Eine Windkraftanlage der Nordex Group in Deutschland.
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Nordex mit neuen Großaufträgen: Was hat die Aktie jetzt noch zu bieten?

Der Windkraftanlagenbauer hat am Dienstagmorgen zwei neue Großaufträge gemeldet. Anlegerinnen und Anleger quittieren das mit weiteren Gewinnen.
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Plus 130 Prozent in einem Jahr: Nordex räumt ab!

Mit einem Plus von mehr als 130 Prozent blicken die Anteile des Herstellers von Windkraftanlagen Nordex auf ein fantastisches Börsenjahr zurück.

Im Technologiewerte-Index TecDAX müssen sich die Rostocker nur SMA Solar (+154,4 Prozent) geschlagen geben, im MDAX genügt die starke Vorstellung für den dritten Platz hinter Renk (+197,6 Prozent) und Hochtief (+148,0 Prozent).

Verbesserte Profitabilität und hohe Nachfrage

Möglich gemacht hat die Performance eine Kombination aus starker Auftragslage und verbesserten Margen. Die geringe Profitabilität war lange die größte Baustelle von Nordex.

Diese Herausforderung hat das Unternehmen inzwischen gemeistert, während Energiewende und eine wachsende Stromnachfrage auch im Zusammenhang mit dem Ausbau von KI-Rechenzentren für Umsatzwachstum sorgen.

Neue Aufträge aus Frankreich und Belgien

Am Dienstagmorgen konnte Nordex erneut den Erhalt von zwei Großaufträgen vermelden. Nach Frankreich und Belgien sollen in den kommenden zwei Jahren Anlagen mit einer Gesamtleistung von 102 Megawatt geliefert werden. Insgesamt 28 Turbinen für 7 verschiedene Projekte haben namentlich nicht genannte Kunden geordert.

Neben der Installation wurden auch mehrjährige Service- und Wartungsverträge abgeschlossen. Diese gelten als besonders lukrativ, auch weil sie für planbare Einkünfte und höhere finanzielle Visibilität sorgen.

Die georderten Anlagen erstrecken sich über die gesamte Produktpalette des Unternehmens hinweg, was Leistungsfähigkeit und Nabenhöhe der Masten betrifft.

Starke Position im gesamten europäischen Markt

Erst in der vergangenen Woche hatten die Rostocker einen Großauftrag aus Polen erhalten. In das wirtschaftlich wachstumsstarke Nachbarland wird Nordex 20 Windkraftanlagen des leistungsfähigen Typs N149/5.X mit einer angestrebten Gesamtkapazität von 118 Megawatt liefern.

Das zeigt, dass es dem Unternehmen gelingt, europaweit Aufträge mit hohem Volumen einzuwerben und verdeutlicht die starke Position im wachsenden Windkraftmarkt.

Aktie legt zu, profitiert auch von Urteil in den USA

Über den anhaltend hohen Auftragseingang zeigten sich Anlegerinnen und Anleger am Dienstag erfreut. Die Aktie legte bereits nach der Eröffnung um mehr als 2 Prozent zu und musste sich innerhalb des MDAX nur Hensoldt geschlagen geben, das von einem Comeback deutscher Rüstungswerte profitierte.

Zusätzlichen Rückenwind erhalten die Anteile außerdem von einem Gerichtsurteil aus den USA. Eine Bundesrichterin hat den von US-Präsident Donald Trump verhängten Baustopp von Windkraftanlagen für ungültig erklärt. Davon profitiert vor allem der dänische Mitbewerber Orsted, dessen Anteile in diesem Jahr gecrasht sind.

Fazit: Rückenwind ist da, Gegenwind allerdings auch

Nach einem Rücksetzer in den vergangenen Wochen befindet sich die Nordex-Aktie wieder im Aufwind. Vor allem neue Aufträge stützen den Kurs, aber auch verbesserte Aussichten in den USA. Die hohe Trenddynamik deutet daraufhin, dass die Anteile bald auf neue Mehrjahreshochs klettern könnten.

Doch ohne Risiko ist die Aktie nicht mehr. In den technischen Indikatoren liegen inzwischen bearishe Divergenzen vor. Das könnte zu einer längeren Rallye-Pause oder sogar einer Trendwende führen. Auch die Bewertung nähert sich einem ausgereizten Niveau. Für 2026 ist Nordex bereits mit dem 20,5-Fachen der erwarteten Gewinne bewertet.

Wer bereits investiert ist, kann vorerst an Bord bleiben, sollte die Augen aber für eine mögliche Top-Bildung offenhalten. Wer die Rallye verpasst hat, sollte sich zunächst anderweitig umsehen. Die gegenwärtig größeren Chancen könnten aktuell in der Solarbranche, allen voran bei Enphase Energy zu finden sein.

Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross


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