OpenAI ist ein führendes KI-Forschungsinstitut, welches ChatGPT, ein fortschrittliches Sprachmodell, entwickelt, um menschenähnliche Textantworten zu generieren. (Logo von OpenAI)
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Sarah Nazari Sarah Nazari
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Mein Name ist Sarah Nazari und ich arbeite als Redakteurin bei ARIVA.DE. Besonders interessiere ich mich für die Analyse von Wirtschaftstrends und die Verknüpfung globaler Ereignisse mit ihren Auswirkungen auf die Börsen. Es ist mir wichtig, komplexe Finanzthemen verständlich aufzubereiten und unserer Community fundierte, gut recherchierte Informationen zu bieten.

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Elon Musk bietet 97 Milliarden Dollar für OpenAI – strategischer Schachzug oder juristische Finte?

Elon Musk hat mit einem Bieterkonsortium überraschend ein Angebot über 97 Milliarden Dollar für 50 % an OpenAI vorgelegt. Doch hinter dem abgelehnten Angebot steckt womöglich ein taktischer Schachzug, der den Expansionsplänen von CEO Sam Altman einen Strich durch die Rechnung machen könnte.
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Musks Angebot: Kontrolle über OpenAI im Visier

Am Montagabend enthüllte das Wall Street Journal, dass Elon Musk gemeinsam mit Investoren 97 Milliarden Dollar für 50 % an OpenAI bietet. Diese Summe zielt darauf ab, die Kontrolle über das KI-Unternehmen zu gewinnen, das seit der Einführung seiner erfolgreichen ChatGPT-Modelle im Zentrum des globalen KI-Booms steht. Das Angebot wurde vom OpenAI-Vorstand jedoch prompt abgelehnt. Doch warum wagt Musk ausgerechnet jetzt diesen Vorstoß – trotz seiner laufenden juristischen Auseinandersetzungen mit OpenAI?

Musk begründete sein Angebot mit der Rückbesinnung auf die ursprünglichen Ziele von OpenAI: „Es ist an der Zeit, dass OpenAI wieder zu der Open-Source- und sicherheitsorientierten Kraft wird, die es einmal war.“ Neben Musks KI-Labor X AI sind auch mehrere große Risikokapitalfonds Teil des Bieterkonsortiums.

Hintergrund: Musks Streit mit Sam Altman

Die Spannungen zwischen Musk und OpenAI reichen Jahre zurück. Musk, einer der Mitgründer von OpenAI, hatte sich 2018 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, als das Unternehmen wuchs und zunehmend auf kommerzielle Ziele setzte. Ursprünglich als gemeinnützige Organisation gegründet, sollte OpenAI sicherstellen, dass künstliche Intelligenz im Dienste der Menschheit entwickelt wird. Doch die Entscheidung von CEO Sam Altman, eine gewinnorientierte Tochterfirma – die „OpenAI Global LLC“ – zu gründen und strategische Partnerschaften mit Unternehmen wie Microsoft einzugehen, veränderte das Unternehmensziel grundlegend.

Musk fühlte sich betrogen, da er ursprünglich sein Kapital unter der Voraussetzung zur Verfügung gestellt hatte, dass OpenAI gemeinnützig bleibt. Nun klagt er gegen diese Umstrukturierung. Ein entscheidender Punkt ist die Frage, ob die gemeinnützige Muttergesellschaft ihre Beteiligung an der gewinnorientierten Tochter unter Marktwert verkauft hat – ein potenzielles rechtliches Problem, das Musk für sich zu nutzen versucht.

Altman hingegen verteidigt die strategische Neuausrichtung: OpenAI benötigt aufgrund der hohen Kosten für Rechenzentren und Forschung massive externe Finanzierungen, die ohne eine gewinnorientierte Struktur nicht realisierbar wären. Aktuell sucht Altman bis zu 40 Milliarden Dollar von neuen Investoren, darunter auch der japanische Softbank-Konzern.

Musks Angebot – taktisch klug zum falschen Zeitpunkt?

Das Angebot von 97 Milliarden Dollar könnte weit mehr sein als ein einfacher Übernahmeversuch. Branchenexperten vermuten, dass Musk mit dem Angebot einen „Mindestwert“ für OpenAI festlegen möchte. Dieser Schritt könnte Sam Altman bei seiner Suche nach frischem Kapital erheblich unter Druck setzen. Denn um die Kontrolle der gemeinnützigen Muttergesellschaft über die gewinnorientierte Tochter zu lösen, müsste OpenAI einen fairen Marktwert ermitteln – was juristisch nicht klar geregelt ist.

Durch Musks Angebot wird jedoch ein konkreter Mindestwert von 97 Milliarden Dollar geschaffen, den Altman gegenüber der US-Steuerbehörde IRS und anderen Institutionen rechtfertigen müsste. Sollte der Marktwert zu hoch angesetzt werden, könnten potenzielle Investoren abgeschreckt werden, da große Summen aus den neuen Finanzierungen an die gemeinnützige Mutter zurückfließen müssten – ohne unmittelbaren Nutzen für die kommerziellen Wachstumsziele.

Altmans Antwort: ein öffentliches Scharmützel

Sam Altman reagierte prompt auf Musks Angebot mit einem sarkastischen Posting auf X (ehemals Twitter): „Nein danke, aber wir kaufen Twitter für 9,74 Milliarden Dollar, wenn Du willst.“ Der Seitenhieb spielt auf die Verluste an, die Musk nach der Übernahme von Twitter verzeichnen musste. Musk ließ sich nicht auf den Schlagabtausch ein und antwortete lediglich mit „Schwindler“.

Dennoch bleibt die Frage, wie ernst Musk das Angebot meint. Sein Anwalt Marc Toberoff erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, dass die Investorengruppe bereit sei, jedes konkurrierende Gebot zu übertreffen. Ob dies jedoch mehr als nur ein taktisches Manöver ist, bleibt abzuwarten.

Fazit: Kommt OpenAIs Kapitalrunde ins Stocken?

Für Sam Altman könnte Musks Gebot nicht ungünstiger kommen. OpenAI ist derzeit auf frisches Kapital angewiesen, um weiterhin in KI-Infrastruktur und Rechenzentren investieren zu können. Die 40 Milliarden Dollar, die Altman durch neue Investoren einwerben möchte, sind entscheidend, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Sollte die Bewertung jedoch durch Musks Angebot künstlich in die Höhe getrieben werden, könnten sich potenzielle Investoren zurückhalten oder deutlich höhere Konditionen fordern. Dies würde Altmans Pläne verlangsamen oder zumindest verteuern – und genau das scheint Musk zu bezwecken.

Ob das Gebot tatsächlich zu einem Übernahmekampf eskaliert oder lediglich ein juristischer Hebel bleibt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Klar ist jedoch, dass die Spannungen zwischen Musk und Altman die strategische Zukunft von OpenAI erheblich beeinflussen könnten.

Quelle: welt.de


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Community-Beiträge zu Microsoft Corp

aus Forum-Thread: Microsoft - long-Chance
Avatar des Verfassers
16.03.2025 - 22:28 Uhr
MrTrillion3
US5949181045 - Microsoft
Macht die Party nur eine Pause oder ist sie endgültig vorbei? - DivantisWelche Auswirkungen hat die aktuelle Korrektur an den Aktienmärkten auf die Microsoft-Aktie? Gerät nun die Wachstumsprognose unter Druck? Meine Strategie.https://www.divantis.de/macht-die-party-nur-eine-pause-oder-ist-sie-endgueltig-vorbei/: https://www.divantis.de/macht-die-...
Avatar des Verfassers
20.02.2025 - 14:12 Uhr
Highländer49
Microsoft
Der Microsoft-Aktie scheint die Luft ausgegangen zu sein. Seit gut einem Jahr dümpelt das Papier des IT-Giganten in einem Seitwärtstrend zwischen 400 und 470 US$ auf und ab. Kann diese Meldung Microsoft wieder zu einem nachhaltigen Aufschwung verhelfen und ist die Aktie einen Kauf wert?https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2025-...
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