Da sieht man ja die wirklich wichtigen Zahlen vor lauter Zahlenfolgen nicht mehr. Es wird wohl einen Moment brauchen bis auch unsere Profis hier durch sind. Jeder schaut jetzt erstmal erschrocken auf die 3,5 Mrd, die wie wir ja alle wissen bewusst hochgerechnet wurde, und bereits durch die Kurssteigerung von Pepco nur noch 2,5 Mrd. sind. wenn jetzt noch der Wert von MF korrekt einfließt sind wir fast bei einer schwarzen 0. Hoffentlich wird MF verkauft und damit die Refinanzierung wieder auf Anfang gesetzt. Mit 2 Mrd. Schuldentilgung kann keiner mehr behaupten, dass man nicht ohne Enteignung refinanzieren kann.
Mir sind vorallem zwei Dinge aufgefallen, die mir sehr gefallen haben:
"Total Group Services’ Debt similarly increased from €10 013 million to €10 066 million as the PIK interest accrued at an average rate of c. 10%, exceeded the debt repayments made during the Reporting Period."
Das heißt also, dass Steinhoff bereits in diesem Jahr soviel Gewinn erwirtschaften konnte, dass die Schulden nur um 45 M € gestiegen sind. Und das in einem Jahr mit Begleichung des Global Settlements, mitten in einem Krieg und hoher Inflation. Pepco und Pepkor vermelden steigende Umsätze und EBITDA und alle Geschäftsbereiche expandieren. Für mich heisst das, dass Steinhoff bereits in 2023 mehr Gewinn machen wird als Schulden, auch wenn der Zinssatz bei 10% bliebe. Wieso sollte man dann keine Verlängerung bei gleichen Konditionen bekommen, ohne gleich 80% des Unternehmens zu verschenken?
Und dann noch der EBITDA:
Ein EBITDA von 1,55 Mrd € ist nicht von schlechten Eltern. Da wäre insbesondere in der Branche so mancher Handelskonzern sehr froh, das aus 10,3 Mrd € Umsatz (+ 12% zum Vorjahr) zu generieren. Hier wird auch klar warum die Gläubiger das Unternehmen haben wollen, und zwar jetzt. Denn bereits im nächsten Jahresbericht kann es jeder noch so blinde Investor erkennen, dass Steinhoff in Zukunft ein sehr erfolgreiches Unternehmen sein wird.
Lasst euch nicht rausdrängen. Wenn wir uns weigern, kommt auch kein Inso-Antrag, weil dann die Gläubiger nicht fällig stellen werden. Darüber wird es mit Sicherheit keine Einigung geben, da nicht die Mehrheit der Gläubiger eine verlustreichen Insolvenz zustimmen wird. Es wird daher mit hoher Wahrscheinlichkeit erstmal zu einer Verlängerung bis 31.12.2023 kommen, und dann werden wir schon sehen, dass die Einnahmen die Ausgaben (Zinsen) übersteigen. Und hoffentlich sehen das dann auch andere Geldgeber.