Der CSU-Parteivorsitzende Markus Söder.
Quelle: - pixabay.com:
Google
dpa-AFX  | 
aufrufe Aufrufe: 352

Söder greift Dauer-Nehmerländer von Länderfinanzausgleich an

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Wegen der hohen Zahlungen aus dem Länderfinanzausgleich strengen sich einzelne Bundesländer nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder in ihrer eigenen Haushaltspolitik nicht genug an. "Dieser Länderfinanzausgleich geht so nicht", sagte der bayerische Ministerpräsident in einer Regierungserklärung im Landtag in München. Andere Bundesländer könnten sich wegen der bayerischen Zahlungen Dinge leisten, die sich Bayern nicht leiste. Zudem müsse der Freistaat inzwischen bereits über neue Schulden nachdenken.

play Anhören
share Teilen
feedback Feedback
copy Kopieren
newsletter
font_big Schrift vergrößern
Für dich zusammengefasst:
Lufthansa AG 8,19 € Lufthansa AG Chart -0,26%
Zugehörige Wertpapiere:

Spätestens 2030 will Bayern Ausgleichssystem kündigen

Länder wie Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz seien in mehr als 70 von 76 Jahren des Bestehens der Bundesrepublik Nehmerländer gewesen, sagte Söder. "Berlin hat seit seinem Beitritt zum LFA 1995 über 94 Milliarden Euro aus dem Länderfinanzausgleich erhalten und noch keinen Cent einbezahlt." Erneut forderte er eine umfassende Reform des Finanzausgleichssystems: "Wir wollen den Länderfinanzausgleich spätestens 2030 kündigen und hoffen aber schon vorher mit der Klage erfolgreich zu sein."

Söder betonte in seiner Rede, dass Bayern bis zum Ende des Jahres erneut elf oder vielleicht sogar zwölf Milliarden Euro in den Länderfinanzausgleich einzahlen werde. "Nur ganze vier Länder in Deutschland zahlen überhaupt. Bayern zahlt aber 60 Prozent im Alleingang", sagte er. "Das sind übrigens 1,5 Millionen Euro pro Stunde, 25.000 Euro pro Minute und 400 Euro pro Sekunde."

Trotzdem keine neuen Schulden im neuen bayerischen Haushalt

Dies bedeute für Bayern einen "Riesen-Rucksack" - trotzdem gelinge es, den neuen Haushalt für 2026 und 2027 ohne neue Schulden aufzustellen. Bayern könne sich wegen der Zahlungen in den Finanzausgleich selbst weniger Dinge leisten. "Allein mit dem Länderfinanzausgleich des ersten Halbjahres hätten wir 144.000 Pflegekräfte oder 205.000 Polizisten bezahlen können."

In Summe habe der Freistaat seit 1950 etwa 3,4 Milliarden Euro aus dem Finanzausgleich erhalten, aber bereits 134 Milliarden Euro bezahlt. "Von der Gesamtsumme hätte man 195 Mal alle Königsschlösser von Ludwig dem Zweiten, 14 Mal die Lufthansa (Lufthansa Aktie) oder 140 Mal den FC Bayern kaufen können. Und wenn man nur die Summe seit 2018 nimmt, wären damit 81 Elbphilharmonien finanziert worden", betonte Söder./had/DP/stw

Für dich aus unserer Redaktion zusammengestellt

Dein Kommentar zum Artikel im Forum

Jetzt anmelden und diskutieren Registrieren Login

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Weitere Artikel des Autors

Themen im Trend