Jetzt hat Schröder schon gewonnen!!!
Freitag, 11. Januar 2002
K-Frage entschieden
Merkel tritt nicht an
CDU-Chefin Angela Merkel wird nicht als Kanzlerkandidatin antreten. Nach Informationen von n-tv verhandelt sie seit Tagen mit CSU-Chef Stoiber über eine gütliche Einigung. Es gehe um eine gemeinsame Sprachregelung, mit der Merkels Ansehen nicht beschädigt werde. Merkel zieht mit ihrer Entscheidung Konsequenzen aus der wachsenden Unterstützung der CDU-Landesverbände für Stoiber.
Unmittelbar vor Beginn der CDU-Vorstandsklausur am Nachmittag in Magdeburg war CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer Spekulationen entgegengetreten, dass es bei dem Treffen schon eine Entscheidung über den Kanzlerkandidaten geben wird. Der Fahrplan werde haarklein eingehalten. Merkel und Stoiber würden in den nächsten Tagen eine einvernehmliche Lösung finden, sagte Meyer. Die Frage, ob Merkel bereits beschlossen habe, ihre Kandidatur zurückzuziehen.beantwortete er nicht.
Merkel selbst hatte bislang eine Vorentscheidung in Magdeburg abgelehnt: "Nein. Über die K-Frage wird in Magdeburg nicht entschieden. Wir werden in der Klausur genau die Wahlkampfstrategie besprechen", sagte sie der "Bild"-Zeitung. Merkel bekräftigte, an dem vereinbarten Verfahren zur Benennung des Kanzlerkandidaten festzuhalten. Bislang war vorgesehen, dass Merkel und CSU-Chef Edmund Stoiber nach der CDU-Klausurtagung in Magdeburg in einem gemeinsamen Gespräch die Kandidatenfrage klären.
Am Donnerstag hatte Stoiber abermals bekräftigt, er befürworte in der Frage der Kanzlerkandidatur eine einvernehmliche Lösung in der Union. Gleichzeitig betonte Stoiber, er sei zur Kandidatur bereit, "wenn auch die Unterstützung von CDU und CSU in dem Maße gegeben ist, wie das notwendig ist, um das rot-grüne Projekt zu beenden". Kanzler zu werden sei zwar nicht sein Lebensziel gewesen, sagte Stoiber. Es gebe aber im Leben eines Politikers Situationen, in denen man Verantwortung übernehmen müsse.
Kritik an Vier-Augen-Gespräch
Der CDU-Politiker Heiner Geißler hatte am Morgen Angela Merkel aufgefordert,die K-Frage schnell zu entscheiden. Sie solle ihren Rückhalt sondieren und gegebenenfalls nicht erst das Vier-Augen-Gespräch mit CSU-Chef Edmund Stoiber abwarten. Zugleich kritisierte er das Verfahren zur Festlegung des Kanzlerkandidaten. "Hier liegt ein Irrtum zu Grunde, nämlich zu glauben, man könne in einer Demokratie eine streitige Personalfrage in einem Vier-Augen-Gespräch lösen."
Union hat Potenzial bei Wechselwählern
Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge kann die Union im bevorstehenden Bundestagswahlkampf möglicherweise bis zu sechs Prozent der Wechselwähler für sich gewinnen. Unter Berufung auf vertrauliche Daten des Instituts für Demoskopie Allensbach berichtete die "Bild"-Zeitung, das Potenzial der Union liege bei den Wechselwählern zwischen fünf und sechs Prozent. 40 Prozent der Befragten wünschten sich bereits zu Anfang des Jahres ein christlich-liberales Regierungsbündnis. 51 Prozent gingen der Umfrage zufolge davon aus, dass die Bedeutung der Unionsparteien bis zur Wahl im September zunehmen werde.
Wahlentscheidendes Thema werde der Umfrage zufolge die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik sein, berichtete das Blatt. Die Geschäftsführerin des Instituts, Renate Köcher, werde die Ergebnisse bei der Klausursitzung des CDU-Bundesvorstandes in Magdeburg vorstellen.
Gruß