Warum Gelddrucken die Weltwirtschaft nicht heilt

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Anti Lemming:

Warum Gelddrucken die Weltwirtschaft nicht heilt

6
27.06.14 09:16
Von USA bis Japan hoffen Notenbanker und Politiker weltweit, die lahmende Postkrisen-Wirtschaft durch Gelddrucken neu beleben zu können. Sie sind damit mMn auf dem Holzweg.

Dies lässt sich sehr gut am Beispiel Japan ablesen. In Japan hat sich die Wirtschaftslage seit Beginn des massiven Geldentwertungsprogramms ("Abenomics") deutlich verschlechtert (Bloomberg unten). Der Yen wurde zwar wie gewünscht deutlich abgewertet (USD/JPY stieg seit 2012 von 75 auf aktuell über 100). Doch dies half vorwiegend den japanischen Exporteuren und Bankern, die long Nikkei und short Yen zockten. Volkswirtschaftlich indes schlugen die durch die forcierte Yen-Entwertung gestiegenen Importpreise (Energie, Nahrung) noch STÄRKER zu Buche, so dass unterm Strich ein Abschwung resultierte.

Das Scheitern von Abenomics ist für mich ein Warnsignal, dass auch die gigantischen Gelddruck-Experimente in USA und Europa zum Scheitern verurteilt sind. Mit zentralbanklicher "Planwirtschaft" lässt sich mMn kein Aufschwung aus dem Ärmel zaubern.

Hier die Details zu aktuellen Lage in Japan:

Nach heutigen Zahlen sind - trotz Abenomics - die japanischen Konsumausgaben
übers Jahr um 8 % gesunken (siehe Bloomberg unten). Das ist der schwerste Einbruch seit der Fukishima-Katastrophe

Grund ist u. a. die japanische Mehrwertsteuer-Erhöhung: Zum 1. April 2014 stieg in Japan die Mwst. von bislang 5 auf jetzt 8 %. Im Vorfeld kam es zu vorgezogenen Käufen, weil die Japaner die alten Preise für ausstehende größere Anschaffungen nutzten. Nun hinterlässt die vorgezogenen Nachfrage ein entsprechendes Loch.

Das ist jedoch nicht der einzige Grund. Gleichzeitig sind Japans Preise übers Jahr (inkl.  Mwst.-Erhöhung) um 3,4 % gestiegen (Bloomberg unten). Diese hohe Inflation, die auf Regierungs- und Notenbank-Maßnahmen zurückgeht, war zwar offiziell (Abenomics-Doktrin) ausdrücklich erwünscht, macht den Japanern aber offenbar Angst.

Die (auch psychologische) Crux ist Folgende:

(I)  In Zeiten der Deflation (2000 bis 2013) kauften die Japaner nicht, weil morgen alles billiger werden könnte - also haben sie abgewartet. Das war und ist - weltweit - die Rechtfertigung für zentralbankliches Gelddrucken. Verbraucher sollen unter dem Druck der "finanziellen Repression" zu mehr Konsum verleitet werden - und Firmen zu mehr Investitionen.

(II) Nun aber kaufen die Japaner - trotz der "erwünschten" und vermeintlich beflügelnden - Geldentwertung immer noch nicht, wie der 3,4 bzw. 3,7-Prozent-Einbruch bei den Konsumausgaben zeigt.  D.h. auch angesichts der forcierten "Geldpressen-Inflation" setzte der ersehnte Kaufrausch nicht ein.

Die (Voodoo-)Hoffnung - in Japan wie anderswo - war und ist, dass Verbraucher wegen der forcierten "Angst" aus Geldentwertung in den Konsum fliehen und so einen Crack-Up-Boom erzeugen, wie man ihn teils auch in Europa infolge der "Draghi-Maßnahmen" beobachten kann (z. B. bei PIIGS-Geldern, die in deutsche Immobilien fließen).

Stattdessen scheint in Japan die Angst, Güter wegen der Deflation zu früh und damit zu teuer zu kaufen, neuen Ängsten gewichen zu sein. Es handelt sich dabei mMn schlicht um Existenzängste.

Wenn die Ersparnisse via Druckerpresse entwerten, dann erleiden Individuen, die nicht in Aktien investiert sind (in Japan sind die meisten Rentner in jap. Staatsanleihen investiert), Vermögensverluste. Die "neue Angst" ist daher, dass die Ersparnisse im Alter wegen der forcierten Geldentwertung nicht mehr bis zum Lebensende ausreichen könnten. Also wird nun aus DEM Grund nicht konsumiert. (In Japan ist dieser Aspekt besonders relevant, weil der Rentneranteil an der Bevölkerung der höchste der Welt ist.)

Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch in USA und Europa solche unerwarteten Folgen der verfehlten Gelddruckpolitik drohen, obwohl die Bevölkerungsstruktur dort anders ist.

Die Erwartung der Gelddruck-Politiker, dass Individuen durch die Geldentwertung zu mehr Konsum verleitet werden (aus Angst vor Geldwertverlust), sehe ich weder in Japan noch sonstwo als zwingend gegeben an. Es ist eine durch nichts belegte Voodoo-Hoffnung.

Gründe:

Die kleinen Leute haben nichts vom zentralbank-induzierten Vermögenpreis-Boom, weil sie keine Vermögenswerte (wie Aktien oder bezahlte Immobilien) besitzen und von der Hand in den Mund leben. Sie schränken ihren Konsum ein, weil sie infolge QE/LTRO/Abenomics unter Reallohnabbau leiden. In Japan sind die Löhne laut Bloomberg (unten) seit 23 Monaten in Folge gefallen.

Auch die Mittelschicht mit 50.000 bis 100.000 Euro Ersparnissen wird jetzt nicht "wegen Draghi" plötzlich einen nicht benötigten Zweitwagen oder "Dritt-LCD-Fernseher" anschaffen, weil das Geld "wertlos" werden könnte. Es dominieren auch hier Existenzängste, weil die Ersparnisse vor allem als Absicherung für das Alter dienen sollten.

Ultrareiche haben ihr Geld vorwiegend in Vermögenswerte und Immobilien investiert, und die obersten 1 % sind - weltweit - ganz klar die Profiteure der Gelddruck-Politik. Dies ist auch der Hauptgrund, warum sie überhaupt betrieben wird.

Wer jedoch aus Angst vor Geldentwertung in Sachwerte wie Immobilien flieht (gilt auch für die Mittelschicht), der konsumiert nicht, sondern er investiert. Und Investitionen sind auch in vermeintlich "sicheren" Sektoren Marktkräften ausgesetzt: Wenn infolge der Draghi'schen Panik-Nachfrage, die wir es in manchen dt. Großstädten bereits sehen, die Immo-Preise in den Himmel steigen, dann kann durch Vermietung kaum noch Kostendeckung erfolgen, geschweige denn Abtrag. Sprich: Die Investition lohnt nicht, weil die Preise bereits zu hoch (und letztlich nur von Zentralbankern "verzerrt") sind.

Firmen sollen - so die Zentralbanker-Doktrin - durch größzügigere Kreditvergabe oder gar zentralbanklichen Aufkauf ihrer Schulden zu mehr Investionen verleitet werden. Diese dürften sich unter diesen Prämissen jedoch zumeist als Fehlinvestitionen erweisen. Fehlinvestitionen sind u. a. solche, die Firmen aus kaufmännischen Erwägungen mangels Ertragsaussicht normalerweise unterlassen würden.

Soche potenziellen Fehlinvestitionen führen zwar kurzfristig zur einer Pseudoblüte: Während der Baumaßnahmen (z. B. Bau einer neuen Fabrikhalle oder eines neuen privaten Provinzflughafens oder einer neuen Privat-Autobahn) entstehen zwar kurzfristig neue Arbeitsplätze im Bausektor und bei Zulieferern. Diese heben auch kurzfristig das BIP und verbessern die Lage am Arbeitsmarkt. Das lässt dann die Gelddruck-Junkies jubeln -  "beweist" es doch, wie "wirksam" die "Maßnahmen" waren.

Doch wenn die Firma hinterher bankrott geht, weil die neue Privat-Autobahn wegen zu hoher Gebühren nicht benutzt wird, der Provinzflughafen mangels Nachfrage brach liegt oder weil es für die Produkte, die mit der neuen Fabrikhalle hergestellt werden, zu wenig Interessenten gibt, dann ist die gesamtwirtschaftliche Lage langfristig noch schlechter als ohne diese zentralbank-induzierten Fehlinvestitionen. Es gibt schließlich gute Gründe, warum diese "Investitionen" bislang unterlassen wurden.

FAZIT: Das Beispiel Japan zeigt klar - und mMn als warnender Vorläufer -, dass USA und Europa (samt IWF) mit ihren planwirtschaftlichen Patenzrezepten auf dem Holzweg sind.

-------------------

www.bloomberg.com/news/2014-06-26/...n-sales-tax-utility-charges.html

Japan Prices Rise Most Since "82 on Tax, Utility Fees: Economy

Japan"s consumer prices climbed at the fastest pace in 32 years, boosted by higher utility charges and a sales-tax increase that contributed to the biggest slide in household spending since the March 2011 earthquake.

Consumer prices excluding fresh food rose 3.4 percent in May from a year earlier, the statistics bureau said today in Tokyo, matching the median projection in a Bloomberg News survey of 30 economists. Household expenditure dropped 8 percent on year, more than any forecast, separate data showed....

"The bigger than forecast drop in spending indicates that households are starting to struggle with faster inflation coupled with the sales-tax hike," said Taro Saito, director of economic research at NLI Research Institute in Tokyo. "It"s hard to imagine households are happy with Abenomics."...

Overall inflation was 3.7 percent, while the gauge excluding perishables and energy was 2.2 percent. Electricity charges rose 11.4 percent on year and gasoline gained 9.6 percent, while fresh seafood prices jumped 14.3 percent....
hedgi:

Gelddrucken und Zinsen senken nutzt schon was

3
27.06.14 09:31
aber wie schon erwähnt - dem Normalbürger gar nichts.

habe persönlich auch immer weniger Lust auf Neues.Und diese superniedrig Zinsleiher
verleitet nur die Leute zu immer neuen Krediten.Kurzfristig gehen da vielleicht auch Privat- und Firmeninsolvenzen zurück mit dem Erfolg das diese nur um 1-2 Jahre verschoben sind und dann noch schlimmere Auswirkungen zeigen.
Mmn. sind diese Geldrucklobbyisten alle nicht ganz dicht - aber wir werden sehen wo´s hinführt.
Die globalen Unruhen werden immer weiter steigen bis zur weltweiten Eskalation.
Aber man weis zumindest dann wer der wahre Feind ist.
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#3

Anti Lemming:

Korrektur: "Behavioral Finance"

 
27.06.14 10:54
leitet sich ab von

Behavior = Benehmen, Verhalten
Anti Lemming:

Zweckentfremdung der Behavioral Finance-Forschung

2
27.06.14 14:26
(Neufassung von Posting # 3)

Die Wirtschaftsforschungs-Bereich "Behavioral Finance" (BF) wurde ursprünglich erschaffen, um Anleger vor Verlusten aus Spekulationsblasen zu schützen. Seit 2009 jedoch haben ihn Notenbanker und Politiker dahingehend "umgestrickt", dass dem Irrationalismus der Marktteilnehmer mittels BF bewusst Vorschub geleistet wird.

Kurz gesagt besteht die Strategie der großen Marktakteure darin, die Folgen vorheriger Spekulationsblasen durch noch größere und noch spekulativere Folge-Blasen zu "kurieren".

Dazu müssen zwingend die "animal spirits" der Marktteilnehmer geweckt - sprich: an deren "native" Unvernunft appelliert - werden. Wenn die Märkte erst mal schön
Momentum-getrieben gestiegen sind, werden sich, so die Hoffung, schon noch genügend Gier-Deppen finden, die auf den fahrenden Trend aufsatteln und die Blase noch weiter treiben. Hinzu kommen Pensions- und Hedgefonds, die durch die Anstiege unter Performance-Druck gesetzt werden.

Um die Aktienanstiege - wider widrige Fundamentals - "hinzuzaubern", manipulieren Notenbanker nicht nur die Zins- und Anleihenmärkte , sondern mischen sogar aktiv im Aktienmarkt mit - mit Billionen-Beträgen:

www.ariva.de/forum/...SA-Baeren-Thread-283343?page=4477#jumppos111948

Offiziell werden die Vermögenspreisanstiege damit begründet, dass Investoren wegen des "Anlagenotstands", den Nullzinspolitik und forcierte Geldentwertung (QE etc) erzeugen, mit aller Macht in die (Aktien-)Märkte drängen. Denn nur dann würden sie in der Ära der finanziellen Repression (= negativen Realzinsen) keine Vermögensschäden erleiden. Inwieweit diese Behauptung zutrifft oder eine Sich-selbst-bestätigende Prophezeiung ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.

Mit diesen Narrativen, gepaart mit aktiver Aktienmarktstützung, haben die Notenbanker das "blaue Aktienwunder" seit 2009 in die Wege geleitet, obwohl die Fundamentaldaten diese Anstiege kaum rechtfertigen. Das gleiche gilt für den US-Junkbondmarkt, in dem Ausfallrisiken fast komplett ausgeklammert werden.

Die "Erholung durch Gelddrucken" ist jedoch volkswirtschaftlich bestenfalls ein Nullsummenspiel, wie ich im Eingangsposting am Beispiel Japans nachgewiesen habe.

Hinzu kommt, dass Normalanleger "anders ticken" als Wall Street. Hedgefonds mögen die mentale Verrenkung zustande bringen, heute mit Hebel 10 auf fallende Kurse zu spekulieren und morgen mit Hebel 15 auf steigende. Normalanleger sind jedoch konservativer. Sie sind in der Regel nur long. Außerdem hatten sie lange Zeit geglaubt, dass der Aktienmarkt ein "Perpetuum mobile" ewig steigender Kurse sei. Diese Illusion wurde durch zwei Brachialabstürze im letzten Jahrzehnt (2002/2003 und 2008/2009) brutal entzaubert.

Nach einer solchen Erfahrung sind Individualanleger meist zeitlebens "kuriert" - und verlieren ihr Interesse an Spekulationen aller Art (inkl. Aktien) komplett. So geschah es in USA übrigens auch mit der Generation, die die Große Depression der 1930er Jahre miterlebt hatte. Sie wurde zu einer Generation von Sparern, die zeitlebens auf den Aktienmarkt pfiffen.

"Behavioral Finance" entstand in den letzten Jahren als Gegenströmung zu klassischen ökonomischen Vorstellungen. Traditionell (seit Anfang des 20. Jhdts.) betrachten Volkswirtschaftler den Menschen als hochgradig rationales Wesen, das alle seine Entscheidungen präzise abwägt. Sie sprachen und sprechen teils heute noch von "eigeninteressierter Nutzenmaximierern". Tatsächlich jedoch agiert die Mehrzahl der Marktteilnehmer hochgradig irrational, wie die ständigen Boom-Bust-Zyklen - u.a. am Aktienmarkt - gezeigt haben. Die "animal spirits" besiegen dabei jeweils den Rest des noch vorhandenen gesunden Menschenverstands - bis zum nächsten Krach.

Behavioral Finance hat sich daher auf die psychologischen Motivationen konzentriert und sich im Gegenzug von der überkommenen Vorstellung der "eigeninteressierten Nutzenmaximierer" verabschiedet. Ziel war und ist u. a. , individuelle Anleger, aber auch das gesamte Wirtschaftssystem von den negativen Folgen sich periodisch wiederholender Boom-Bust-Zyklen zu schützen.

Doch Wall Street hat diese hehre Ziel von BF nun ins Gegenteil verkehrt. Die "animal spirits" sollen nun bewusst - und mit allen Mitteln psychologischer und manipulativer Kunst - geweckt werden. Ziel ist, auf Biegen und Brechen die Folgen der nahezu ruinösen 2008-Blase durch eine noch größerer Blase - angeschoben von frisch gedrucktem Zentralbankgeld - abzulösen.

Das ideologische Rüstzeug dafür liefert zum einen QE (bzw. darauf dressierte "Algos", die passende Anstiege herbeizaubern), zum anderen die (halb freiwillig)
gleichgeschaltete Jubelpresse, die nominale Aufschwünge hedonstisch als reale verklärt und jede News als Spinstory ins Positive dreht. QE soll die in der Nullzinsära verloren gegangene "Allmacht" der Zentralbanker "untermauern" und Anleger weltweit vor deren inflationierenden Karren spannen.

Doch Inflation ist - inflationsbereingt - logischerweise ein Nullsummenspiel. Daher ist "Wachstum durch Gelddrucken" real ein Hirngespinst. Dennoch wird aus Hedonismus - und weil sich die ultrareichen 1 Prozent daran eine goldene Nase verdienen - an diesem abstrusen Konzept festgehalten.

Entsprechend soll Draghi nun QE auch in Europa hoffähig machen, nachdem Abe in Japan mit Abenomics bereits "geliefert" hat.

Exakt in diesem Kontext ist das Eingangsposting dieses Threads zu sehen und zu bewerten. Japan ist eine grandioses Beispiel, dass Gelddrucken der Wirtschaft effektiv schadet (und nur eine kleine Minderheit bereichert).

Sinn und Zweck dieses Thread ist es daher, Europa davor zu bewahren, die japanischen Fehler unter Draghi zu wiederholen und unseren italienischen Markt-Magier beizeiten in die Schranken zu verweisen. Dazu zählt auch, entschieden darauf zu pochen, dass Draghi nicht - wie von ihm geplant - die Maastricht-Stabiitätskriterien über Bord kippt (was für Euro-QE eine zwingende Voraussetzung wäre).
Anti Lemming:

Korrektur zum Eingangsposting

 
27.06.14 15:04

In einem Absatz gibt es eine falsche Zahl. Korrekt muss es heißen:

(II) Nun aber kaufen die Japaner - trotz der "erwünschten" und vermeintlich beflügelnden - Geldentwertung immer noch nicht, wie der 8-Prozent-Einbruch (übers Jahr) bei den Konsumausgaben zeigt.  D.h. auch angesichts der forcierten "Geldpressen-Inflation" setzte der ersehnte Kaufrausch nicht ein.

Navigator.C:

Japan: Rekordinflation verpufft als Strohfeuer

2
27.06.14 22:24
Der Kampf der Japaner gegen ihre langjährige Wirtschaftsflaute droht zu einer echten Sisyphos-Herausforderung auszuwachsen. Zwar legte die Jahresinflation ohne Berücksichtigung der volatilen Lebensmittelpreise im Mai um stattliche 3,4 Prozent zu, wie die Regierung in Tokio heute meldete. Damit liegt die Teuerung heute weit über dem Inflationsziel der Notenbank von zwei Prozent. Zugleich ist der Wert der höchste gemessene seit dem Jahr 1982.

Doch der Blick hinter diese nackte Zahl verrät: Die Deflationsgefahr scheint heute womöglich noch akuter als zuletzt befürchtet.
weiter unter
www.handelszeitung.ch/konjunktur/...ufft-als-strohfeuer-631745

Navigator.C  
Anti Lemming:

Japan-Inflation 3,4 % - ein Einmaleffekt...

 
28.06.14 09:52
Hier der funktionierende Link zum Post von Navigator, aus dem auch das Balkendiagramm unten stammt.

www.handelszeitung.ch/konjunktur/...on-verpufft-als-strohfeuer-631745

Man erkennt die "Treppe" ab April 2014, die auf die Mehrwertsteuererhöhung zum 1.4.14 zurückgeht. Da die Inflationszahlen "Monat zu Vorjahresmonat" angegeben werden, wird sich die "Treppe" ab April 2015 wieder abflachen. Die tatsächliche Inflation bleibt davon unberührt.

In der Zwischenzeit kann sich Japans Abe allerdings rühmen, endlich die ersehnte Inflation "hinbekommen" zu haben. Nützen wird es der japanischen Wirtschaft wenig.
(Verkleinert auf 84%) vergrößern
Warum Gelddrucken die Weltwirtschaft nicht heilt 736373
Anti Lemming:

Japan Tankan-Index zeugt von mieser Stimmung

 
01.07.14 08:12
Die Teuerung (Chart in # 8) infolge der japanischen Mwst.-Erhöhung zum 1.4.14 verdirbt den japanischen Firmen nachhaltig die Stimmung... Der Tankan-Index fiel im Juni auf 12 (erwartet war 16) nach 17 im März.

www.marketwatch.com/story/...rvey-offers-both-hope-despair-2014-06-30

Japan's tankan survey offers both hope, despair

TOKYO--Sentiment among large Japanese manufacturers deteriorated sharply following the recent sales tax increase, the Bank of Japan's tankan corporate survey showed Tuesday, challenging the notion that the nation's economy is generally doing well even as consumption weakens.

But the results of the central bank's quarterly poll of over 10,000 companies don't necessarily mean that Japan's economic recovery is stalling either, with large firms saying they plan to ratchet up capital spending.

The survey's headline index measuring big manufacturers' views about current economic conditions worsened to plus 12 in the June. That was down from plus 17 in March and missed economists' forecasts for a plus 16 reading. Business sentiment fell as Japanese households tightened their purse-strings, particularly on big ticket items like autos and homes, after months of rush purchases preceding the consumption tax's increase to 8% from 5% in April. ...
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