Der BMW iX5 Hydrogen ist ein innovatives Konzeptfahrzeug, das auf Wasserstoffantrieb mit Hilfe einer Brennstoffzelle setzt.
Donnerstag, 05.09.2024 15:04 von | Aufrufe: 1051

BMW und Toyota planen 2028 das erste Wasserstoff-Serienauto

Der BMW iX5 Hydrogen ist ein innovatives Konzeptfahrzeug, das auf Wasserstoffantrieb mit Hilfe einer Brennstoffzelle setzt. - ©BMW AG

BMW und Toyota haben sich erneut zusammengeschlossen, um die Brennstoffzellentechnologie voranzutreiben und bis 2028 das erste Wasserstoff-Serienfahrzeug auf den Markt zu bringen. Diese Partnerschaft wird in der Automobilbranche als entscheidend für die Zukunft des Wasserstoffantriebs angesehen, einer Technologie, die bisher von der Mehrheit der Hersteller als ineffizient für den Pkw-Sektor betrachtet wird.

Vertrauen in eine umstrittene Technologie

Während BMW und Toyota als Pioniere im Bereich alternativer Antriebstechnologien gelten, insbesondere bei Wasserstoff, wird dieser Ansatz von der Mehrheit der Autoindustrie kritisch beäugt. Die beiden Konzerne glauben jedoch fest an das Potenzial von Wasserstoff, vor allem als langfristige Lösung zur Dekarbonisierung. Ab 2028 wird BMW ein erstes Serienfahrzeug mit Brennstoffzellentechnologie vorstellen. Toyota, der weltweite Vorreiter im Bereich Hybridfahrzeuge, wird in seinen künftigen Brennstoffzellenmodellen ebenfalls auf die gemeinsam entwickelte Technik setzen. Diese Zusammenarbeit könnte entscheidend sein, um die hohen Kosten der Technologie zu senken. Toyota-Präsident Koji Sato prognostizierte, dass die Produktionskosten der Brennstoffzellen-Stapel („Stacks“) um die Hälfte reduziert werden könnten.

Wasserstoff als Schlüssel zur nachhaltigen Mobilität?

Obwohl Wasserstoff aus erneuerbaren Energien als wichtiger Faktor im klimaneutralen Umbau der Industrie gilt, hinkt der Ausbau der dafür notwendigen Infrastruktur den ambitionierten Plänen deutlich hinterher. Energieintensive Branchen wie Stahl und Chemie setzen große Hoffnungen auf Wasserstoff, doch im Verkehrssektor dominiert bislang die batteriebasierte Elektromobilität. Autos mit Wasserstoffantrieb wurden weitgehend als ineffizient gegenüber batteriebetriebenen Fahrzeugen betrachtet, und die notwendige Wasserstoffinfrastruktur ist weltweit noch kaum vorhanden. Dennoch plant die EU ab 2026 ein Netzwerk von Wasserstofftankstellen entlang wichtiger Verkehrsrouten, das auch Lkw und Pkw versorgen soll.

Technologische Synergien

Im Rahmen der neuen Kooperation übernimmt Toyota die Entwicklung der Brennstoffzellen, während BMW die Speicher-, Steuerungs- und Betankungstechnik beisteuert. Diese Synergie ermöglicht es beiden Unternehmen, ihre Fahrzeuge mit derselben Technologie auszustatten und so Skaleneffekte zu erzielen. Die Integration der Wasserstofftechnologie in bestehende Fahrzeugmodelle soll Kosten reduzieren und gleichzeitig den Zugang zu einer breiteren Kundenschicht ermöglichen. BMW plant, in etwa fünf Jahren ein bestehendes Elektrofahrzeug mit Wasserstofftechnologie auszustatten, ähnlich wie beim Feldversuch mit dem BMW iX5 Hydrogen, der die Karosserie des X5 mit einem Wasserstoffantrieb kombinierte.

Wasserstoff als strategische Ergänzung

Für BMW ist die Entscheidung, auf Wasserstoff zu setzen, auch eine strategische Absicherung. Vorstandschef Oliver Zipse betont immer wieder die Risiken, die mit einer vollständigen Abhängigkeit von batteriebasierten Fahrzeugen einhergehen, insbesondere aufgrund der Konzentration der Rohstoffmärkte in China. Wasserstoff könnte in diesem Szenario als wichtiger „Lückenfüller“ dienen und das Angebot des Konzerns ergänzen. Die Strategie des Münchener Autobauers setzt auf eine breite Palette von Antriebstechnologien, von Benzin- und Dieselmotoren über Hybride bis hin zu reinen Elektro- und Wasserstofffahrzeugen.

Herausforderungen und Chancen

Trotz der vielversprechenden Aussichten stehen BMW und Toyota vor großen Herausforderungen. Eine zentrale Frage wird die Verfügbarkeit von Wasserstoff sein. Derzeit gibt es weltweit nur rund 1.000 Wasserstofftankstellen, und auch wenn die Zahl in den kommenden Jahren steigen soll, ist die Infrastruktur noch weit von der für den Massenmarkt notwendigen Dichte entfernt. Dennoch glauben die Hersteller, dass ihre neuen Wasserstoffmodelle einen Druck auf den Ausbau der Infrastruktur ausüben könnten. BMWs Projektleiter Michael Rath betonte, dass sich beide Unternehmen intensiv um den Aufbau eines Tankstellennetzes bemühen – vor allem durch Lobbyarbeit.

Die Frage bleibt, ob die Investitionen in die Wasserstofftechnologie langfristig Früchte tragen werden. Der globale Trend zur Elektromobilität könnte die Nachfrage nach Wasserstoffautos begrenzen, während gleichzeitig die Kosten für Batterien weiter sinken. BMW und Toyota setzen jedoch darauf, dass Wasserstoff in bestimmten Bereichen wie dem Schwerlastverkehr und in Regionen mit unzureichender Ladeinfrastruktur eine Schlüsselrolle spielen wird.

Quelle: manager-magazin.de

Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in BMW St
HG6SGU
Ask: 0,29
Hebel: 4,48
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
HSBC
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: HG6SGU,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

73,44
+2,46%
BMW St Realtime-Chart
17,56 $
-0,23%
Toyota Motor Corp. Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zur BMW St Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.