EnBW mit gutem Ergebnis im ersten Geschäftsquartal 2023
Adjusted EBITDA bei rund 2,8 Milliarden Euro / Erträge sichern Investitionen in die beschleunigte Umsetzung der Energiewende / Ausblick für das Gesamtgeschäftsjahr 2023 bestätigt / Beschleunigter Kohleausstieg sorgt für 1,5 Grad Konformität bei Emissionen
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Karlsruhe. In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2023 erzielte die EnBW Energie Baden-Württemberg AG einen Umsatz von rund 16 Milliarden Euro und ein Adjusted EBITDA von rund 2,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis lag damit deutlich über dem ersten Quartal des Vorjahres, das vom Ausbruch des Krieges in der Ukraine geprägt war und in dem ein Adjusted EBITDA von 1,2 Milliarden Euro erzielt wurde.
Ursächlich für die Steigerung gegenüber dem Vorjahr ist vor allem das Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur. Der Bereich thermische Erzeugung und Handel verzeichnete ein deutliches Ergebniswachstum auf rund 2,1 Milliarden Euro (+1,4 Mrd. €). Hohe positive Bewertungseffekte auf Handelsgeschäfte sowie der Verkauf der erzeugten Strommengen zu höheren Großhandelspreisen waren die wesentlichen Gründe für diesen Ergebnisanstieg.
Diese Effekte, die im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auftraten, werden sich jedoch so nicht fortsetzen. Ein Grund hierfür ist, dass die Bewertungseffekte stark abhängig von Marktpreisen sind und sich daher zumindest teilweise auch wieder auflösen können. Darüber hinaus entfallen die Erträge aus dem Kernkraftwerk Neckarwestheim II aufgrund der endgültigen Abschaltung am 15. April 2023. Die bisherige Prognose für das Adjusted EBITDA für das Geschäftsjahr 2023 wird daher aus heutiger Sicht unverändert beibehalten.
Der auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Adjusted Konzernüberschuss stieg zum Ende des 1. Quartals auf 1,4 Milliarden Euro (Vorjahr 464 Mio. €). Die Erträge sollen wesentlich für Investitionen in die beschleunigte Umsetzung der Energiewende eingesetzt werden.
EnBW CFO Thomas Kusterer: „Erst Ende März haben wir die Investitionsentscheidung zum Bau unseres 960 MW Offshore-Windparks He Dreiht mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 2,4 Milliarden Euro getroffen. Darüber hinaus planen wir 1,6 Milliarden Euro für den Fuel-Switch von drei Kohlekraftwerken zu Gaskraftwerken in Baden-Württemberg zu investieren. Damit wollen wir die Kohleverstromung im mittleren Neckarraum bis 2026 vollständig einstellen. Bis Mitte der 2030er Jahre sollen dann alle drei Standorte mit grünem Wasserstoff betrieben werden.“
Die Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder
Im Segment Intelligente Infrastruktur für Kund*innen (Vertriebe) liegt das Adjusted EBITDA bei 0 Millionen Euro und stieg damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum (-60 Mio. €). Ursache hierfür war eine geringere saisonale Schwankung in den Bezugskosten als im Vorjahr.
Das Geschäftsfeld „Systemkritische Infrastruktur“ (Netze) liegt mit einem Adjusted EBITDA von rund 585 Millionen Euro um rund 62 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf höhere Netznutzungserlöse als im Vorjahr zurückzuführen. Diese resultieren aus gestiegenen Investitionen in den Netzausbau, insbesondere beim Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW. Darüber hinaus wurde in den diesjährigen Netznutzungsentgelten der voraussichtliche Aufwand für Netzreserve und Redispatch bereits eingepreist.
Das Adjusted EBITDA des Segments „Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur“ (Erneuerbare Energien sowie Thermische Erzeugung und Handel) stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich auf rund 2,35 Milliarden Euro. Diese Entwicklung geht dabei auf den Bereich Thermische Erzeugung und Handel zurück, hier konnte das Adjusted EBITDA auf rund 2,1 Milliarden Euro gesteigert werden. Zum einen konnten die im Voraus verkauften Strommengen zu höheren Großhandelspreisen als im Vorjahr abgesetzt werden. Zum anderen entstanden hohe positive Bewertungseffekte bei Handelsgeschäften. Darüber hinaus war auch die Volatilität an den Commodity-Märkten für die Handelsaktivitäten im ersten Quartal sehr vorteilhaft. Im Bereich Erneuerbare Energien lag das Adjusted EBITDA aufgrund der gesunkenen Preise für die aus Erneuerbaren erzeugten Strommengen in der Direktvermarktung mit 282 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahr (292 Mio. €).
Die Bruttoinvestitionen des EnBW-Konzerns lagen in den ersten drei Monaten 2023 mit rund 749 Millionen Euro deutlich über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (500 Mio. €). Dabei entfiel der größte Teil der Gesamtinvestitionen (75 Prozent) auf Wachstumsprojekte im Rahmen der Energiewende. Dies waren zum Beispiel der Ausbau der Transport- und Verteilnetze, die Entwicklung des Offshore-Windparks He Dreiht in der deutschen Nordsee, die Fuel-Switch-Projekte zur Umstellung von Kohle auf Gasbefeuerung bei drei Kraftwerken in Baden-Württemberg sowie der weitere Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität.
Quelle:EnBw