranche. Entsprechend hochkarätig ist das Bieterfeld: Netflix (Netflix Aktie), Paramount Skydance und Comcast (Comcast Aktie) kämpfen um legendäre Fime und Serien wie Harry Potter, DC, Herr der Ringe, Game of Thrones – und um Kabelsender wie CNN, TNT und TBS.

Was als geordneter Verkaufsprozess begann, droht nun in einen der härtesten Medienstreits der vergangenen Jahre umzuschlagen. Paramount Skydance erhebt schwere Vorwürfe gegen den Warner-Vorstand – und Netflix rückt offenbar an die Pole Position.

Paramount: "WBD hat den Anschein und die Realität eines fairen Prozesses aufgegeben"

In einem Schreiben der Paramount-Anwälte an den WBD-Vorstand, das CNBC einsehen konnte, wirft Paramount Warner Bros. Discovery mangelnde Fairness und Missachtung der Pflichten gegenüber den Aktionären vor.

Die Vorwürfe sind ungewöhnlich offen formuliert: "WBD hat den Anschein und die Realität eines fairen Transaktionsprozesses aufgegeben, seine Pflichten gegenüber den Aktionären vernachlässigt und sich auf einen kurzsichtigen Prozess mit vorbestimmtem Ergebnis eingelassen, der einen einzigen Bieter begünstigt", heißt es in dem Brief.

Gemeint ist Netflix.

Paramount will Warner vollständig übernehmen – inklusive Filmstudio, Streamingplattform Max und den Kabelsendern. Das Unternehmen hat sein Angebot zuletzt sogar deutlich erhöht: Laut Bloomberg wurde die Abfindung für WBD-Aktionäre um fünf Milliarden Dollar (Dollarkurs) mehr als verdoppelt.

Warner Bros. Discovery bestätigte den Eingang des Schreibens und erklärte, der Vorstand erfülle seine treuhänderischen Pflichten "mit größter Sorgfalt".

Netflix: Favorit mit 85 Prozent Baranteil – und einer strategischen Agenda

Laut CNBC ist Netflix derzeit der aussichtsreichste Bieter. Das Angebot besteht zu 85 Prozent aus Bargeld und zu 15 Prozent aus Aktien – ein starkes Signal für einen schnellen, sauberen Abschluss. Hinter den Kulissen soll WBD das Netflix-Gebot als "strukturell überlegen" bewerten.

Für Netflix wäre die Übernahme ein historischer Schritt. Der Streamingriese würde Zugang zu einer der mächtigsten Markenbibliotheken der Welt erhalten – ein Vorteil im globalen Wettbewerb um Abonnenten. Vor allem im Bereich Merchandise, Games und Filmrechte würde Netflix schlagartig auf Augenhöhe mit Disney und Universal kommen.

Branchenanalysten sehen jedoch Risiken:

Netflix hat wenig Erfahrung im Umgang mit großen Kinostarts. Kritiker fürchten, das Studioerbe von Warner Bros. könne unter der reinen Streaminglogik leiden.

Comcast: Interesse an Marken – aber nicht am Kabelportfolio

Comcast bleibt im Rennen, fokussiert sich aber klar auf Markenrechte. Die umfangreichen Kabelsender von WBD möchte man nicht übernehmen. Für den Streamingdienst Peacock wäre der Zukauf ein dringend benötigter Schub, da der Dienst im Wettbewerb hinterherhinkt und eine starke Content-Basis fehlt.

Was als Nächstes passiert

Insidern zufolge soll WBD bereits in der kommenden Woche einen bevorzugten Käufer benennen. Paramount zweifelt jedoch offen an, dass dieser Prozess noch unvoreingenommen verläuft. Die Rivalität könnte sich weiter zuspitzen – möglicherweise mit juristischen Schritten. Für alle Beteiligten geht es um nicht weniger als die Machtverteilung der globalen Unterhaltungsindustrie für die nächsten Jahrzehnte.

Fazit: Für die Aktien von Comcast und Paramount dürfte ein Zuschlag bei dem Wettbieten im Warner Bros ein Kursplus bedeuten. Bei Netflix dürfte sich ein Gewinn des Biterstreites unächst negativ auf den Kurs auswirken. Davon sollten sich Anleger aber nicht beunruhigen lassen, sondern einen möglichen Rücksetzer bei Netflix ausnutzen. 

Redaktion Ariva/MW 


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