Jemand filmt mit seinem Smartphone ein Konzert (Symbolbild).
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Sven Wagner Sven Wagner
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Sven ist seit 2012 Redakteur bei ARIVA.DE. Sein weitreichendes Interesse an Kryptowährung und dem Finanzmarkt helfen ihm dabei, die aktuellsten Themen zu recherchieren und für die Community aufzubereiten.

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CTS Eventim: Starker Jahresauftakt 2025 dank Ticket-Boom und Zukäufen – Aktie dennoch unter Druck

CTS Eventim verzeichnet im ersten Quartal 2025 deutliche Umsatz- und Ergebniszuwächse durch strategische Übernahmen und hohe Ticketnachfrage. Dennoch gerät die Aktie unter Druck – auch wegen eines Dividendenabschlags und Gewinnrückgangs unterm Strich.
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CTS Eventim: Umsatzsprung und Festivalhoffnungen – Ein gemischter Auftakt ins Geschäftsjahr 2025

Der Münchner Ticketvermarkter und Veranstalterkonzern CTS Eventim ist mit einer Umsatz- und Ergebnissteigerung ins Jahr 2025 gestartet. Das erste Quartal zeigte einen klaren Aufwärtstrend im operativen Geschäft, sowohl durch organisches Wachstum als auch durch gezielte Akquisitionen. Dennoch konnte das Unternehmen die Kapitalmärkte nicht vollständig überzeugen – ein Rückgang des Nettogewinns und ein deutlicher Kursverlust nach Dividendenausschüttung drückten auf die Stimmung der Anleger.

Umsatztreiber: Olympia und strategische Übernahmen

Im ersten Quartal 2025 stieg der Umsatz des Konzerns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 22 Prozent auf 498,6 Millionen Euro. Haupttreiber dieser Entwicklung waren zwei bedeutende Übernahmen im Vorjahr: der britische Ticketanbieter See Tickets und der französische Marktführer France Billet. Beide Unternehmen trugen erstmals voll zum Quartalsergebnis bei und festigten CTS Eventims Position als globaler Player im Ticketing-Markt.

Insbesondere das Ticketgeschäft profitierte von der wachsenden Nachfrage nach Eintrittskarten für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2026 in Milano Cortina, für die CTS Eventim den exklusiven Vorverkauf organisiert. Hier stieg der Umsatz um 16,9 Prozent auf 213,9 Millionen Euro.

Im Veranstaltungsgeschäft verzeichnete der Konzern sogar ein Umsatzplus von 23,5 Prozent auf 292 Millionen Euro. Die Zuwächse resultierten aus einer guten Entwicklung der eigenen Veranstaltungen sowohl im Inland als auch auf internationalen Märkten. Die Integration der Live-Geschäftseinheiten von See Tickets liefert laut Unternehmensangaben positive Impulse – insbesondere für die Festivalsaison im Sommer und Spätsommer.

Ergebnisentwicklung: Operative Stärke trotz Belastungsfaktoren

Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg im ersten Quartal um 8,9 Prozent auf 100,3 Millionen Euro. Die operative Marge im Ticketing-Segment blieb mit 41,5 Prozent auf hohem Niveau. Demgegenüber zeigte sich das Veranstaltungsgeschäft mit einer Marge von rund 4 Prozent weiterhin als margenschwächere Sparte – ein branchenübliches Verhältnis, das sich auch bei Wettbewerbern zeigt.

Trotz des starken operativen Verlaufs verzeichnete CTS Eventim einen Rückgang des Nettogewinns um 31 Prozent auf 46,3 Millionen Euro. Verantwortlich dafür waren geringere Erträge aus Beteiligungen sowie negative Währungseffekte auf langfristige Forderungen. Diese Einmaleffekte beeinflussten die Bilanz unter dem Strich deutlich, ohne jedoch den positiven Trend im operativen Geschäft wesentlich zu konterkarieren.

Kursrutsch trotz starker Zahlen: Markt reagiert sensibel

Am Aktienmarkt sorgten die Quartalszahlen dennoch für eine negative Reaktion. Die CTS-Aktie verlor am Donnerstagvormittag rund 14 Prozent und notierte zuletzt bei 96,90 Euro. Zwar entfiel ein Teil dieses Rückgangs auf den Dividendenabschlag von 1,66 Euro je Aktie, doch selbst bereinigt lag das Minus noch bei über 12 Prozent. Damit gehörte das Papier zu den größten Verlierern im MDAX, dem Index für mittelgroße börsennotierte Unternehmen.

Analysten reagierten unterschiedlich auf die Zahlen. JPMorgan-Analystin Lara Simpson sprach von einem „durchwachsenen“ Start, wobei die Erwartungen im Vorfeld hoch gewesen seien. Baader Bank-Experte Volker Bosse sowie Jefferies-Analyst Henrik Paganetty hingegen bewerteten die Zahlen als solide und lobten insbesondere die Integration der Zukäufe.

Trotz des Kursrutsches notiert die Aktie noch immer etwa 20 Prozent über dem Niveau vom Jahreswechsel – ein Indikator dafür, dass der mittelfristige Aufwärtstrend intakt bleiben könnte.

Strategischer Ausblick: Wachstumskurs soll fortgesetzt werden

Firmenchef Klaus-Peter Schulenberg zeigte sich im Ausblick weiterhin zuversichtlich. Die Integration der jüngsten Übernahmen verlaufe planmäßig, und das Unternehmen sei sowohl organisch als auch anorganisch gut positioniert. Er bestätigte das Ziel eines moderaten Wachstums von Umsatz und bereinigtem operativem Ergebnis für das Gesamtjahr 2025.

Zudem erwartet das Management durch die kommende Festival-Saison im Sommer und Spätsommer zusätzliche Impulse. CTS Eventim ist Veranstalter oder Vertriebspartner zahlreicher großer Musikfestivals in Deutschland, darunter Rock am Ring, Hurricane, Deichbrand und Parookaville. Besonders die Akquisitionen aus dem Vorjahr sollen helfen, neue Zielgruppen zu erreichen und internationale Präsenz weiter auszubauen.

Langfristig setzt der Konzern auf die Stärkung digitaler Ticketlösungen und den Ausbau eigener Inhalte im Veranstaltungsbereich. Auch mögliche weitere Zukäufe in strategisch interessanten Märkten sind nicht ausgeschlossen – vorausgesetzt, sie passen in das profitable Kerngeschäft.


Fazit:
CTS Eventim hat mit einer deutlichen Umsatz- und Ergebnissteigerung im ersten Quartal 2025 ein solides Fundament für das Geschäftsjahr gelegt. Während einmalige Belastungen den Nettogewinn drückten, bleibt die operative Entwicklung positiv. Die Börse reagierte kurzfristig enttäuscht, doch strategisch ist der Konzern gut aufgestellt – insbesondere mit Blick auf die anstehende Festival-Saison.


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