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Nach Oracle der nächste Rückschlag: Auch Broadcom sorgt für Enttäuschung!

Der Halbleiterhersteller Broadcom hat am Donnerstagabend starke Quartalszahlen vorgelegt. Euphorie mag wie am Tag zuvor bei Oracle trotzdem keine aufkommen.
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Auch Broadcom kann dem KI-Trade nicht zu neuem Schwung verhelfen

Ausgerechnet zum Jahresende, dem Moment, von dem sich Anlegerinnen und Anleger einen Schlussspurt erwarten, lahmt der KI-Trade. Trotz starker Quartalszahlen sowie der Unterstützung durch die US-Notenbank fallen Technologiewerte hinter den breiten Markt zurück. Während der Dow-Jones-Index am Donnerstag auf ein neues Allzeithoch geklettert ist, hatte der Nasdaq 100 mit Verlusten zu kämpfen.

Auslöser war der Quartalsbericht von Oracle. Zwar erzielte das Unternehmen ein hohes Wachstum, doch der freie Cashflow ist angesichts hoher Investitionskosten ins Minus gerutscht – im zweistelligen Milliardenbereich. Das hat neue Zweifel an der Nachhaltigkeit der Ausgaben sowie an der Profitabilität von KI aufkommen lassen.

Hohes Wachstum dank KI-Chips nach Kundenwunsch

Nicht besser könnte es am Freitag den Anteilen von Halbleiterkonzern und Softwareunternehmen Broadcom ergehen. Zwar präsentierte der Nvidia-Rivale ein kräftiges Umsatz- und Gewinnwachstum und legte eine überzeugende Prognose für das kommende Quartal vor. Doch CEO Hock Tan hat auch eine Warnung im Gepäck.

Gegenüber dem Vorjahresquartal legten die Erlöse um 28,2 Prozent auf 18,02 Milliarden US-Dollar zu. Damit konnten die Erwartungen um 560 Millionen US-Dollar übertroffen werden. Die Halbleiterlöse kletterten dabei mit einem Plus von 34,5 Prozent überdurchschnittlich stark auf 11,07 Milliarden US-Dollar. Die Software-Sparte steuerte ein Umsatzplus von 19,2 Prozent bei.

Im Halbleitergeschäft profitierte das Unternehmen vor allem von einer hohen Nachfrage nach maßgeschneiderten KI-Lösungen, wie den TPUs von Alphabet. Hier kletterten die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 74 Prozent. Im kommenden Quartal wird sogar mit einer Verdopplung der KI-Umsätze gerechnet.

+292 Prozent: Nettogewinn explodiert auf Jahressicht

Auch der Gewinn fiel über den Erwartungen aus. Broadcom legte einen bereinigten Gewinn von 1,95 US-Dollar je Anteil vor. Damit gelang gegenüber dem Vorjahresergebnis von 1,42 US-Dollar eine Steigerung um 37,3 Prozent. Mit Blick auf den Nettogewinn gelang sogar fast eine Verdopplung von 4,32 auf 8,52 Milliarden US-Dollar.

Somit trug das abgelaufene Quartal zu einem außerordentlich erfolgreichen Geschäftsjahr bei, in welchem die Erlöse um 24 Prozent auf 63,9 Milliarden US-Dollar und der Gewinn um sagenhafte 292 Prozent auf 23,1 Milliarden US-Dollar gestiegen ist.

Starker Jahresauftakt, aber schwächere Margen erwartet

Auch der Auftakt des kommenden Geschäftsjahres wird nach Einschätzung von Broadcom schwungvoll verlaufen. Die Umsatzprognose lag mit 19,1 Milliarden US-Dollar deutlich über der Erwartung von 18,3 Milliarden US-Dollar. Die bereinigte EBITDA-Marge soll dabei 67 Prozent betragen. Im abgelaufenen Quartal waren es 68 Prozent.

Genau diese Margenprognose hat in der US-Nachbörse zu einem Umdenken der Anlegerinnen und Anleger geführt, welche die Zahlen zunächst gekauft hatten, denn CEO Hock Tan warnte in der Bilanzpressekonferenz davor, dass die derzeit hohen Ertragsspannen mittel- und langfristig nicht in dieser Größenordnung zu verteidigen sind – eine Warnung auch für Anlegerinnen und Anleger anderer Halbleiterunternehmen.

Enttäuschende Kursreaktion: Erst +4 dann -4,5 Prozent

Aus nachbörslichen Gewinnen von knapp 4 Prozent wurde so rasch ein Minus von 4,5 Prozent, nachdem Broadcom bereits im regulären Handel 1,6 Prozent unter dem Eindruck der Sorgen um Cloud-Dienstleister Oracle (Oracle Aktie) nachgegeben hatte.

Damit dürfte es die Aktie verpassen, ihre erst am Mittwoch erzielten Allzeithochs auszuweiten und zu verteidigen. Angesichts der Kursgewinne von rund 70 Prozent in diesem Jahr und einem Plus von 630 Prozent in den vergangenen 3 Jahren wäre eine Rallyepause allerdings auch wohlverdient.

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Fazit: Die Euphorie ist verfolgen, ein Umdenken erforderlich

Auch mit Blick auf die Unternehmensbewertung täten Anlegerinnen und Anleger gut daran, der Aktie eine Pause einzuräumen. Für das Geschäftsjahr 2026 ist Broadcom bereits mit dem 40,1-Fachen der erwarteten Gewinne bewertet. Selbst für Nvidia (Nvidia Aktie) wird mit einem KGV von 38,6 inzwischen ein geringeres Gewinnvielfaches aufgerufen.

Da es auch die Nvidia-Aktie nach starken Quartalszahlen verpasste, weitere Gewinne zu erzielen, sollten Investoren gewarnt sein: Die Zeit der "einfachen" Kursgewinne für Halbleiterwerte scheint inzwischen vorbei zu sein. Der bald bevorstehende Jahreswechsel lädt für 2026 zu einem Umdenken in den vergangenen zwei Jahren erfolgreichen Anlagestrategien ein.

Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross


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