- Vail Resorts bietet eine Dividende von 6,3 Prozent.
- Die Aktie hat seit 2021 stark an Wert verloren.
- Das KGV für 2023 beträgt 20,6 und fällt bis 2026.
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Vail Resorts: Eine Aktie nur für Wintersportfans?
Das Weihnachtsfest und damit ein erster Höhepunkt der Wintersportsaison steht vor der Tür. Wie jedes Jahr wird es zwischen den Jahren Millionen von Skifahrerinnen und Skifahrer in die Berge ziehen – und dabei nicht zuletzt in eines der vom US-Unternehmen Vail Resorts betriebenen Hotels beziehungsweise Skigebiete.
So gehören in den Alpen zum Beispiel die Wintersportregionen Crans-Montana und Andermatt-Sedrun-Disentis zum Portfolio. In Nordamerika gehören das gleichnamige Skigebiet Vail sowie Whistler, das als einer der Austragungsorte der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver diente, zur Unternehmensgruppe – und selbst in Down Under betreibt Vail Resorts drei Skigebiete.
Sind diese 6,3 Prozent Dividendenrendite ihr Geld wert?
Weniger sportlich geht es hingegen bei der Aktie zu. Die handelt seit vier Jahren in einem hartnäckigen Abwärtstrend und hat gegenüber ihrem Allzeithoch fast zwei Drittel ihres Wertes verloren. Das allerdings hat zu einer weit über dem Durchschnitt des Gesamtmarktes liegenden Dividendenrendite von 6,3 Prozent geführt.
Ob Vail Resorts damit auch für ausschüttungsorientierte Anlegerinnen und Anleger oder nur für Wintersport-Enthusiasten geeignet ist, soll zunächst ein Blick in den Chart und eine anschließende Fundamentalanalyse klären.

Der Kursverlauf: Eine jahrelange Berg- und Talfahrt
Mit einer Gesamtrendite von knapp 54 Prozent in 10 Jahren ist Vail Resorts gegenüber dem US-Gesamtmarktindex S&P 500 (+290,1 Prozent) ein klarer Underperformer. Das allerdings bedeutet nicht, dass es für Anlegerinnen und Anleger nicht etwas zu holen gegeben hätte, ganz im Gegenteil: Zwischen 2016 und Ende 2021 ging es für die Anteile steil bergauf. Zeitweise bot Vail Resorts gegenüber dem S&P 500 eine Überrendite von fast 70 Prozentpunkten.
Inzwischen hat jedoch ein hartnäckiger Abwärtstrend die Aktie erfasst. Die technische Voraussetzung hierfür bildeten bearishe Divergenzen in den technischen Indikatoren: Das Allzeithoch Ende 2021 war nicht durch neue Hochs im Relative-Stärke-Index (RSI) sowie dem Trendstärkeindikator MACD bestätigt.
Dieser Lift könnte schon bald wieder nach oben gehen
Inzwischen liegt der umgekehrte Fall vor. Der MACD befindet sich seit dem Corona-Tief in einer Aufwärtsbewegung und liefert vor allem seit rund 1,5 Jahren ausgeprägte Divergenzen. Im RSI liegt ein Mehrfachboden und seit dem April-Tief auch ein erster Aufwärtstrend vor. Das deutet darauf hin, dass die jahrelange Talfahrt mittelfristig ein Ende nehmen könnte.
Ein erster Achtungserfolg ist den Käuferinnen und Käufern mit einem Doppelboden im Bereich von 135 US-Dollar gelungen, der aus dem Tiefpunkt des Corona-Crashs hervorgegangen ist. Zeitweise zeigte der MACD mit seinem Sprung über die Nulllinie sogar einen neuen Aufwärtstrend an.
Dieser hatte bislang jedoch keinen nachhaltigen Erfolg, da sich die gleitenden Durchschnitte sowie die Abwärtstrendlinie als zu hohe Hürde für die Käuferinnen und Käufer herausstellten. Mittlerweile hat sich Bereich um 150 US-Dollar als möglicher Wendepunkt herauskristallisiert. Das Überwinden dieses Bereichs könnte zu einer nachhaltigen Trendwende führen. Die anhaltenden Aufwärtsbewegungen der technischen Indikatoren stimmen hierfür zuversichtlich, solange Vail Resorts nicht unter 130 US-Dollar fällt.
Eine Bewertung zwischen Neu- und Altschnee
Mit Blick auf die Unternehmensbewertung gibt es Licht und Schatten. Ein großer Pluspunkt ist die eingangs erwähnte, hohe Dividendenrendite von 6,3 Prozent. Die allerdings ist zuletzt nicht mehr durch den Gewinn gedeckt gewesen und musste durch die Aufnahme von Schulden finanziert werden. Deshalb steht eine mögliche Kürzung im Raum – auch weil die Verschuldung im Zuge der Expansionsstrategie auf 3,0 Milliarden US-Dollar beziehungsweise das 3,5-Fache des EBITDA angewachsen ist.
Für das laufende Geschäftsjahr ist Vail Resorts mit einem KGV von 20,6 bewertet. Dieses soll 2026 auf 18,3 und damit unter den Branchendurchschnitt von 19,6 sinken. Mit Abschlägen gegenüber der Konkurrenz handelt die Aktie auch beim Kurs-Cashflow-Verhältnis sowie beim Verhältnis aus Unternehmenswert und EBITDA. Dafür werden beim Buchwert satte Aufschläge fällig. Somit ergibt sich insgesamt eine faire Bewertung.
Für weitere Kursanstiege müssen daher entweder eine Expansion der Bewertungsvielfache oder eine Verbesserung der Margen sorgen. Das gilt unter Wall-Street-Expertinnen und -Experten als Basisszenario: Diese sehen die Aktie bei 173,73 US-Dollar fair bewertet, was ein Aufwärtspotenzial von 22,8 Prozent suggeriert.
Fazit: Diese Piste ist nicht für jeden geeignet
Vail Resorts bietet alles, was Wintersportsfans für ihr Glück brauchen: Hotels, Skigebiete, einen Kursverlauf, der einer Berg- und Talfahrt gleicht, und eine Dividendenrendite, bei der einem warm ums Herz wird. Allerdings zeigen sich auch Abgründe, wie die vergleichsweise hohe Verschuldung, die eine Dividendenkürzung möglich machen könnte.
Damit ist die Aktie für Anlegerinnen und Anleger, die einen zuverlässigen Dividendenzahler suchen, weniger gut geeignet. Umso besser wiederum könnte Vail Resorts für technisch orientierte Trader und Value-Investoren sein, die auf der Suche nach einem Trendwende-Setup sind. Das zeichnet sich hier für Kurse oberhalb von 130 bis 135 US-Dollar ab.
Wer von Ski-Aktien nicht genug bekommen kann, sollte sich außerdem Anta Sports ansehen. Dem chinesischen Sportbekleidungshersteller gehören unter anderem die Marken Salomon und Atomic. Bei der Aktie handelt es sich ebenfalls um einen Trendwendekandidaten mit einer branchenüblichen Bewertung (KGVe 2026: 14,2).
Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross
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