- Die USA und Australien investieren in Seltene Erden.
- 8,5 Milliarden US-Dollar fließen in australische Projekte.
- Analysten sehen Aufwärtspotenzial für Seltene-Erden-Aktien.
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Washingtons Kehrtwende: Milliarden gegen Chinas Dominanz
Die globale geopolitische Landschaft zwingt die westlichen Industrienationen zur Kehrtwende in der Rohstoffpolitik. Der Grund: Die nahezu vollständige Dominanz Chinas bei der Förderung und Verarbeitung von Seltenen Erden, jenen 17 chemischen Elementen, die für High-Tech-Produkte, E-Mobilität und Militärtechnik unerlässlich sind.
Vor dem Hintergrund des Konflikts mit Peking intensivieren die USA und Australien ihre Kooperation massiv. Im Weißen Haus vereinbarten US-Präsident Donald Trump und der australische Ministerpräsident Anthony Albanese eine engere Zusammenarbeit bei der Förderung und Aufbereitung Seltener Erden. Ziel ist es, die Abhängigkeit Washingtons von China signifikant zu reduzieren.
Nach Angaben aus Canberra sollen 8,5 Milliarden US-Dollar in australische Projekte zur Rohstoffförderung fließen. Allein das US-Verteidigungsministerium plant Investitionen in den Bau einer großen Gallium-Raffinerie in Australien.
Der geschätzte Wert der abzubauenden Rohstoffe beläuft sich laut Weißem Haus auf 53 Milliarden US-Dollar. Dieser Schulterschluss ist ein klares Signal an den Markt: Die Sicherung der kritischen Rohstoffversorgung ist nun Chefsache und wird mit massiven Staatsgeldern unterlegt.
Analysten steigen ein: Hohes Potenzial für US-Titel
Auf diesen politischen Deal reagieren nun die ersten Analysten. Die Experten Neal Dingmann und Bertrand Donnes vom Analysehaus William Blair haben die Berichterstattung über mehrere Seltene-Erden- und kritische Mineralienaktien aufgenommen und sehen erhebliches Aufwärtspotenzial.
Sie vergaben ein "Outperform"-Rating für USA Rare Earth, American Resources, United States Antimony und NioCorp Developments. Die Überzeugung der Blair-Analysten: Die neue, direkte staatliche Beteiligung der Trump-Regierung und die signifikante finanzielle Unterstützung werden diesen Aktien einen zweiten, bedeutenden Aufschwung verschaffen, nachdem sich beispielsweise der Kurs von USA Rare Earth seit Jahresbeginn bereits mehr als verdoppelt und ein Allzeithoch erreicht hat.
Besonders im Fokus steht USA Rare Earth. Das Unternehmen hat Akquisitionen getätigt, um seine Metallproduktionsaktivitäten zu stärken. Neben der Entwicklung einer Mine in Texas soll in der ersten Hälfte des nächsten Jahres eine Produktionsstätte für Neomagnete in Oklahoma die Produktion aufnehmen. Diese Neomagnete sind ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Technologie.
Zwar räumen Dingmann und Donnes kurzfristige Anpassungen ein, doch sind sie überzeugt, dass die Kombination aus Akquisitionen, Produktionsstart und starker Nachfrage zu einer langfristigen Rendite für die Aktionäre führen wird, solange Chinas Dominanz am Mineralienmarkt anhält.
Fazit: Ende der Zurückhaltung
Der milliardenschwere Pakt zwischen den USA und Australien, zusammen mit den ersten positiven Analystenstimmen von William Blair, markiert einen Wendepunkt. Seltene-Erden-Aktien, die lange als Nischentitel galten, rücken in den Fokus der Anleger.
Angesichts der strategischen Bedeutung der Rohstoffe und der massiven staatlichen Unterstützung werden sich wohl auch größere und konservativere Analysehäuser in Zukunft nicht mehr scheuen können, eine detaillierte Einschätzung abzugeben.
Und dabei dürfte eines gelten: Je größer das Analysehaus, desto größer ist der Kurssprung.
Redaktion Ariva/MW
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