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Bayer: Möglicher Durchbruch im Glyphosat-Rechtsstreit – Gerinnungshemmer Asundexian verspricht Milliarden-Umsatzpotential!

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Eine attraktive Turnaround-Story bietet die Aktie des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer. Nachdem die Aktie zuletzt unter anderem aufgrund von milliardenschweren Schadenersatzforderungen in Zusammenhang mit dem Pflanzenschutzmittel Glyphosat deutlich unter Druck gekommen war, hat Bayer dank seinem starken Kernmarkenportfolio und seiner chancenreichen Medikamentenpipeline gute Chancen, wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Auch fundamental ist Bayer mit einem KGV27e von 7,5 moderat bewertet.

Bayer – Hoffnung auf Einigung im Glyphosat-Streit sorgt für Schwung!

Ausgebremst wurde Bayer in den vergangenen Jahren vor allem durch die umstrittene Übernahme des US-Pflanzenschutz-Spezialisten Monsanto, durch die man sich milliardenschwere Prozessrisiken in Zusammenhang mit dem Pflanzenschutzmittel Glyphosat eingehandelt hatte, das in den USA unter der Bezeichnung „Roundup“ vermarktet wird. Da viele Anwender des Unkrautvernichters an Krebs erkrankt waren, kam es in den USA zu milliardenschweren Schadenersatzklagen der Betroffenen und ihrer Hinterbliebenen, was auch in der Konzernbilanz von Bayer aufgrund milliardenschwerer Rückstellungen für Prozessrisiken deutliche Spuren hinterlassen hatte. Anfang Dezember hatte Bayer nun positive Nachrichten im seit Jahren andauernden Rechtsstreit um das Pflanzenschutzmittel Glyphosat zu vermelden und kann auf ein Grundsatzurteil des U.S. Supreme Courts hoffen. Unterstützung erhält Bayer dabei vom Solicitor General, dem obersten Prozessvertreter der US-Bundesregierung vor dem Supreme Court. Bundesberufungsgerichte waren bei den Rechtsstreitigkeiten zum Pflanzenschutzmittel Roundup zuvor zu sich widersprechenden Urteilen gekommen, die jetzt durch das oberste Gericht der USA geklärt werden müssen. Dabei geht es um die grundlegende Frage, ob das Bundesgesetz Klagen wegen angeblich fehlender Warnung auf Basis des Rechts einzelner Bundesstaaten ausschließt. Als Teil seiner mehrgleisigen Strategie könnte ein positives Urteil in der zentralen Frage des Vorrangs von Bundesrecht dem Unternehmen dabei helfen, einer Lösung für zehntausende Roundup-Klagen näherzukommen. Diese basieren überwiegend auf Theorien dazu, dass das Unternehmen vor Gesundheitsrisiken hätte warnen müssen. Die US-Umweltbehörde EPA und sämtliche andere Regulierungsbehörden weltweit, die die Sicherheit von Glyphosat unabhängig untersucht haben, waren hingegen wiederholt zu dem Schluss gekommen, dass der Wirkstoff sicher angewendet werden kann.

Chancenreiche Pipeline – Eine mögliche Zulassung des Gerinnungshemmers Asundexian verspricht Milliarden-Umsatzpotential!

Spannende Aussichten verspricht auch die Entwicklungspipeline von Bayer im Bereich rezeptpflichtiger Medikamente. Hier hatte man Ende November dieses Jahres mit positiven Studiendaten für den in der klinischen Erprobung befindlichen Wirkstoff „Asundexian“ für Aufsehen gesorgt. Laut Bayer konnte „Asundexian“ laut den Ergebnissen einer klinischen Phase-III-Studie das Risiko für wiederkehrende ischämische Schlaganfälle bei Patienten deutlich reduzieren. Erhält man hier die Zulassung für den Gerinnungshemmer, hat man gute Chancen auf ein milliardenschweres Umsatzpotenzial, das Schätzungen zufolge bei jährlich bis zu 3 Mrd. Euro liegen könnte. Da der Patentschutz für den Gerinnungshemmer Xarelto, der als einer der Hauptumsatzträger von Bayer gilt, ausläuft und hier aufgrund von Generika weitere empfindliche Umsatzeinbußen zu erwarten sind, wäre eine Zulassung von Asundexian für Bayer ein bedeutender Durchbruch. Da die US-Gesundheitsbehörde FDA bereits zuvor einen Fast-Track-Status für Asundexian vergeben hatte, der ein beschleunigtes Zulassungsverfahren ermöglicht, stehen die Chancen gut, dass die US-Behörden Grünes Licht für eine Zulassung für Asundexian geben werden. Bereits Ende November hatte Bayer von der US-Arzneimittelbehörde FDA eine zeitlich befristete Zulassung für Hyrnuo mit dem Wirkstoff Sevabertinib zur Behandlung zuvor therapierter Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) erhalten. Nach Angaben des Konzerns erkranken jährlich rund 84.000 Patienten an dieser seltenen Form von Lungenkrebs. Die endgültige Zulassung des Medikaments steht jedoch noch aus und ist an die Vorlage positiver Ergebnisse aus einer laufenden klinischen Studie geknüpft, wie Bayer weiter mitteilte. Beim Menopausen-Präparat Lynkuet hatte Bayer Ende November ebenfalls einen wichtigen Durchbruch zu vermelden. Demnach wurde das Medikament von den zuständigen EU-Behörden zur Behandlung von Beschwerden zugelassen, die mit den Wechseljahren verbunden sind oder durch eine Hormontherapie im Zusammenhang mit Brustkrebs verursacht werden. Lynkuet wurde in dieser Indikation bereits in den USA, Australien, Kanada, Großbritannien sowie in der Schweiz zugelassen.

Bayer kann mit starken Zahlen überzeugen und bestätigt Jahresprognose, Bayer mit moderater Bewertung!

Operativ konnte Bayer zuletzt mit insgesamt soliden Zahlen überzeugen. So verbesserte sich der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) in Q3 um 20,8 % auf 1,511 Mrd. Euro, während der Umsatz mit 9,66 Mrd. Euro wechselkursbereinigt um 0,9 % zugelegt hatte. Rechnet man die Verluste aufgrund von Rückstellungen für Prozessrisiken in Zusammenhang mit dem Pflanzenschutzmittel Glyphosat heraus, konnte Bayer beim bereinigten Ergebnis je Aktie in Q3 mit einem unerwartet deutlichen Anstieg von 0,24 Euro je Aktie auf 0,57 Euro je Aktie die Analystenerwartungen deutlich übertreffen. Mit zur besser als erwartet ausgefallenen Ergebnisentwicklung beigetragen hatte die starke Entwicklung in der Konzernsparte Crop Sciences. Dank höherer Absätze bei Maissaatgut und Herbiziden konnten die Umsatzerlöse auf wechselkursbereinigter Basis um 1,9 % zulegen, während der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) mit 172 Mio. Euro im Vorjahresvergleich knapp verfünffacht werden konnte. In der Kernsparte Pharmaceuticals konnte Bayer trotz Umsatzeinbußen bei Blockbustern wie dem Augenpräparat Eylea und dem Gerinnungshemmer Xarelto, die aufgrund von Konkurrenz durch Nachahmerpräparate teilweise deutliche Rückgänge zu verzeichnen hatten, mit einem leichten wechselkursbereinigten Umsatzplus von 0,4 % aufwarten. Dies hatte man vor allem dem Erfolg bei dem zur Behandlung von Prostatakrebs zugelassenen Medikament Nubequa (+56,2%) und Kerendia zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ-2-Diabetes sowie Herzinsuffizienz (Umsatzplus: 85,4%) zu verdanken. Allerdings musste man beim Segmentergebnis auch aufgrund von negativen Wechselkurseffekten einen Rückgang von 5,2 % auf 1,045 Mrd. Euro hinnehmen. Im Anschluss wurde die Jahresprognose, die auf Konzernebene ein bereinigtes EBITDA in der Spanne von 9,7 bis 10,2 Mrd. Euro vorsieht, bestätigt. Gelingt es Bayer, in Zusammenhang mit den milliardenschweren Glyphosat-Schadenersatzklagen eine tragfähige Einigung zu erzielen, dürfte sich der Fokus der Investoren wieder stärker auf die Aussichten im operativen Kerngeschäft fokussieren. Da Bayer mit dem Gerinnungshemmer Asundexian über einen chancenreichen Blockbuster-Kandidaten verfügt und auch im Segment Crop Sciences bei Pflanzenschutzmitteln und Saatgut stark aufgestellt ist, hat man gute Chancen, sein Ergebnis nachhaltig zu verbessern. Entsprechend rechnet der Analystenkonsens für 2025 mit einem EPS von 4,75 Euro, während für 2026 bereits ein Gewinn von 7,90 Euro je Aktie erwartet wird. Damit liegt das KGV auf Basis der Schätzungen für 2026 bei 7,4, was auch im Branchenvergleich moderat erscheint.

Produktidee: Discount-Zertifikat Classic auf Bayer AG

Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in die Aktie sind Discount-Zertifikate. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert Bayer AG zur Verfügung. Ein Beispiel ist ein Discount-Zertifikat mit der WKN: DY9RK7, das am 28.12.2026 fällig wird (Rückzahlungstermin) und mit einem Discount zum Kurs der Aktie Bayer AG notiert. Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert. Die Höhe der möglichen Rückzahlung wird bei 32,00 Euro begrenzt.

Für die Rückzahlung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Liegt der Schlusskurs des Basiswerts Bayer AG an der maßgeblichen Börse am 18.12.2026 (Referenzpreis) auf oder über dem Cap, erhält der Anleger den Höchstbetrag von 32,00 Euro.

2. Liegt der Referenzpreis unter dem Cap, erhält der Anleger einen Rückzahlungsbetrag, der dem Referenzpreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis (1,00) entspricht. Der Anleger erleidet einen Verlust, wenn der Rückzahlungsbetrag unter dem Erwerbspreis des Produkts liegt.

Ein gänzlicher Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust tritt ein, wenn der Referenzpreis null ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus dem Zertifikat aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.

Das vorliegend beschriebene Discount-Zertifikat richtet sich an Anleger, die einen Anlagehorizont bis zum 28.12.2026 haben und davon ausgehen, dass der Bayer AG am 18.12.2026 auf oder über 32,00 Euro liegen wird.

Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.

Stand: 16.12.2025, DZ BANK AG / Online-Redaktion

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Marcus Landau
Marcus Landau, Derivate-Experte der DZ BANK, ist seit 2003 in der Zertifikate- und Derivatebranche tätig und erstellt regelmäßig Analysen rund um die Aktien- und Rohstoffmärkte, die er mit spannenden Zertifikate-Ideen verknüpft.





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