Zwischenbilanz
Intel leidet
Das abgelaufene zweite Quartal ist für den weltgrößten Chiphersteller Intel alles andere als rosig verlaufen: Sein ärgster Widersacher AMD luchste ihm mit günstigeren Angeboten Marktanteile ab. Intel senkte daraufhin die Preise, verkaufte aber dennoch weniger Prozessoren. Das alles schlug sich auf Gewinn und Umsatz nieder. Eine Besserung ist nicht in Sicht.
HB SAN FRANCISCO. Für das zweite Quartal wies Intel am Mittwoch nach US-Börsenschluss einen Reingewinn von 885 Mill. Dollar oder 15 Cent je Aktie aus. Im Vorjahreszeitraum hatte der Gewinn noch 2,04 Mrd. Dollar betragen. Ohne Belastungen aus Aktienoptionen lag der Gewinn jetzt mit 1,12 Mrd. Dollar aber um rund 300 Mill. Dollar über den Erwartungen von Analysten. Der Umsatz fiel im abgelaufenen zweiten Quartal von 9,23 auf 8 Mrd. Dollar. Experten hatten im Schnitt 8,23 Mrd. Dollar erwartet.
Intel, dessen Prozessoren etwa 90 Prozent aller Personal-Computer (PC) weltweit steuern, hatte jüngst bereits Marktanteile an seinen schärfsten Konkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) verloren. Dabei konnte AMD von der Entwicklung stromsparender und leistungsfähigerer Prozessoren profitieren. Darauf reagierte Intel unter anderem mit Preissenkungen, was Gewinn und Umsatz drückte.
Doch trotz der teils deutlichen Preisnachlässe lieferte der US-Konzern im zweiten Quartal weniger Computerprozessoren aus als im Vorquartal, während die Chipset-Absätze in etwa stagnierten. Zulegen konnte Intel bei Flash-Memory-Chips, die in MP3-Spielern, Digitalkameras oder Handys Verwendung finden und dort die Daten speichern.
Obgleich Konkurrent AMD Marktanteile gewonnen hat, hatte der Konzern kürzlich davor gewarnt, dass sein Umsatz im zweiten Quartal die Analystenerwartungen verfehlen werde. Das Unternehmen veröffentlicht seine Zahlen für das abgelaufene zweite Jahresviertel an diesem Donnerstag.
Für das dritte Quartal sagte Intel einen Umsatz zwischen 8,3 und 8,9 Mrd. Dollar voraus. Auch dies liegt unter den Erwartungen, die 9,03 Mrd. Dollar betrugen. „Die Zahl zum Umsatz ist definitiv Grund zur Sorge“, sagte Analyst Eric Ross von Think Equity Partners. „Ich glaube, sie werden auch noch schlechter abschneiden. Es gibt eine Preisdynamik in der Branche; AMD und Intel befinden sich in einem Preiskampf. Intel wird voraussichtlich unter der Umsatzzahl bleiben.“
Schon im April hatte Intel seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr deutlich und gesenkt und sagte einen Rückgang von 3 Prozent voraus. Zu Jahresbeginn hatte der Konzern noch ein Plus von 6 bis 9 Prozent prognostiziert. Intel hatte auf die Verschlechterung der Situation unter anderem mit der Streichung von 1 000 Stellen im Management reagiert.
Einige Branchenkenner hatten trotz der jüngsten Einbrüche erklärt, Intel könne mit neuen Chips zu alter Stärke zurückkehren. Der Konzern hatte im vergangenen Monat einen neuen Chip für Server vorgestellt. Zudem ist für kommende Woche ein neuer Chip für Desktop-Computer geplant. Intel setzt verstärkt auf so genannte Doppelkern-Prozessoren, vereinfacht gesagt zwei Chips in einem.
So gab sich Intel selbst fürs Gesamtjahr zuversichtlich, auch wenn die eher düstere Prognose weiterhin Bestand hat. „2006 haben wir die stärkste Produktpalette der Branche und liefern viele unserer neuen Produkte früher aus als geplant“, sagte Intel-Chef Paul Otellini.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 20. Juli 2006, 07:40 Uhr
Euch,
Einsamer Samariter
Intel leidet
Das abgelaufene zweite Quartal ist für den weltgrößten Chiphersteller Intel alles andere als rosig verlaufen: Sein ärgster Widersacher AMD luchste ihm mit günstigeren Angeboten Marktanteile ab. Intel senkte daraufhin die Preise, verkaufte aber dennoch weniger Prozessoren. Das alles schlug sich auf Gewinn und Umsatz nieder. Eine Besserung ist nicht in Sicht.
HB SAN FRANCISCO. Für das zweite Quartal wies Intel am Mittwoch nach US-Börsenschluss einen Reingewinn von 885 Mill. Dollar oder 15 Cent je Aktie aus. Im Vorjahreszeitraum hatte der Gewinn noch 2,04 Mrd. Dollar betragen. Ohne Belastungen aus Aktienoptionen lag der Gewinn jetzt mit 1,12 Mrd. Dollar aber um rund 300 Mill. Dollar über den Erwartungen von Analysten. Der Umsatz fiel im abgelaufenen zweiten Quartal von 9,23 auf 8 Mrd. Dollar. Experten hatten im Schnitt 8,23 Mrd. Dollar erwartet.
Intel, dessen Prozessoren etwa 90 Prozent aller Personal-Computer (PC) weltweit steuern, hatte jüngst bereits Marktanteile an seinen schärfsten Konkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) verloren. Dabei konnte AMD von der Entwicklung stromsparender und leistungsfähigerer Prozessoren profitieren. Darauf reagierte Intel unter anderem mit Preissenkungen, was Gewinn und Umsatz drückte.
Doch trotz der teils deutlichen Preisnachlässe lieferte der US-Konzern im zweiten Quartal weniger Computerprozessoren aus als im Vorquartal, während die Chipset-Absätze in etwa stagnierten. Zulegen konnte Intel bei Flash-Memory-Chips, die in MP3-Spielern, Digitalkameras oder Handys Verwendung finden und dort die Daten speichern.
Obgleich Konkurrent AMD Marktanteile gewonnen hat, hatte der Konzern kürzlich davor gewarnt, dass sein Umsatz im zweiten Quartal die Analystenerwartungen verfehlen werde. Das Unternehmen veröffentlicht seine Zahlen für das abgelaufene zweite Jahresviertel an diesem Donnerstag.
Für das dritte Quartal sagte Intel einen Umsatz zwischen 8,3 und 8,9 Mrd. Dollar voraus. Auch dies liegt unter den Erwartungen, die 9,03 Mrd. Dollar betrugen. „Die Zahl zum Umsatz ist definitiv Grund zur Sorge“, sagte Analyst Eric Ross von Think Equity Partners. „Ich glaube, sie werden auch noch schlechter abschneiden. Es gibt eine Preisdynamik in der Branche; AMD und Intel befinden sich in einem Preiskampf. Intel wird voraussichtlich unter der Umsatzzahl bleiben.“
Schon im April hatte Intel seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr deutlich und gesenkt und sagte einen Rückgang von 3 Prozent voraus. Zu Jahresbeginn hatte der Konzern noch ein Plus von 6 bis 9 Prozent prognostiziert. Intel hatte auf die Verschlechterung der Situation unter anderem mit der Streichung von 1 000 Stellen im Management reagiert.
Einige Branchenkenner hatten trotz der jüngsten Einbrüche erklärt, Intel könne mit neuen Chips zu alter Stärke zurückkehren. Der Konzern hatte im vergangenen Monat einen neuen Chip für Server vorgestellt. Zudem ist für kommende Woche ein neuer Chip für Desktop-Computer geplant. Intel setzt verstärkt auf so genannte Doppelkern-Prozessoren, vereinfacht gesagt zwei Chips in einem.
So gab sich Intel selbst fürs Gesamtjahr zuversichtlich, auch wenn die eher düstere Prognose weiterhin Bestand hat. „2006 haben wir die stärkste Produktpalette der Branche und liefern viele unserer neuen Produkte früher aus als geplant“, sagte Intel-Chef Paul Otellini.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 20. Juli 2006, 07:40 Uhr
Euch,
Einsamer Samariter