Julius Thiele, Gründer von Nerdminer.de, sieht das Kernproblem nicht auf der Einnahmeseite des Staates, sondern bei den Ausgaben: “Wir wollen immer mehr Schulden machen. Durch Bitcoin und die damit verbundene Technologie – also hartes Geld – kann man eine Art “Soft Landing” für Deutschland schaffen.” Eine Voraussetzung dafür sei, dass mehr Sachverstand in die Politik einziehe. Bildung sei der Schlüssel, nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für die Entscheidungsträger selbst.
Ähnlich argumentiert Joe Martin, Organisator des BitcoinForums. Er fordert von der Politik nicht sofortiges Handeln, sondern erst einmal ein ernsthaftes Interesse am Thema: “Politiker sollten den Unterschied zwischen Blockchain, Bitcoin und sogenannten “Shitcoins” verstehen. Auf Grundlage dieses fundierten Wissens könnte man dann sinnvolle Regulierung entwickeln.”
Christian Wind, Gründer von Seedor, sieht die politische Einmischung als Überregulierung. Bitcoin sei eine Währung und müsse auch so behandelt werden. Sein Appell: “Wenn man Bitcoin gegen Waren oder Dienstleistungen tauscht, sollte keine Kapitalertragssteuer anfallen.”
Du bist überzeugt von Bitcoin, willst dein Kapital aber auch auf andere Kryptowährungen verteilen? Das geht beispielsweise über EU-regulierte Börsen wie Bitvavo. Aktuell erhältst du auf Bitvavo einen Willkommensbonus von 20 Euro. Dafür musst du dich nur bei Bitvavo verifizieren und mindestens 20 Euro einzahlen.
Rachel Geyer, Vorsitzende der European Bitcoin Energy Association (EBEA), setzt auf eine andere Strategie: Druck über die Energiewirtschaft. “Es werden die Energiefirmen sein, die Lobbyarbeit mit den Politikern machen. Die können viel mehr Druck ausüben als wir.” Gleichzeitig kritisiert sie die Zurückhaltung vieler Politiker, sich offen mit Bitcoin auseinanderzusetzen. Ihrer Meinung nach liegt es an der Gesellschaft, ein Umdenken einzufordern: “Am Ende wollen Politiker gewählt werden. Also liegt es an uns, unseren Politikern klar zu sagen, welchen Weg wir gehen wollen.”
Am radikalsten formuliert Marc Friedrich seine Kritik. Der ehemalige Politikberater glaubt, dass das aktuelle System sich seinem Ende nähert: “Jede Zivilisation beginnt mit stabilem Geld, meist goldgedeckt, und endet mit unkontrollierten Geldströmen”. Und dann sei “Sozialismus” praktisch schon vorprogrammiert, sagt Friedrich.
Ein hohes Vertrauen in “die gute Demokratie, die wir haben”, hat Friedrich offenbar nicht. In einem System, das auf Bitcoin basiert, brauche es keine Parteien mehr, so Friedrich.
So unterschiedlich die Wortwahl, so klar die Stoßrichtung: Die Bitcoin-Community fordert ein Umdenken in der Politik – weg von zentraler Kontrolle, hin zu individueller Verantwortung und technologischem Fortschritt.

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.