New York (vwd/AFP) - Nach verstärktem internationalen Druck hat Irak einer bedingungslosen Rückkehr der UN-Waffeninspekteure zugestimmt. Die irakische Regierung habe sich ebenfalls zu "sofortigen Diskussionen über die praktischen Vorkehrungen" für eine Einreise der Kontrolleure in das Land bereit erklärt, sagte UN-Generalsekretär Kofi Annan am Montag (Ortszeit) in New York. Der irakische Außenminister Nadschi Sabri hatte Annan zuvor eine offizielle Stellungnahme seiner Regierung zur Frage der UN-Waffenkontrollen übergeben.
Die US-Regierung reagierte auf das Einlenken Bagdads skeptisch: Es handle sich um eine zum Scheitern verurteilte "Taktik", hieß es in einer Erklärung. Annan machte die Rede von US-Präsident George W. Bush vor der UN-Vollversammlung am Donnerstag für das Einlenken Bagdads verantwortlich. Bush habe mit seiner Ansprache "die internationale Gemeinschaft elektrisiert." Fast jeder Sprecher während der Vollversammlung habe Irak daraufhin gedrängt, die Waffenkontrolleure wieder einreisen zu lassen. Bush hatte in seiner Rede eine ultimative UN-Resolution verlangt, mit der Bagdad zur Abrüstung verpflichtet werden solle. Andernfalls würden die USA im Alleingang handeln.
Die Erklärung Bagdads werde an den UN-Sicherheitsrat weitergeleitet, der über die nächsten Schritte entscheiden werde, sagte Annan weiter. Er betonte die "Schlüsselrolle" der Arabischen Liga im Streit um die UN-Waffeninspektionen. Annan dankte ausdrücklich dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, für dessen Bemühungen, den Irak von einer Rückkehr der UN-Inspekteure zu überzeugen. Annan bekräftigte, dass die UN-Inspekteure "zur Fortsetzung ihrer Arbeit bereit sind".
Der russische Außenminister Igor Iwanow begrüßte die irakische Entscheidung, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete. Der australische Außenminister Alexander Downer sprach von einer "vielversprechenden Entwicklung". Dem Einlenken Bagdads war ein jahrelanger Streit zwischen der UNO und Irak voraus gegangen. Nach der Niederlage im Golf-Krieg 1991 hatte Irak in die Vernichtung seiner Massenvernichtungswaffen unter Aufsicht der UN-Kommission für die Abrüstung Iraks (UNSCOM) eingewilligt.
Im Dezember 1998 mussten die UN-Inspektoren das Land jedoch wieder verlassen. Die UN-Überwachungs- Verifikations- und Inspektionskommission (UNMOVIC) als UNSCOM-Nachfolgerin konnte seitdem keine Kontrolleure mehr ins Land schicken und war für ihre Mission bislang auf Informanten und die Auswertung von Satellitenbildern angewiesen.
vwd/17.9.2002/cv
17. September 2002, 06:13
Die US-Regierung reagierte auf das Einlenken Bagdads skeptisch: Es handle sich um eine zum Scheitern verurteilte "Taktik", hieß es in einer Erklärung. Annan machte die Rede von US-Präsident George W. Bush vor der UN-Vollversammlung am Donnerstag für das Einlenken Bagdads verantwortlich. Bush habe mit seiner Ansprache "die internationale Gemeinschaft elektrisiert." Fast jeder Sprecher während der Vollversammlung habe Irak daraufhin gedrängt, die Waffenkontrolleure wieder einreisen zu lassen. Bush hatte in seiner Rede eine ultimative UN-Resolution verlangt, mit der Bagdad zur Abrüstung verpflichtet werden solle. Andernfalls würden die USA im Alleingang handeln.
Die Erklärung Bagdads werde an den UN-Sicherheitsrat weitergeleitet, der über die nächsten Schritte entscheiden werde, sagte Annan weiter. Er betonte die "Schlüsselrolle" der Arabischen Liga im Streit um die UN-Waffeninspektionen. Annan dankte ausdrücklich dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, für dessen Bemühungen, den Irak von einer Rückkehr der UN-Inspekteure zu überzeugen. Annan bekräftigte, dass die UN-Inspekteure "zur Fortsetzung ihrer Arbeit bereit sind".
Der russische Außenminister Igor Iwanow begrüßte die irakische Entscheidung, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete. Der australische Außenminister Alexander Downer sprach von einer "vielversprechenden Entwicklung". Dem Einlenken Bagdads war ein jahrelanger Streit zwischen der UNO und Irak voraus gegangen. Nach der Niederlage im Golf-Krieg 1991 hatte Irak in die Vernichtung seiner Massenvernichtungswaffen unter Aufsicht der UN-Kommission für die Abrüstung Iraks (UNSCOM) eingewilligt.
Im Dezember 1998 mussten die UN-Inspektoren das Land jedoch wieder verlassen. Die UN-Überwachungs- Verifikations- und Inspektionskommission (UNMOVIC) als UNSCOM-Nachfolgerin konnte seitdem keine Kontrolleure mehr ins Land schicken und war für ihre Mission bislang auf Informanten und die Auswertung von Satellitenbildern angewiesen.
vwd/17.9.2002/cv
17. September 2002, 06:13