Ein sehr schönes Posting aus ariva:
Posting 16950
http://www.ariva.de/Der_USA_Baeren_Thread_t283343a)die Zentralbanken haben einen Crash des internationalen Finanzsystems im Dezember / Januar nur dadurch vermieden, dass sie das System mit Geld fluteten und die Leitzinsen wie wild senkten.
b)die Summe der notleidenden MBS, sonstiger Derivate, notleidender Kreditkartenverpflichtungen, ungesicherter Pensionsverpflichtungen der Firmen, etc. geht in die hunderte Milliarden EURO.
c)Die Banken haben ihre uneinbringbaren Forderungen erst zu einem (kleinen Teil) abgeschrieben. Nur die, die sowieso ungünstige Kapitalstrukuren hatten (BOS, IKB, West-LB) haben die Hose runter lassen müssen. Der Rest spielt auf Zeit oder hat gehedged (Deutsche Bank)und kann noch oder ist schon dabei auf die Nase gefallen (SOG, West-LB).
Dabei sieht man bei einer West-LB und IKB wie schnell der Pegel steigt, d.h. wie immer mehr Forderungsausfälle sich auftürmen bzw. nicht mehr besichert sind.
d)Der Abschreibungsbedarf konnte auch deshalb klein gehalten werden, weil für viele Derivate eine Versicherung bestand (zB Bond-Versicherer). Nun kommen auch diese in Schwierigkeiten, weil sie nie und nimmer gegen so massive Ausfälle rückversichert sind.
Die Banken, die selber Liquidität brauchen, wollen nun die Versicherer stützen. Welche Perversion! Der Versicherte stütz den Versicherer! Der Lahme stütz den Blinden.
e)Und der LIBOR steigt und steigt als mahnendes Zeichen an der Wand. Geht es so weiter, kommt es doch noch zum Credit-Crunch, weil das Finanzsystem (ich vermeide jetzt zu schreiben: zusammenbricht) gezwungen ist, sein Kreditgeschäft auf der geforderten EK-Quote von Basel II zurückzufahren.
ee) Dabei kann man davon ausgehen, dass einige Großbanken schon über den Jordan wären, wenn die Regierungen /FED /EZB nicht schon gehandelt hätten und getreu ihrer Devise TBTF (Too BIG TOO Fail) diese Banken rausgehauen hätten.
f)Dies alles hätte verherende Folgen für die noch gut laufende Wirtschaft. Die nur deshalb noch gut läuft, weil die Folgen aus a-e noch nicht bei den Konsumenten angekommen sind. Diese unterliegen noch der Werte-Illussion (Die Kreditkarte ist noch nicht gesperrt, das Haus noch nicht gepfändet, der Mercedes noch nicht abgeholt...also sind wir noch reich).
Haben sich die Punkte a-f voll ausgebildet setzt der Zirkel ein aus: Kreditkrise - Rezession - sinkenden Unternehmensgewinne - sinkende Bankenrentabilität - Kreditkrise. (und natürlich sinkender Konsum, steigende Arbeitslosigkeit, steigende Staatsdefizite, steigende Inflation, sinkende Aktienkurse).
Und wer jetzt glaubt, dass a-e von den Marktteilnehmern noch gänzlich beherrschbar seien ist naiv. Wenn wir viel Glück haben kann der "Tsunami" (Zusammenbruch) vermieden werden. Aber darüber zu spekulieren, ob es zu einer Rezession in den USA oder nur zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums kommt, ist naiv und nur dadurch überhaupt erklärbar, dass TEILE der Politik, Wirtschaft und Medien zu dumm sind zu kapieren oder die Leute systematisch (und natürlich Systemerhaltend) für dumm verkaufen.
Wer an den grossen Crash glaubt, muss Gold kaufen - wer an den kleinen Crash glaubt, muss Cash halten. Wer nur an sich selbst glaubt, kauft jetzt Aktien!