
Stabilus: Kein Ende der Verluste in Sicht
Die weltweite Industrie- und Automobilkrise sorgt auch bei Zulieferer Stabilus für anhaltend schwache Geschäfte. Der Spezialist für Bewegungskontrollsysteme hat am Montagmorgen seinen vorläufigen Ergebnisbericht zum Geschäftsjahr 2025 vorgelegt und konnte hiermit nicht überzeugen.
Der SDAX-Wert erzielte in den vergangenen 12 Monaten ein Umsatzergebnis von 1,296 Milliarden Euro. Damit wurden rund 10 Millionen Euro weniger als noch im vorangegangenen Geschäftsjahr erzielt. Das Periodenergebnis fiel von 72,0 auf 24,2 Millionen Euro, nicht ganz so stark ging hingegen der freie Cashflow zurück, der von 132,8 auf 119,0 Millionen Euro gesunken ist.
Dividende wird zurechtgestutzt
Trotz des deutlich geringeren Nettoertrags hält das Unternehmen an der Auszahlung einer Dividende fest, wenngleich diese mit 0,35 Euro pro Aktie deutlich geringer ausfallen als noch im Vorjahr. Für das Geschäftsjahr 2024 hatte Stabilus 1,15 Euro ausgeschüttet.
Zum tagesaktuellen Kurs von etwa 19,40 Euro bedeutet der neue Dividendenvorschlag eine Rendite von 1,8 Prozent beziehungsweise eine Ausschüttungsquote von 37 Prozent und damit am oberen Ende der vom Management angepeilten Spanne von 20 bis 40 Prozent.
Verhaltene Prognose für 2026
Für das kommende Geschäftsjahr rechnen die Koblenzer mit anhaltenden Schwierigkeiten. Die Erlöse sollen sich auf 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro belaufen, dabei soll die bereinigte EBIT-Marge zwischen 10 und 12 Prozent liegen. Der Cashflow soll mit 80 bis 110 Millionen Euro erneut schwächer ausfallen.
Vorstandsvorsitzender Michael Büchsner kommentierte die Geschäftsentwicklung mit den Worten: "Die Rahmenbedingungen auf unseren globalen Märkten bleiben anspruchsvoll und verlangen von allen Unternehmen hohe Resilienz, Anpassungsfähigkeit und Klarheit im Handeln."
Um seine finanzielle Resilienz zu stärken, kündigte Stabilus (Stabilus Aktie) daher den Plan an, den Nettoverschuldungsgrad "in den kommenden Jahren unter 2,0" zu senken, nachdem dieser im vergangenen Jahr unter 3,0 gesunken sei, wie der neue Finanzvorstand Andreas Jaeger bekräftigte.

Aktie trifft nach erneuten Verlusten auf dünnes Eis
Anlegerinnen und Anleger quittieren das schwache Abschneiden des Unternehmens mit empfindlichen Verlusten. Die Aktie verlor rund 6 Prozent an Wert und setzte damit ihre Talfahrt fort. Gegenüber dem Jahreswechsel stehen nun Verluste von knapp 35 Prozent zu Buche. Verglichen mit dem Stand vor einem Jahr fallen die Abgaben sogar noch höher aus.
Im Bereich von 18 bis 20 Euro trifft das Papier zwar auf eine Unterstützungszone, allerdings ist ungewiss, ob diese dem anhaltend hohen Verkaufsdruck standhalten kann. Zwar haben sich die technischen Indikatoren RSI und MACD in den vergangenen Monaten deutlich verbessert, einen intakten Abwärtstrend zeigt der MACD aber dennoch an.
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Fazit: Zeitnaher Turnaround der Aktie ungewiss
Für deutsche Industriewerte bleibt das Umfeld herausfordernd. Neben strukturellen Problemen im eigenen Land ist die weltweite Nachfrage nach Maschinenteilen weiter schwach. Einziger Lichtblick im Finanzergebnis von Stabilus waren verbesserte Ergebnisse im Bereich Automation, in allen übrigen Geschäftsteilen fielen die Erlöse gegenüber dem vorangegangenen Jahr. Eine Entwicklung, die der Aktienkurs widerspiegelt.
Die unternehmenseigene EBIT-Prognose für das kommende Geschäftsjahr lag unter der Analystenerwartung von 161,4 Millionen Euro. Das erklärt die empfindlichen Kursverluste zum Wochenauftakt. Mit einem laut MarketScreener erwarteten KGVe 2026 von 8,9 erscheint die Aktie zwar günstig, angesichts der verhaltenen Prognose ist aber zu bezweifeln, dass dieser Wert Gültigkeit behalten wird. Weder aus technischer noch aus fundamentaler Perspektive ist die Aktie ein Kauf.
Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross