Es war eine kurze Ad-hoc-Meldung, die zu Jahresbeginn fĂĽr lange Gesichter bei Norcom-Aktionären sorgte. Am 12. Januar gab das MĂĽnchener IT-Unternehmen bekannt, dass sich die Auftragsvergabe fĂĽr das Projekt "Basisdienste und Lösungsentwicklung zur UnterstĂĽtzung der BĂĽrokommuniÂkaÂtion" der Bundesagentur fĂĽr Arbeit aufgrund eines NachprĂĽfungsverfahrens "bis auf Weiteres" verzögern wird. Der erhoffte GroĂźauftrag mit einem Volumen von ĂĽber zehn Millionen Euro wäre ein weiterer Meilenstein in der Norcom-Historie gewesen.
Entscheidung bis Juni?
Im Gespräch mit dem AKTIONÄR zeigt sich Vorstandschef Viggo Nordbakk nun jedoch optimistisch, dass die Münchener in Kürze tatsächlich den Zuschlag für das auf vier Jahre veranschlagte Projekt erhalten. "Bis Ende Juni rechne ich mit einer positiven Entscheidung", äußert sich Nordbakk zuversichtlich.
Dies wĂĽrde auch den Befreiungsschlag fĂĽr die Aktie bedeuten, die nach ihrem Zwischenhoch im Dezember 2009 zwischenzeitlich fast 30 Prozent ihres Wertes eingebĂĽĂźt hat. Mit einer Marktkapitalisierung von aktuell nur 13,7 Millionen Euro wird Norcom derzeit ohnehin weit unter dem fairen Wert gehandelt, den Nordbakk bei drei Euro je Aktie sieht.
Ehrgeizige Prognose
Auch fĂĽr das operative Geschäft, das 2009 ein Umsatzwachstum von 15 Prozent auf 31,8 Millionen Euro aufwies, gibt sich der Firmenlenker sehr optimistisch. Im Consulting-Bereich erwartet er im laufenden Jahr ein Wachstum von 23 Prozent. Beim zweiten Standbein, dem Produktbereich, peilt Nordbakk sogar ein Plus von ĂĽber 30 Prozent an. Hoffnungsträger ist hier die Produktneuheit NCPower Compact, die auch international fĂĽr Furore sorgen soll. Die Zielmarke fĂĽr die operative Marge liegt in beiden Segmenten bei elf Prozent. Und auch das Sorgenkind des Konzerns, die Beteiligungsgesellschaft Value & Risk, soll 2010 bei einem erwarteten Umsatzsprung von fast 40 Prozent wieder schwarze ZahÂlen schreiben.
Grund zum Optimismus liefert auch der erfolgreiche Start ins Geschäftsjahr 2010. Im ersten Quartal steigerte Norcom die Gesamtleistung um knapp 20 Prozent auf 9,6 Millionen Euro. Das operative Ergebnis kletterte auf 0,2 Millionen Euro. Für die folgenden Geschäftsjahre stellt Nordbakk ein Wachstum von 15 Prozent und eine weitere Steigerung der EBIT-Marge auf zwölf Prozent bis 2012 in Aussicht. Zusätzliche Impulse verspricht sich der Vorstandschef unter anderem von "Software-as-a-Service"-Angeboten. Mit den günstigeren Mietvarianten will sich Norcom mittelfristig neue Kundengruppen erschließen.

Die 70-Prozent-Chance
Die jüngste Empfehlung in der AKTIONÄRs-Ausgabe 19/2010 kam zum idealen Zeitpunkt. In der vergangenen Woche ist Norcom (WKN 525 030) aus seinem seit Dezember 2009 gültigen Abwärtstrend ausgebrochen und hat damit ein wichtiges Kaufsignal generiert. Nach einem Rücksetzer auf das Ausbruchsniveau steht nun eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung auf der Agenda. Erstes Trading-Ziel ist das 2009er-Hoch bei 1,58 Euro. Das mittelfristige Kursziel liegt rund 70 Prozent über dem aktuellen Niveau bei 2,30 Euro. Abgesichert wird die Spekulation mit einem Stopp bei 1,08 Euro.
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