nicht länsgt gemacht haben, wenn es so einfach wäre.
Also erstmal muss man ja konstatieren, dass Avanquest bis 2024 stetig gut gewachsen ist. Eine zeitlang zweistellig, dann die letzten 1-2 Jahre noch um die 5%. Das war nicht mehr großartig, aber innerhalb Claranovas eine Wachstumsstory und Cashcow. Es gab also nicht wirklich Anlass, daran was zu ändern.
Zweitens war man in der Zeit 2023/24 als das Wachstum nachließ nunmal Teil eines hochverschuldeten Claranova-Konzerns. Ich weiß nicht, wie der Finanzmarkt reaguert hätten, wenn man angekündigt hätte, damals die Markettingkosten zu erhöhen. Ich bezweifle irgendwie dass das gut angekommen wäre.
Jetzt sind wir ja in einer anderen Lage. Durch die 13 Mio, die noch durch den Verkauf von Randbereichen in den nächsten 1-2 Jahren reinkommen, plus den Cashflows aus dem operativen Geschäft ist man in Kürze faktisch netto schuldenfrei. Am Markt wird man als Softwareunternehmen nur noch mit Ebitda Multiple von 3,7 bewertet, was man vor dem PA Verkauf durch die hohe Zinslast noch halbwegs verargumentieren konnte, aber spätetens wenn auch Cheyne vollständig umgeschuldet ist (was in Kürze passieren soll), dann auch kein Thema mehr wäre. Insofern besteht ja für Avanquest gar keine andere Möglichkeit mehr als organisch auf Wachstum zu setzen. Was soll man sonst machen? Am Finanzmarkt blieben eher nur noch Aktienrückkäufe, wobei ich nicht glaube, dass man das bilanziell machen kann/wird bevor die Cheyne Umschuldung durch ist. ... Wie Scansoft schon schrieb, ist nur die Frage, ob man das sinnvoll austarieren kann, also das Wachstum so forciert, dass die Marge dabei nicht leidet. Der Vorstand scheint das aber mit 10% Wachstum bei stabiler bzw leicht steigender Marge vernünftig angehen zu wollen, siehe Zielgrößen für 2028! ... wobei ich ja schon geschrieben habe, dass mir das trotzdem etwas zu optimistisvh erscheint. Für mich ist letztlich auch eher die Hauptfrage, ob Avanquest mit diesen Produkten gegen die Konkurrenz bestehen kann. In dem Punkt wundert mich am ehesten wieso Scansoft da so gar kein Problem zu sehen scheint. Theoretisch kann Avanquest ja die Marketingkosten wie früher schon erhöhen, aber die veränderte Konkurrenzlage führt dazu, dass die Kunden darauf nicht mehr so anspringen/kaufen wie früher. Das ist der eine große Punkt, der mich besorgt. Aber generell ist das was Scansoft zum Geschäftsmodell geschrieben hat, völlig nachvollziehbar. Bei solchen Produkten folgt das Wachstum eigentlich unmittelbar auf die Marketingmaßnahmen.
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