Der Umsatz des Vielmarkenkonzerns (unter anderem Fiat, Chrysler, Peugeot, Jeep, Alfa Romeo) legte im dritten Quartal im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 37,2 Milliarden Euro zu. Das entsprach in etwa den Schätzungen von Experten.
Die Verkäufe inklusive derer von nicht kontrollierten Gemeinschaftsunternehmen zogen um 14 Prozent auf 1,33 Millionen Fahrzeuge an. Vor allem im zuletzt so problematischen Markt Nordamerika ging es mit einem Verkaufsplus von gut einem Drittel deutlich aufwärts.
In den USA hatte Stellantis mit großen Pick-ups und SUVs lange Zeit den Löwenanteil seiner Gewinne eingefahren, war aber in schweres Fahrwasser geraten und musste zunächst erst einmal den hohen Fahrzeugbestand bei seinen Händlern reduzieren. Die Krise des Konzerns kostete unter anderem Ex-Chef Carlos Tavares seinen Job. Zuletzt hatte sich aber bereits Besserung abgezeichnet. Auch in Europa ging es aufwärts mit Verkäufen und Umsatz.
Der seit Kurzem amtierende Konzernchef Antonio Filosa bestätigte den Finanzausblick des Konzerns. Im zweiten Halbjahr soll der Umsatz gegenüber dem ersten Halbjahr zulegen, die um Sondereffekte bereinigte operative Gewinnmarge dürfte einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag erreichen.
Die erwarteten Sonderkosten für geänderte Strategiepläne fielen auch an als Reaktion auf aufsichtsrechtliche und geopolitische Entwicklungen, hieß es. Sie sollen weitgehend aus dem bereinigten operativen Ergebnis ausgeklammert werden. Gewinnkennzahlen zum dritten Quartal nannte Stellantis wie üblich nicht. Diese präsentiert der Konzern nur halbjährlich.
Die Zahlen und die Erholung in Nordamerika sind positive Signale, gleichzeitig mahnen die angekündigten hohen Sonderkosten zur Vorsicht. Anleger sollten die Entwicklung der Sondereffekte und den nächsten detaillierten Zwischenbericht abwarten, da Stellantis Gewinnkennzahlen nur halbjährlich veröffentlicht und kurzfristige Belastungen die Transparenz einschränken können. Eine konservative Herangehensweise wäre, Positionen nur schrittweise aufzubauen oder zu halten und das Risiko durch Diversifikation zu begrenzen.
In der Community werden positive Impulse wie eine abflauende Chipkrise, steigende Auslieferungen, eine Rekordinvestition von 13 Mrd. USD in den US‑Markt und charttechnische Signale genannt, die zusammen Kursanstiege ausgelöst haben. Dem stehen operative Probleme und Belastungen gegenüber, etwa ein Halbjahresverlust nach Wertberichtigungen, Warnungen vor negativem Free Cashflow/Cash‑Burn, Milliardenkosten durch US‑Zollpolitik, Modellabbrüche, Rückrufe und der Rückzug aus der Brennstoffzellenentwicklung, die Verunsicherung auslösen. Insgesamt ist die Stimmung geteilt: Einige sehen die Zeichen als möglichen Beginn einer Trendwende, andere erwarten weitere Kursverluste und kritisieren Führung und Prognosequalität, sodass die Nachhaltigkeit der Erholung unklar bleibt.
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