Daimler Truck ist ein führender Hersteller von Nutzfahrzeugen, der sich seit 2021 als eigenständiges Unternehmen auf nachhaltige Antriebe wie Elektro- und Wasserstofftechnologie konzentriert.
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Daimler Truck: US-Geschäft reißt tiefes Loch in die Bilanz

Daimler Truck steckt in der Krise: Ein massiver Gewinneinbruch, schwache US-Verkäufe und teure Klagen in Kalifornien setzen dem Lkw-Giganten zu. Vorstandschefin Radström reagiert mit Stellenabbau und Sparprogramm – doch die Ertragsziele rücken in weite Ferne.
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Der weltweit größte Lkw-Hersteller, Daimler (Daimler Aktie) Truck, kämpft mit einem massiven Einbruch seiner Ertragskraft. Besonders das einst hochprofitable US-Geschäft ist stark eingebrochen und belastet die Bilanz deutlich stärker als erwartet.

So sank das operative Ergebnis (Ebit) im dritten Quartal um 40 Prozent auf 716 Millionen Euro, während der Umsatz im Industriegeschäft um 14 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro fiel. Damit blieb der DAX-Konzern klar unter den Erwartungen der Analysten, die einen Umsatz von rund 11,5 Milliarden Euro erwartet hatten. Auch der Gewinn je Aktie schrumpfte um 26 Prozent auf 0,57 Euro.

Der Absturz kommt vor allem aus Nordamerika: Dort brach der Absatz in den ersten neun Monaten um 39 Prozent ein und das Ebit fiel im Quartal von 721 Millionen Euro auf nur noch 257 Millionen Euro. Vorstandschefin Karin Radström hatte deshalb bereits im Sommer den Abbau von 2.000 Arbeitsplätzen angekündigt.

Hinzu kommen juristische Risiken. So hat sich Daimler Truck mit US-Behörden über strengere Abgasregeln in Kalifornien überworfen und steht nun selbst im Visier des Bundesstaates, der Verstöße gegen die "Clean Truck Partnership" geltend macht.
Auch in Europa zeigt sich das Geschäft schwach. Zwar haben sich die Lkw-Verkäufe zuletzt stabilisiert, doch die Werke laufen deutlich unter Volllast. Radström reagiert mit dem Sparprogramm "Cost Down Europe", durch das bis 2030 rund 5.000 Stellen in Deutschland wegfallen sollen.

Trotz der schwachen Zahlen hält das Management an der Jahresprognose fest: Der Absatz soll zwischen 410.000 und 440.000 Einheiten liegen, das bereinigte Ebit soll zwischen 3,6 und 4,1 Milliarden Euro betragen. Von den mittelfristigen Margenzielen – Aufsichtsratschef Joe Kaeser forderte 14 bis 15 Prozent – ist Radström allerdings weit entfernt.

Anleger reagierten enttäuscht: Die Aktie fiel im frühen Handel um rund 0,5 Prozent und hat seit Juli mehr als 20 Prozent an Wert verloren. Einziger Lichtblick ist ein neuer Auftrag über rund 1000 Militärfahrzeuge für die Ukraine sowie ein Joint Venture mit Toyota, das in Japan Kostenvorteile bringen soll. Doch bis die Rendite wieder auf Touren kommt, dürfte es dauern.

Autor: sbh-Redaktion/FH


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