Der Manfred Eigen Campus des deutschen Biotechnologieunternehmens Evotec SE in Hamburg.
Quelle: - Quelle: Evotec SE, Fotograf: Christian Martin
Google
ARIVA.DE Redaktion  | 
aufrufe Aufrufe: 882

Evotec: Es ist vollbracht!

Der Hamburger Wirkstoffforscher Evotec hat am Montagmorgen den abgeschlossenen Verkauf seines Standortes in Toulouse an Sandoz bekanntgegeben.
play Anhören
share Teilen
feedback Feedback
copy Kopieren
newsletter
font_big Schrift vergrößern
Für dich zusammengefasst:
Evotec SE 5,462 € Evotec SE Chart +0,15%
Zugehörige Wertpapiere:

Evotec: Toulouse-Verkauf an Sandoz abgeschlossen

Für Evotec beginnt in dieser Woche eine neue Zeitrechnung. Das Unternehmen hat am Montagmorgen bekannt gegeben, dass der Verkauf seines Standortes in Südfrankreich abgeschlossen ist. Der Wirkstoffforscher hatte sich bereits vor einigen Wochen mit dem Schweizer Pharmakonzern Sandoz auf die Transaktion geeinigt.

Damit erhalten die Hamburger dringend benötigte Finanzmittel in Höhe von 350 Millionen US-Dollar. Zuletzt beliefen sich die Reserven auf 237,3 Millionen Euro, denen jedoch langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 374,5 Millionen Euro gegenüberstanden.

Neues Geschäftsmodell angestrebt

Teil der Vereinbarung waren auch Lizenzgebühren und Meilensteinzahlungen, die sich in den kommenden Jahren auf bis zu 300 Millionen US-Dollar belaufen könnten. Auf diese ist Evotec angewiesen, nachdem die Biologics-Sparte zuletzt der Wachstumstreiber des Unternehmens war. Auch Umsatzbeteiligungen sieht das Abkommen mit Sandoz vor, insbesondere im Biosimilar-Markt.

In seiner Pressemitteilung bekräftigte das Unternehmen, dass sich der Verkauf "unmittelbar positiv auf das Ergebnis auswirken und Evotecs kurz-, mittel- und langfristigen Umsatzmix, Gewinnmarge, und Kapitaleffizienz verbessern" würde. Ziel der Transaktion sei der "Übergang zu einem weniger kapitalintensiven Geschäftsmodell" und die Rückkehr "zu nachhaltigem und profitablem Wachstum".

CEO Christian Wojczewski gab außerdem an, dass Evotec mit dem Verkauf "auf dem Weg zu einem skalierbaren Technologieanbieter für die Entwicklung Biologika der nächsten Generation" sei. Das angestrebte Technologielizenzmodell soll außerdem die Time-to-Market verringern und gleichzeitig Kosten senken.

Aktie ohne nennenswerte Reaktion

In der Vorbörse zeigten sich die Anteile unbeeindruckt. Aus einer finanziellen Perspektive hat die Pressemitteilung nichts Neues zu Tage gefördert. Wenngleich Evotec bekräftigt, der Verkauf leiste einen positiven Beitrag zum Finanzergebnis, bleibt am Markt große Skepsis, wie der seit Anfang November noch nicht wettgemachte Kurseinbruch zeigt.

Regulatorische Bedenken gegenüber der Transaktion, die sich nun in Erleichterung niederschlagen könnten, hatte es ohnehin keine gegeben. Damit bleiben positive Impulse für die technisch unverändert stark angeschlagene Aktie aus. Auf etwas Entspannung im anhaltenden Abwärtstrend deuten bislang nur die Bodenbildung im Bereich von 5,15 Euro sowie der Sprung des Trendstärkeindikators MACD über seine Signallinie hin.

Fazit: Es fehlt weiterhin eine überzeugende Perspektive

Evotec hat am Montagmorgen den Verkauf seines Standortes in Südfrankreich gemeldet. Damit konnte die mit Sandoz vereinbarte Transaktion in nur wenigen Wochen vollzogen werden. Die Pläne des Managements bleiben trotz oder gerade wegen der Verkleinerung des Geschäftsmodells verbal ambitioniert. Am Markt überwiegt jedoch die Skepsis.

Ohne eine klar erkennbare Verbesserung der operativen Metriken, allen voran der Profitabilität, ist die Aktie von Evotec auch weiterhin kein Kauf. Auch technisch fehlt es den Anteilen an Impulsen, sodass sie selbst für Trader nicht attraktiv sein dürfte.

Wer auf der Suche nach einer Einstiegschance bei einem erfolgreichen Biotechnologieunternehmen ist, sollte sich nach der jüngsten Korrektur lieber die Aktie von Halozyme ansehen.

Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross


Für dich aus unserer Redaktion zusammengestellt

Dein Kommentar zum Artikel im Forum

Jetzt anmelden und diskutieren Registrieren Login

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Weitere Artikel des Autors

Themen im Trend