Gigantische Konstellationen geplant
Die Zahl der Starlink-Satelliten, mit denen SpaceX-Chef Elon Musk weltweit Zugang zum Internet schaffen will, soll auf rund 30.000 wachsen. China will gleich mehrere Mega-Konstellationen - "Qianfan", "GW" und "Honghu-3" - auf den Weg bringen, bis 2030 sollen schon mal etwa 15.000 Satelliten dafür im Orbit sein. Und wenn tatsächlich alle bei der US-amerikanischen Regulierungsbehörde für Kommunikation FCC und der Internationalen Union für Telekommunikation (ITU) vorliegenden Anträge umgesetzt werden, könnten in zehn Jahren 560.000 Satelliten die Erde umkreisen, schätzen Borlaff, Marcum und Howell.
Die an Satelliten reflektierte Sonnenstrahlung lässt die künstlichen Objekte so hell aufleuchten, dass sie oft selbst mit bloßen Augen am Himmel sichtbar sind. Auf den langbelichteten Aufnahmen großer Teleskope hinterlassen die Satelliten störende helle Spuren. Astronomen versuchen bereits, anhand der bekannten Umlaufbahnen solche Störungen zu minimieren - doch je mehr Satelliten es gibt, desto schwieriger sind solche Maßnahmen zu realisieren. Sind Beobachtungen aus dem Weltraum die Lösung?
Leider nicht, so die drei Wissenschaftler. "Entgegen der landläufigen Meinung betreffen Satellitenspuren nicht nur Observatorien auf der Erde, sondern auch Weltraumobservatorien wie 'Hubble'", schreiben Borlaff, Marcum und Howell. Das Team hat simuliert, wie sich der Ausbau der Satelliten-Konstellationen auf heutige und künftige Weltraumteleskope auswirkt. Neben "Hubble" haben die Forscher dabei das in diesem Jahr gestartete Nasa-Instrument "SphereX", das für 2026 geplante chinesische Weltraumteleskop "Xuntian" und die europäische Satellitenobservatorium "Arrakihs" berücksichtigt.