
Morgan Stanley liefert umfassendes Rüstungsupdate
Das Interesse an Verteidigungswerten ist angesichts weltweit steigender Rüstungsausgaben ungebrochen hoch. Zwar haben die in Berlin stattfindenden Friedensgespräche in den vergangenen Tagen für einen Abverkauf bei deutschen Rüstungsaktien gesorgt, doch am Mittwoch können sich Renk, Rheinmetall und Hensoldt erholen und führen die Kurstafeln an.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley rechnet unterdessen auch in den Vereinigten Staaten mit einem Anstieg des Verteidigungsbudgets. In einer am Dienstag veröffentlichten Studie sprechen die Expertinnen und Experten von "attraktiven" Aussichten für die Branche im kommenden Jahr. Lead-Analystin Kristine Liwag hat daher einige Unternehmen einer Neubewertung unterzogen.
Das sind die (neuen) Favoriten aus der US-Verteidigungsbranche
Neu zum Kauf empfohlen sind nach bislang neutralen Bewertungen General Dynamics und L3Harris. Für Northrop Grumman wurde die bestehende Kaufempfehlung bekräftigt, Mitbewerber Lockheed Martin hingegen wurde zurückgestuft auf Equal-weight.
Der vielseitige Rüstungskonzern mit einem Fokus auf Landfahrzeuge General Dynamics (General Dynamics Aktie) wurde mit einem Kursziel von 408 US-Dollar versehen. Das impliziert eine Upside von 20,9 Prozent und stellt ein Ziel deutlich über dem Mittel von 380,41 US-Dollar dar. Die Aktie ist aktuell mit einem KGVe 2026 von 19,6 bewertet.
Als fairen Wert für den Experten für elektronische Kampfführung L3Harris nennt Liwag 367 US-Dollar. Damit sieht sie das Papier vor einem Anstieg von fast 30 Prozent. Auch hier hat sie ein Kursziel deutlich über dem Konsens von 335,05 US-Dollar genannt. Die Bewertung ist mit einem KGVe 2026 von 22,8 branchenüblich.
Flugzeughersteller Northrop Grumman (Northrop Grumman Aktie) wurde von Liwag und ihrem Team als "Top Pick" bezeichnet. Ihr Kursziel hat sie allerdings geringfügig auf 714 US-Dollar reduziert, was einer möglichen Upside von 25,5 Prozent entspricht. Das für 2026 erwartete Gewinnvielfache liegt hier bei 19,7.
Trotz Herabstufung wird auch für Lockheed Martin (Lockheed Martin Aktie) ein Kursanstieg erwartet. Hier wurde der faire Wert auf 543 US-Dollar festgesetzt, was gegenüber dem Schlusskurs vom Dienstag einen Anstieg um 13,8 Prozent entsprechen würde. Mit einem KGVe 2026 von 16,4 ist der Hersteller des Kampfjets der F-35, der künftig auch bei der deutschen Luftwaffe zum Einsatz kommen wird, eine der aktuell günstigsten Rüstungsaktien.
Optimistischer Ausblick auch für Luft- und Raumfahrtwerte
Nicht nur für Verteidigungswerte, auch für die Luft- und Raumfahrtbranche haben sich Liwag und ihr Team zuversichtlich geäußert. Auf der "weihnachtlichen Einkaufsliste" der US-Investmentbank befinden sich als Top-Pick RTX (früher Raytheon) sowie die Zulieferer Howmet Aerospace, TransDigm und FTAI Aviation.
Auch der brasilianische Flugzeugbauer Embraer wurde aufgrund des wachsenden Marktanteils gegenüber Airbus und Boeing auf die Liste aufgenommen. Trotz eines Kursanstieges um fast 80 Prozent in den vergangenen 12 Monaten ist die Aktie mit einem KGVe 2026 von 22,6 immer noch moderat bewertet.
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Fazit: US-Verteidigungsunternehmen bieten Bewertungsvorteile
Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat die US-Verteidigungsbranche einer umfassenden Neubewertung unterzogen. Neu zum Kauf sind vor allem General Dynamics und L3Harris empfohlen, für Lockheed Martin wurde hingegen der Daumen gesenkt.
Als ihre Top-Picks hat Lead-Analystin Kristine Liwag, die laut des Vergleichsportals für Wall-Street-Expertinnen und -Experten TipRanks als überaus zuverlässig gilt, Northrop Grumman und RTX genannt – allerdings ist RTX nach einem starken Börsenjahr und einem Anstieg um 52,3 Prozent mit einem KGVe 2026 von 26,5 vergleichsweise hoch bewertet.
Gegenüber deutschen Verteidigungsunternehmen mit Gewinnvielfachen zwischen 37 (Rheinmetall) und 44 (Hensoldt) bietet die US-Verteidigungsbranche deutliche Bewertungsvorteile. Anlegerinnen und Anleger sollten daher eine Rotation erwägen.
Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross