Welcher Idiot würde Leerverkaufsgebühren von 5-6% zahlen, wenn er bei einem anderen Broker deutlich weniger zahlen müsste? Das macht doch keinen Sinn. So etwas gleicht sich im Markt doch an.
Profis arbeiten mit einem Bloomberg Account. Da werden alle Leerverkaufsgebühren, Anzahl der zur Verfügung stehenden Aktien und Transaktionen in Echtzeit zur Verfügung gestellt. Da gibt es viel differenziertere Einblicke zum Short-Interesse, als wir das haben. Auch was Eindeckungen betrifft.
Bei einer Aktie, bei der die handelbaren Aktien überwiegend von Kleinanlegern gehalten werden, ist eine Sentimentanalyse besonders wichtig. Dafür gibt es „Social Listening“ Tools, die entsprechende Foren analysieren. Und das wird auch gemacht. Im Zeitalter von KI wäre es ja dumm, dies nicht zu tun.
Dies zu deiner Feststellung, Redmachine, dass die BVB Aktie die interessanteste Aktie im SDAX für Leerverkäufer zu sein scheint. Zu wenig Institutionelle, die bei Shortattacken gegenhalten. Über 90% des Freefloats wird von Kleinanlegern gehalten und die Stimmung ist grottenschlecht. Da gibt es User, die tatsächlich behaupten, die Aktie sei „überbewertet“ oder der BVB würde dem Wirtschafts- und Finanzmagazin FORBES Geld dafür bezahlen, damit eine höhere Unternehmensbewertung veröffentlicht werde — und niemand der diesem Quatsch widerspricht.
Bei so einer Stimmungslage könnte man schon darauf spekulieren, dass bei fallenden Kursen deutlich mehr Kleinanleger verkaufen, als kaufen werden. Das ist ja auch passiert — sonst hätte sich der Anteil der Institutionellen nicht erhöhen können. Für Institutionelle ist das Sentiment aber sicherlich auch nicht gerade attraktiv. Zu stimmungsgetrieben. Die Diskussionskultur war hier vor Corona wirklich eine ganz andere. Auch viel informativer.
Aber keine Sorge — ich bin hier auch schon wieder weg.