- Bundestag berät über den Job von Paketzustellern.
- Gewerkschaften fordern eine 20-Kilo-Obergrenze.
- Der Druck auf Zusteller kommt von Kunden und Arbeitgebern.
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Der Zustellerjob sei "knüppelharte körperliche Arbeit" und würde durch die Weihnachtszeit noch einmal verschärft, sagte Pascal Meiser (Linke). "Auf ihren freien Tag" seien die Gewerkschaftsmitglieder in den Bundestag gekommen, erklärte Verdi-Gewerkschaftssekretär für den Postbereich, Aris Harkat.
"Die kennen die Theorie, aber nicht die Praxis", bilanzierte nach der Debatte Abdelaziz Shahin, der in einem Paketzentrum arbeitet. "Gerade wurde die Rente verhandelt. Die meisten Mitarbeiter haben Schulter, Rücken, Knie - das sind die Krankheiten bei uns. Wie schaffen sie das bis zur Rente?", fragt Shahin.
Kampf um 20-Kilo-Obergrenze
Seit Jahren kämpfen Gewerkschaftsvertreter der Branche für eine 20-Kilo-Obergrenze für Pakete. "Weil wir eben tagtäglich mittlerweile Möbel transportieren, Waschmaschinen, Kühlschränke habe ich schon bei gehabt - das wird immer schlimmer", berichtet Zustellteamleiter Steve Josch, der selbst täglich Pakete ausliefert.
Die Sackkarre, die laut Gesetz eine Ein-Personen-Beförderung auch bis 23 Kilo möglich macht, weil sie als geeignetes technisches Hilfsmittel gilt, helfe nur bedingt: "Was macht man auf einer Wendeltreppe?", fragt Josch. Auch die Kunden würden nur noch selten mit anpacken. "Wenn du das dann so 20 Mal am Tag machst, dann weißt du abends, was du gemacht hast", sagt Josch. Dass darüber im Bundestag debattiert wird, findet er dennoch wichtig.
Druck von allen Seiten
Neben der schweren körperlichen Bedingungen schlage der Job auch auf die Psyche, erläutert Harkat. Der Druck für die Zusteller komme von zwei Seiten: "einmal von der Kundschaft und einmal eben vom Arbeitgeber". Das erhöhe die Arbeitsbelastung und damit auch Unzufriedenheit und Frust. "Unser Job ist einfach ein Knochenjob, den wir tagtäglich leisten", erklärt Harkat, der jahrelang selbst als Zusteller tätig war, bevor er zu Verdi wechselte.
Während DHL-Mitarbeitende von einem starken Tarifvertrag mit Verdi profitieren würden, sehe es branchenweit ganz anders aus: Viele Unternehmen in der Branche würden "arbeitsschutztechnisch Missbrauch betreiben", beklagt Harkat. Das betreffe vor allem Angestellte in Subunternehmen. Mit einem Subunternehmerverbot wolle die Gewerkschaft "Gerechtigkeit in die Branche reinbringen, damit auch alle von guten Arbeitsbedingungen profitieren", betonte der Gewerkschaftssekretär./lfö/DP/mis
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