Ich halte mich in meiner Schätzung mal ganz streng an die Aussagen von Meyer Burger.
1. Start der Produktion ab 2. Hj. 2021 mit Jahreskapazität von 400 MW
2. Zielpreis im Dach-Segment von 0.45 Euro/Wp
3. Umsatz im 1. Hj. 2021 18 Mio. Euro
4. Auslaufgeschäft/Abwicklung Servicegeschäft
Dann gab es folgende Ergänzungen:
1. Anfang August wurde gemeldet, dass anstatt Ende August erst wenige Wochen später die volle Produktionskapazität erreicht werden würde. Die berühmte Ad-hoc, die zu spät veröffentlicht wurde.
2. Anfang Dezember wurde gemeldet, dass bis Ende Januar aufgrund Mitarbeitermangels nur 50% Produktionskapazität bestehen würde.
3. Der Zielpreis wurde zumindest für die beschränkte Menge bestätigt.
Ich würde daraus folgende Schlussfolgerung treffen:
Juni: 25% Kapazität
Juli: 50% Kapazität
August: 50% Kapazität
September: 75% Kapazität
Oktober: 100%
November: 100%
Dezember: 50%
400MW/12*0.45 EUR/W= 15 Mio. Euro
Macht eine Produktion von 150 MW und 67.5 Mio. Euro.
Aus dem Servicegeschäft rechne ich noch mal 10 Mio. Euro im 2. Hj.
Damit käme ich auf ca. 95 Mio. Euro.
Das deckt sich ungefähr mit den Analystenschätzungen. Sollte Meyer Burger deutlich schlechter abschneiden und weniger als 150 MW produziert haben, dann dürfte die Enttäuschung gross sein.
Interessant wäre wie es mit den Verkäufen aussieht. Da hat es schon lange kein Update mehr gegeben.
Im August hiess, als kaum etwas produziert wurde hiess es, man sei bis ins 4. Quartal ausverkauft und später kam dann die Meldung man sei bis ins 2. Quartal 2022 ausverkauft.
Bei allen mir zugänglichen Grosshändlern gibt es einen konstanten Lagerbestand. Beim Endkunden also sind die Module nicht ausverkauft. Und das trotz deutlich geringerer Produktionsmengen. Das ist ein schlechtes Zeichen.
In 2022 will man Utility-Module verkaufen. In 2020 wurden Kaufabsichtserklärungen in Höhe von 2 GW gemeldet. Ich denke aufgrund der Grösse können das fast nur Utility-Module gewesen sein. Wieviel der 2 GW konnten inzwischen schon in verbindliche Kaufverträge umgewandelt werden und zu welchen Konditionen.
Ich befürchte keine, denn ein höherer Einzelverkaufsabschluss hätte ad-hoc gemeldet werden müssen. Jetzt fragt sich, wieso schafft es Meyer Burger nicht für 2022 und 2023 verbindliche Orders im Utility-Segment zu platzieren, obwohl man schon 2020 ein derart grosses Volumen an Kaufabsichtserklärungen abschliessen konnte? Denn Solarkraftwerksbetreiber haben recht lange Vorlaufzeiten und planen die Einkäufe langfristig. Da sollte für 2022 schon langsam etwas kommen.