Von Andreas Popp
Mittwoch, 1. Juli 2009
Warren Buffet spricht von US-Angriffen gegen Europa! / Würden alle Menschen ihr Geld jetzt in Waren und Dienstleistungen eintauschen wollen, wäre das gar nicht möglich, da es eben 12 mal mehr Geld als Werte auf der Erde gibt, die man kaufen könnte.
Warren Buffet, der Mann der die „freien“ Märkte verkörpert, wie kaum ein anderer, spricht in der letzten Zeit sehr oft Klartext über die Schattenseiten der Globalisierung, wobei ich seine Motivation dafür nicht beurteilen kann. Meldet sich bei fortgeschrittenem Alter das Gewissen vielleicht doch des Öfteren?
Die aktuelle Depression der Wirtschaft wird von Buffet sehr deutlich kommentiert. Die inszenierte Finanzkrise, die sich seit langem abzeichnet, sei seiner Meinung nach ein Ausdruck von „finanziellen Massenvernichtungswaffen“ der angelsächsischen Hochfinanz (aus London und New York) gegen Europa, China und den weiteren Rest der Welt.
Das Platzen der Finanzblase war natürlich ein Szenario mit jahrelanger Ansage und einige wirkliche Finanzsystem-Sachverständige (wie einige „Spitzenbanker“) halten sich schon seit längerem „dezent“ von den Börsenspekulationen fern, während man über die Medien als Ablenkungsmanöver natürlich gute Investorenlaune verbreitet.
Die meisten Aktienhändler und Finanzberater haben doch eh schon seit vielen Jahren den logischen Sachverstand der totalen Gier geopfert!
Anders ist es nicht erklärbar, dass nahezu niemand darüber diskutiert, dass die Geldmenge auf dem Globus ca. 12mal höher ist, als die produzierten Waren und Dienstleistungen. Dieser realwirtschaftlichen Größe von ca. 54 Billionen US-Dollar stehen offensichtlich 600 Billionen US-Dollar umherschwirrendes Geld gegenüber, natürlich meistens in Form von Wettscheinen, wie Optionen, Futures, Swaps und anderen Derivaten. In dieser modernen Welt gibt es sogar Derivate, die auf Derivate spekulieren…
Würden alle Menschen ihr Geld jetzt in Waren und Dienstleistungen eintauschen wollen, wäre das gar nicht möglich, da es eben 12 mal mehr Geld als Werte auf der Erde gibt, die man kaufen könnte.
(Für die Börsenspieler: Mir ist natürlich klar, dass diese Rechnung nicht ganz stimmt, da sich z.B. short- und long-Positionen durch die verschiedenen Wettrichtungen aufheben können aber diese Entgegnung wäre auch nur ein Ablenkungsmanöver).
Die neoliberalen Politiker erklären schon seit Jahrzehnten mit ihrem (unfairen um nicht zu sagen menschenverachtenden) Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge, dass daraus überhaupt keine Gefahr droht, im Gegenteil. Um jegliches Risiko zu eliminieren, sollte man das Spiel massiv ausdehnen, was aber nur möglich ist, wenn der Staat endlich die Kontrollen der freien Marktwirtschaft abschafft, besonders des Bankwesens.
Nun ist die Blase mangels Kontrolle entstanden und geplatzt und ausgerechnet die Liberalen sagen, „dass musste ja passieren, bei dieser verfehlten Politik“?!?
Hier werden die Fakten verdreht, dass einem schwindelig wird und auch große Teile der FDP sollten sich in Deutschland bei den Bürgern förmlich entschuldigen, das sie die Situation und deren Lösungen nicht ansatzweise begriffen hatten (oder vielleicht doch(?), was noch schlimmer wäre).
Um es deutlich zu machen, auch die CDU, SPD und die Grünen haben die von der Hochfinanz vorgegebenen Dogmen mit hoher Energie versorgt und füttern nach wie vor dasselbe Spiel. Einzig die Linken vermitteln mir den Eindruck, manche Zusammenhänge zu „erahnen“, wobei die Genossen offenbar nicht erkennen, dass die sozialistischen- oder kapitalistischen Systeme nur der gewünschten Dualität dienen und beide Systeme auf das gleiche Ergebnis hinauslaufen (sollen).
Die britische und/oder die US-amerikanische Hochfinanz haben auf jeden Fall schon lange diesen Crash (der real noch vor uns liegt) eingeplant, denn warum sonst hat man die faulen Kredite und andere Schrottpapiere der US-Banken in Pakete verpackt und dann z.B. über die Deutsche Bank AG an andere europäische Kapitalsammelbecken (Fonds, Lebensversicherungen usw.) verscherbelt?
Der normale Bürger, der in seine Lebensversicherungen, Aktien- oder Rentenfonds usw. für die Altersversorgung anspart, hat dann das Nachsehen, wenn diese beschriebenen Tatsachen herauskommen und die Institute reihenweise in den Konkurs gehen. Selbst wenn es gelingen sollte, diese Phase der Finanzkrise noch einmal zu schieben, bringt das gar nichts, denn dadurch würde man das Crash-Potential nur noch einmal weiter erhöhen.
weiter www.mmnews.de/index.php/200907013207/...-USA-gegen-Europa.html