Konjunkturunabhängige Aktien/Unternehmen ?

Nach den letzten US-Daten ist ja durchaus damit zu rechnen, dass die US-Konjunktur ne harte Landung hinlegt, auch wenns nur 2 Quartale dauern sollte. Außerdem sagen mir seit einiger Zeit VWLer, dass es auch in Deutschland 2007 eine Delle in der IT-Konjinktur geben könnte. Daher meine Fragen:


1. Welche Unternehmen sind konjunkturunabhängig?

2. Welche Aktien stürzen weniger heftig ab, wenn die Börse das Szenario spielt?


Beide Fragen könnten im Zusammenhang stehen, müssen aber nicht, und daraus ergeben sich interessante Anlagemöglichkeiten. Trifft zum Beispiel Frage 1 auf ein Unternehmen zu, aber Frage 2 auf das gleiche Unternehmen nicht, ist das dann ne super antizyklische Anlagemöglichkeit. Allerdings gehts mir derzeit eher darum, welche Aktien ich jetzt ins Depot packen kann, ohne viel Stress damit zu haben. Meine Depotwerte wachsen zwar alle mindestens um 10% und haben einstellige KGVs bei soliden Bilanzdaten, aber was heißt das schon, wenn die Konjunktur einbricht!


Also wäre schön wenn ihr ein paar Tipps habt, aber dann bite mit ner ordentlichen Begründung zu beiden Fragen. Also nicht einfach nach Branche gehen, und damit hat sich alles erledigt! Vielleicht gibts ja sogar Aktien in von schlechteren Zeiten profitieren. Oder aber Unternehmen, die so ein gutes Produkt haben, dass es so oder so benötigt wird, und die Investitionszurückhaltung sie nicht betrifft.


Grüße

Nachfolgend sortiert nach Sensitivität gemessen am 250-Tage-Beta:

Fett markierte Werte nehmen Marktbewegungen nur mit einem Faktor von 0,75 oder weniger mit. Zu finden unter:

deutsche-boerse.com/dbag/dispatch/s/...nnzahlen+DAX&expand=1.1

ALTANA AG O.N.
HENKEL KGAA VZO O.N.
DT.TELEKOM AG NA
DEUTSCHE POST AG NA O.N.
TUI AG NA
METRO AG ST O.N.
FRESEN.MED.CARE KGAA ST
ADIDAS AG O.N.
LUFTHANSA AG VNA O.N.
BAY.MOTOREN WERKE AG ST
LINDE AG O.N.
RWE AG ST O.N.
DEUTSCHE POSTBANK AG NA
BASF AG O.N.
HYPO REAL ESTATE HLDG ST
BAYER AG O.N.
MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N.
SAP AG O.N.
VOLKSWAGEN AG ST O.N.
E.ON AG O.N.
INFINEON TECH.AG NA O.N.
DEUTSCHE BOERSE NA O.N.
DAIMLERCHRYSLER AG NA O.N
ALLIANZ AG VNA O.N.
SIEMENS AG NA
DEUTSCHE BANK AG NA O.N.
CONTINENTAL AG O.N.
COMMERZBANK AG O.N.
THYSSENKRUPP AG O.N.
MAN AG ST O.N.



Grüße,
JG

Katjuscha - womöglich ist meine Antwort nicht sehr befriedigend für dich, weil sie keine konkreten Aktientipps enthält. Zum einen ist es schwer, konjunktur-/absturzunabhängige Aktien zu nennen (nicht mal Beate Uhse ist noch konjunkturunabhängig, obwohl man das zunächst vermuten könnte), zum anderen enthält deine Kausalkette für mich Lücken:

Wenn du eine "harte Landung" über mindestens 2 Quartale, einen Einbruch der Konjunktur und der Indices erwartest, warum müssen es dann unbedingt Aktien sein? Der (wahrscheinliche) Kursverlust wird selbst eine sehr gute Dividende aufzehren. In einem solchen Szenario dürfte es für Aktien schwer sein, z.B. die Cortal Consors Tagesgeldzinsen zu schlagen. Und was ist falsch daran, in einem solchen Umfeld eine Zeit lang Cash zu halten und dann auf ermäßigtem Kursniveau wieder in attraktive Aktien einzusteigen?

Wenn es aber weder Cash/Tagesgeld noch eine Spekulation auf fallende Indices/Kurse sein sollen, dann bleibt nur der Tipp, in klassische Defensivwerte zu gehen: Versorger sind sowohl im Hinblick auf ihre Quasi-Oligopolstellung als auch auf die Saisonalität (Herbst/Winter) interessant.

OnceHush!

Es geht mir mehr um Trends. Also welche Produkte dürften sich selbst in konjunkturschwachen Zeiten gut verkaufen. Das heißt natürlich nicht, dass man seine Cashquote nicht erhöhen sollte. Ich bin zum Beispiel schon dabei in meinem Depot etwas Platz zu schaffen. Aber die harte Landung ist ja auch nicht sicher. Ich gehe keineswegs davon aus.
Und wenn das 4.Quartal wie meistens an der Börse gut aussieht, möchte ich halt Aktien im Depot haben, die gut laufen, wenn es zu keiner harten Landung kommt, die aber auch halbwegs durch ihr Geschäftsmodell abgesichert sind, wenns ne harte Landung gibt. Das letztlich 90% aller Aktien bei ner Börsenbaisse fallen, ist mir auch klar. Ob da gute Produkte und Wachstum helfen, ist unklar. Daher ja auch mein Kommentar vorhin, dass die Frage 1 und Frage 2 zwar im Zusammenhang stehen können aber nicht müssen. Für den antizyklischen Anleger wären das dann wieder gute Chancen, weil die Sache in einem Jahr für diese Aktien dann umso besser aussieht. Sie sind operativ gewachsen, aber die Bewertung ist überproportional zu den Unternehmen ohne Wachstum gefallen.


@jgfreeman, so wars nicht gemeint. Nicht böse sein, aber ich wollte keine Statistiken, sondern Trends und Einzelaktien, wo man aufgrund des geschäftsmodells und der Produkte begründet, weiso diese Unternehmen sich resistent zeigen. Ob an der Börse ist wieder ein anderes Thema, wäre aber eben auch schön, daher die Frage 2.


Grüße

Konjunkturunabhängiger sind zunächst mal solche Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen anbieten, die die Grundbedürfnisse des Menschen adressieren. Wenn man also mal die Maslowsche Bedürfnispyramide von unten aufrollt, dann sind das "Körperliche Grundbedürfnisse" (z.B. Wärme, Trinken, Essen) und darüber "Sicherheit" (z.B. Versicherungen, Gesundheit). Bei der Befriedigung dieser Bedürfnisse hat der Konsument kaum eine Wahl - er muss essen, trinken, heizen, waschen, krankenversichert sein usw.

Unter dem Aspekt sollten z.B. Nahrungsmittel-/Getränkebranche (Nestlé, Südzucker, Baywa), Versorger (E.ON, RWE) oder Versicherungen unempfindlicher sein. Bei diesen Unternehmen könnte man z.B. über ein Investment in Discountzertifikate nachdenken (Puffer bei fallenden Kursen als auch eine relativ ordentliche Rendite).

OnceHush!

dass solche Unternehmen sich am besten halten oder sogar noch einen Wertzuwachs erzielen, die sich mit den "Grundbedürfnissen" des Menschen befassen.

Dazu gehört der Bereich Ernährung und Gesundheit, Hygiene. Bei Ereignissen wie der 11.09 der Bereich Sicherheit in allen Formen.
In Abschwungphasen zähle ich die Versorger, Rohstoffförderer nicht zu ersten Adresse.

Ich hab mal die Charts seit ´94 von Archer Daniels und Drägerwerk gegenüber gestellt.
Drägerwerk ist stark im Bereich OP-Technik, Sicherheitstechnik vertreten, ADM im Getreidehandel, Lebensmittelbereich, Biokraftstoffe. Beide
Konzerne hatten nur geringe Kursverluste nach 2000. Bei Drägerwerk kam noch der Turnaround in 2002 dazu.


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Alles im Leben braucht seine Zeit. Gras wächst auch nicht schneller,
wenn man daran zieht!

Gruß
KTM 950

Ich hab ja in meinen Depot mit UMS, Analytik Jena, Pulsion und Biotest gleich 4 Werte aus dem Bereich Medizintechnik/Pharma. Alle 4 haben auch KGVs zwischen 8 und 13. Solche Produkte müssten doch auf der einen Seite auch erstens gebraucht werden und zweitens zu einer Wachstumsbranche zählen. Andererseits können die ja auch von einer Investitionszurückhaltung betroffen sein.
Ist vermutlich auch ne Frage, wie stark die Konjunkturdelle wirklich ist. Solange man nicht in die Rezession abgleitet, und das nur ein temporärer Effekt (2 Quartale) ist, glaub ich nicht daran, dass man bei Medizintechnik spart.

Danke für eure Postings bisher.

von Biotest die Plasmaprodukte sind mit Sicherheit immer notwendig, von Analytik Jena die Mess- und Analysegeräte sind zwiespältig, einerseits sind Ersatzgeräte notwendig, anderseits wird bei Neuinvestitionen eine gewisse zurückhaltung bei einem wirtschaftlichen Abschwung den Vorrang geben. Bei Pulsion kann ich das nicht so gut einschätzen.
Aber im Gesamten gesehen werden im Medizinbereich trotz eventuellen Abschwung die Investitionen weiter laufen.

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Gruß
KTM 950

KWS SAAT AG Inhaber-Aktien o.N  WKN: 707400
vergleich der letzten 5 Jahre
gute Aktie für schlechte Zeiten
schaut euch mal die kursentwicklung vor den Hauptversammlungen an :-)

fred