Wer gut essen will, muss Aktien kaufen
Dieser Spruch hat eine logische Fortsetzung: "Wer
gut schlafen will, muss Pfandbriefe kaufen." Er
stammt aus einer uralten Börsenzeit, die schon lange
verschwunden ist und die wahrscheinlich nie wieder
kommen wird. Damals machte der Aktienkauf noch
Sinn. Juristisch betrachtet ist der Aktionär
Eigentümer einer AG. In gleicher Weise, wie der
Hausbesitzer monatlich seinen Mietzins einfordert,
konnte der Aktionär seinen ihm zustehenden
Gewinnanteil beanspruchen, und zwar in Form eines
vierteljährlich zu zahlenden Schecks. Damals waren
die Namensaktien schon deshalb notwendig, damit
der Finanzvorstand die Adresse wusste, wohin er den
Scheck schicken sollte. Haben Sie schon jemals
einen Scheck von Ihrer Aktiengesellschaft
erhalten?
Üblich war eine jährliche Dividendenauszahlung an
die Aktionäre von ca. 7 % des Kapitals. Die
Vorstände waren stolz darauf, eine hohe Dividende
zu erwirtschaften. Sie wurden an ihren
Ausschüttungen gemessen. Selbst in der
Weltwirtschaftskrise von 1930 bis 1940 zahlten die
großen US-Gesellschaften 7 % Rendite. Am 8. Juli
1932 notierten die 30 größten US-Unternehmen
mit 40 (i.W. vierzig) Dow-Jones-Punkten. Heute
werden die gleichen 30 größten US-Unternehmen
mit 10.000 bewertet.
Durch die 11. Zinssenkung in diesem Jahr hat die
US-Notenbank den tiefsten Stand seit 40 Jahren
erreicht. Mit einem Diskontsatz von 1,25 % erreicht
sie bereits die Zinstiefe in der Weltwirtschaftskrise.
Die Bank of Japan hat die kurzfristigen Zinsen
bereits auf NULL gesenkt. In den vergangenen zehn
Jahren hat Japan bereits 1800 Milliarden DM in
nutzlosen Stimulierungsprogrammen verpulvert. Die
Wirtschaftskrise schaukelt sich immer höher.
In meiner August-Kolumne erwähnte ich die
Geldnöte der Durchschnittsamerikaner, die sich
besonders den Supermärkten erkennbar zeigt. Die
Lage der riesigen US-Konzerne ist kaum besser.
Sogar in der Weltwirtschaftskrise nach dem Crash
1929 hatten sie für jeden Dollar, den sie im nächsten
Jahr zahlen mussten, 1 $, 2 $ oder sogar 3 $ in der
Kasse, und zwar in Form von Bargeld! Wie ist die
Lage heute?: Delta Airlines 38 cents für jeden
Dollar Schulden. Northwest 36 cents. Union Pacific
24 cents, Campbell Soup 16 cents, Wal-Mart 12
cents, Kmart 11 cents. Noch schlimmer ist die Lage
bei der Schlüsselindustrie Autoproduktion:
Chrysler, nur 10 cents pro Dollar Schulden, General
Motors 7 cents, und bei Ford sogar nur noch magere
4 cents. Dabei beziehen sich diese Zahlen noch auf
die gute Zeit vor dem makaberen 11. September!
Die Leser meiner Kolumne sollten sich auf
interessante Zeiten im Jahr 2002 vorbereiten!
Albrecht O. Pfeiffer
18.12.2001 11:55
Dieser Spruch hat eine logische Fortsetzung: "Wer
gut schlafen will, muss Pfandbriefe kaufen." Er
stammt aus einer uralten Börsenzeit, die schon lange
verschwunden ist und die wahrscheinlich nie wieder
kommen wird. Damals machte der Aktienkauf noch
Sinn. Juristisch betrachtet ist der Aktionär
Eigentümer einer AG. In gleicher Weise, wie der
Hausbesitzer monatlich seinen Mietzins einfordert,
konnte der Aktionär seinen ihm zustehenden
Gewinnanteil beanspruchen, und zwar in Form eines
vierteljährlich zu zahlenden Schecks. Damals waren
die Namensaktien schon deshalb notwendig, damit
der Finanzvorstand die Adresse wusste, wohin er den
Scheck schicken sollte. Haben Sie schon jemals
einen Scheck von Ihrer Aktiengesellschaft
erhalten?
Üblich war eine jährliche Dividendenauszahlung an
die Aktionäre von ca. 7 % des Kapitals. Die
Vorstände waren stolz darauf, eine hohe Dividende
zu erwirtschaften. Sie wurden an ihren
Ausschüttungen gemessen. Selbst in der
Weltwirtschaftskrise von 1930 bis 1940 zahlten die
großen US-Gesellschaften 7 % Rendite. Am 8. Juli
1932 notierten die 30 größten US-Unternehmen
mit 40 (i.W. vierzig) Dow-Jones-Punkten. Heute
werden die gleichen 30 größten US-Unternehmen
mit 10.000 bewertet.
Durch die 11. Zinssenkung in diesem Jahr hat die
US-Notenbank den tiefsten Stand seit 40 Jahren
erreicht. Mit einem Diskontsatz von 1,25 % erreicht
sie bereits die Zinstiefe in der Weltwirtschaftskrise.
Die Bank of Japan hat die kurzfristigen Zinsen
bereits auf NULL gesenkt. In den vergangenen zehn
Jahren hat Japan bereits 1800 Milliarden DM in
nutzlosen Stimulierungsprogrammen verpulvert. Die
Wirtschaftskrise schaukelt sich immer höher.
In meiner August-Kolumne erwähnte ich die
Geldnöte der Durchschnittsamerikaner, die sich
besonders den Supermärkten erkennbar zeigt. Die
Lage der riesigen US-Konzerne ist kaum besser.
Sogar in der Weltwirtschaftskrise nach dem Crash
1929 hatten sie für jeden Dollar, den sie im nächsten
Jahr zahlen mussten, 1 $, 2 $ oder sogar 3 $ in der
Kasse, und zwar in Form von Bargeld! Wie ist die
Lage heute?: Delta Airlines 38 cents für jeden
Dollar Schulden. Northwest 36 cents. Union Pacific
24 cents, Campbell Soup 16 cents, Wal-Mart 12
cents, Kmart 11 cents. Noch schlimmer ist die Lage
bei der Schlüsselindustrie Autoproduktion:
Chrysler, nur 10 cents pro Dollar Schulden, General
Motors 7 cents, und bei Ford sogar nur noch magere
4 cents. Dabei beziehen sich diese Zahlen noch auf
die gute Zeit vor dem makaberen 11. September!
Die Leser meiner Kolumne sollten sich auf
interessante Zeiten im Jahr 2002 vorbereiten!
Albrecht O. Pfeiffer
18.12.2001 11:55