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KI-Boom reicht nicht aus – Oracle-Aktie stürzt nach Quartalszahlen ab

Die Oracle-Aktie fällt nach den Quartalszahlen, da hohe KI-Investitionen trotz starkem Wachstum Zweifel an der Profitabilität auslösen.
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Die Oracle-Aktie geriet am Mittwoch nachbörslich massiv unter Druck, nachdem der US-Softwarekonzern zwar ein starkes Wachstum im Cloud- und KI-Geschäft meldete, die Erwartungen der Wall Street jedoch insgesamt verfehlte. Die Aktie des Datenbank- und Cloud-Spezialisten verloren im nachbörslichen Handel zeitweise mehr als 7 Prozent.

Für das am 30. November beendete zweite Geschäftsquartal meldete Oracle (Oracle Aktie) einen bereinigten Gewinn je Aktie von 2,26 US-Dollar, deutlich über den Analystenschätzungen von 1,64 US-Dollar. Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 16,06 Milliarden US-Dollar, blieb damit jedoch knapp hinter der Konsenserwartung von 16,19 Milliarden zurück.

Starke Cloud-Zahlen – aber unter Prognose

Das Cloud-Geschäft, das sowohl Infrastruktur- als auch Anwendungsdienste umfasst, erzielte Einnahmen von 8,0 Milliarden US-Dollar, ein Zuwachs von 36 Prozent im Jahresvergleich. Dennoch blieb der Wert leicht unter der Analystenerwartung von 8,04 Milliarden. Besonders dynamisch entwickelte sich das Cloud-Infrastrukturgeschäft, das um 66 Prozent auf 4,1 Milliarden US-Dollar zulegte. Die Erlöse mit Cloud-Anwendungen (SaaS) stiegen um 11 Prozent auf 3,9 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz mit Fusion Cloud ERP, Oracles zentralem Softwareprodukt für Unternehmensplanung, wuchs um 18 Prozent auf 1,1 Milliarden US-Dollar.

Trotz dieser deutlichen Zuwächse sorgten die hohen Investitionspläne in KI-Rechenzentren und leicht verfehlte Umsatzprognosen für Enttäuschung bei den Anlegern.

Explosion der Auftragsbestände

Ein Lichtblick waren die Remaining Performance Obligations (RPOs), also vertraglich gebundene, aber noch nicht realisierte Umsätze. Diese schossen im Quartal um 438 Prozent auf 523 Milliarden US-Dollar in die Höhe – ein Rekordwert, der vor allem durch neue Verträge mit Meta, Nvidia (Nvidia Aktie) und weiteren Großkunden getrieben wurde.
"Unsere RPOs sind im zweiten Quartal um 68 Milliarden US-Dollar gestiegen, ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorquartal", erklärte Finanzchef Doug Kehring.

Oracle erwartet nach eigenen Angaben, dass diese Aufträge in den kommenden Jahren zu einem erheblichen Umsatzbeitrag führen werden. Das Unternehmen rechnet mit 4 Milliarden US-Dollar zusätzlichem Umsatz im Geschäftsjahr 2027.

Milliardengewinn aus Ampere-Verkauf

Ein bedeutender Einmaleffekt kam aus dem Verkauf der Beteiligung am Chip-Designer Ampere. Oracle verbuchte daraus einen Vorsteuergewinn von 2,7 Milliarden US-Dollar. Der japanische Technologiekonzern SoftBank übernimmt Ampere im März 2025 für 6,5 Milliarden US-Dollar.

CTO Larry Ellison erklärte den Schritt mit einem Strategiewechsel: "Wir verfolgen nun eine Politik der Chip-Neutralität. Wir werden weiterhin die neuesten GPUs von Nvidia kaufen, müssen aber in der Lage sein, jede Art von Chip zu unterstützen, die unsere Kunden einsetzen wollen."

KI bleibt Wachstumstreiber – doch Analysten sehen Risiken

Co-CEO Mike Sicilia zeigte sich optimistisch hinsichtlich der künftigen Rolle der Künstlichen Intelligenz: "Oracle ist in einer einzigartigen Position, KI in allen drei Ebenen unserer Softwareprodukte zu integrieren – in der Cloud-Infrastruktur, der autonomen Datenbank und unseren Geschäftsanwendungen."

Trotz dieser Fortschritte werten Analysten die jüngsten Ergebnisse als Warnsignal für die Nachhaltigkeit des KI-Booms. Die enormen Investitionen wecken Sorgen über die steigende Verschuldung und den negativen Free Cashflow von rund 10 Milliarden US-Dollar im Quartal.

Ausblick: Wachstum ja, aber zu welchem Preis?

Für das laufende dritte Quartal stellt Oracle ein Umsatzwachstum zwischen 19 und 21 Prozent sowie einen bereinigten Gewinn je Aktie von 1,70 bis 1,74 US-Dollar in Aussicht. Damit bewegt sich die Prognose weitgehend im Rahmen der Analystenerwartungen.

Gleichzeitig betont das Management, die Investment-Grade-Bonität halten zu wollen, trotz steigender Ausgaben für Rechenzentren und Infrastruktur. Neue Finanzierungsmodelle mit Kunden und Zulieferern sollen helfen, die Schuldenlast zu begrenzen.

Autor: Ariva-Redaktion/pg


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