Kleine Fabel zur vermuteten Index-Manipulation


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Anti Lemming:

Kleine Fabel zur vermuteten Index-Manipulation

14
13.10.06 13:27
Wenn Jim Cramer (und viele andere) Recht haben, dass die US-Aktienkurse künstlich hochmanipuliert werden - Cramer schreibt (zitiert) in P. 983 des Doomsday-Bären-threads: "... It's like a lot of money is being forced into the market here unnaturally" - , fragt sich, wie das vonstatten gehen könnte. Schon seit Jahren hält sich die Mär eines "Plunge Protection Teams" (PPT), doch niemand weiß, ob es existiert, und falls ja, wie es arbeitet.

Ich habe mir dazu mal die folgende Fabel ausgedacht. Sie ist frei erfunden, könnte aber dennoch ein Fünkchen Wahrheit enthalten:



An einem geheimen Ort in USA - das kann ein Penthouse auf dem Dach des Goldman-Sachs-Hauptquartier in New York sein, aber auch ein atombomensicherer Keller in Los Alamos - sitzen fünf befristet vom Dienst freigestellte GS-Trader, die von Finanzminister Paulson, ehemaliger Chef von GS, als "besonders vertrauenswürdig und diskret" empfohlen wurden. Sie haben Verträge unterschrieben, die sie zu strengster Geheimhaltung verpflichten. Diese Trader haben nun die Aufgabe, die US-Indizes auf neue Rekordhochs zu bringen und dort zu halten, bis Bush die Wahlen im November gewonnen hat. Als Arbeitskapital erhalten sie dazu eine Milliarde Dollar aus dem Budget der National Security Agency (NSA, zuständig für staatliche und militärische Überwachungsprogramme) - und dazu die Auflage, dieses Geld möglichst nicht zu verlieren.

Die Trader setzen sich in ihren Raum, in dem auch fünf an Online-Tradingssysteme angeschlossene Computer stehen. Auf diesen Computern sind Buy-Programme für den Kauf von Futures installiert, die von den Tradern nach Belieben eingeschaltet werden können. Auch die Aggressivität der Programme bei den Käufen lässt sich nach Gutdünken einstellen.

Die Trader werten bei der Programmierung sorgfältig alle ihnen zur Verfügung stehenden Markt-Daten aus: die Stimmung unter Investoren und Newsletter-Schreibern, die nichtinvestierten Mittel der Fonds, vor allem aber das Put-Call-Verhältnis bei Aktien und Indizes, dazu noch die Future-Positionierung der Hedgefonds/large specs.

Bei ihrer Analyse im August stellten die GS-Trader fest, dass die Mehrheit der gemeinen Anleger und Fonds bärisch war, was angesichts der Housing-Probleme, der US-Verschuldung sowie der sich abzeichnenden Rezession nicht verwunderlich war. Am Put-Call-Verhältnis und an der Future-Positionierung erkannten sie, dass hier nicht nur negative Stimmung herrschte, sondern dass auch bereits gemäß dieser gehandelt worden war, sprich: es gab viele Shorts und Puts im Markt.

Die fünf Trader stellten ihre Buy-Programme daher auf "aggressiv" ein. In Betrieb nahmen sie sie vorwiegend nach bestimmten News - vorzugsweise nach solchen, die sowohl positiv wie negativ gedeutet werden können. Die von der Leine gelassenen Buy-Programme begannen nach den News nun SP-500-Futures zu kaufen, wobei sie sich mit elektronischer Akribie auf jeden noch so kleinen "Dip" stürzten.

Folge: Der SP-500 und der Dow Jones stiegen trotz flauer Daten rasant. (Nebenwerte stiegen nicht mit, weil sie von den SP-500 Future nicht mitgezogen werden). Besonders aggressiv kauften die Programme gegen Ende der Handelssitzungen, wo normalerweise die "Stunde der Bären" schlägt. So konnten die GS-Trader die Indizes Tag für Tag trotz jeweils anfänglicher Abverkäufe, die immer wieder neues Bären-Kanonenfutter lieferten (die Bären müssen ja bei Anstiegen wieder covern), zum Handelsschluss ins Plus hieven.

Nun beginnt die Wirtschaftspresse zu sekundieren. (Sie muss dazu nicht einmal eingeweiht sein). Kommentatoren "stellen fest", dass "die Investoren" offenbar trotz des Wall of Worry optimistisch genug sind, Aktien zu kaufen. Nun muss noch eine Begründung für die "positive Stimmung" her. Das Naheliegendste sind erwartete Zinssenkungen der Fed aufgrund der erwarteten US-Wirtschaftsschwäche. Denn sinkende Zinsen sind ja gut für Aktien.

(Hätten die GS-Trader die Aufgabe gehabt, die Kurse zu drücken, und dazu die Programme aus "sell" gestellt, würde die Presse die gleiche News anders verwerten: Jetzt würde auf "Bedenken der Investoren" angesichts der sich abzeichnenden Wirtschaftsschwäche verweisen, die auch durch die Erwartung von Zinssenkungen nicht beschwichtigt werden könnten. Als "Garnierung" käme noch Nordkoreas Atomtests hinzu).

In der Folgezeit stiegen die Indizes von einem Hoch zum nächsten. Als die GS-Trader Ende August in Erfahrung brachten, dass fast sämtliche Newsletter mit einer scharfen Korrektur im September rechneten - war es doch der ominöse September im Wahljahr, der alle 4 Jahre für "rituelle Abverkäufe" sorgt - schalten sie ihre Programme konsequent auf "aggressive buy". Damit wurde die vielen Bären auf dem falschen Fuß erwischt; sie coverten, und die Indizes stiegen weiter.

Ende September stellten die GS-Trader überrascht fest, dass sie ihre Buy-Programme nun auch abgeschaltet lassen konnten, weil sich die "Rallye" von selbst trug. Charttechniker sahen Trendwenden, Widerstände fielen; Taxifahrer und Hausfrauen sprangen auf die Milchmädchen-Hausse auf. Nur nach interpretationsbedürftigen News wie dem gestrigen "Beige Book" werden die Programme kurz wieder angeworfen, um weiter den Leithammel zu markieren und den Tradern Sicherheit zu suggerieren.

Inzwischen sind die für die Stützungskäufe seit August gekauften Futures der GS-Geheim-Trader dick im Plus. So dick, dass die GS-Trader an Intraday-Peaks ab und an mal gefahrlos ein paar Tausend verkaufen können - einfach um die Position nicht übermäßig anschwellen zu lassen. Denn nun stürzt sich jedesmal die Taxifahrer-Meute auf den Dip und kauft die Indizes ganz ohne Buy-Programme im Nu wieder hoch. "Die Rallye" ist zur self-fulfilling-prophecy geworden. Die Futureverkäufe setzen auch Kapital frei, das später, falls die Indizes schwächeln, wieder für Folgekäufe genutzt werden kann. Aus der eine Milliarde Anfangskapital sind nun schon drei Milliarden geworden.

Die Indizes steigen und steigen. US-Statistiker sekundieren mit hervorragenden Konjunkturzahlen. Die Kerninflationrate sinkt "überraschend" auf 0,1 %, die Arbeitslosigkeit sinkt auf 4,6 % - kurioserweise, wo doch nur noch 50.000 neue Stellen geschaffen wurden nach durchschnittlich 200.000 im letzten Jahr und allein die gebeutelten Detroiter Autofirmen Zehntausende Mitarbeiter entlassen...

Aber das sind Fakten, um die geht es jetzt nicht. Es geht um Kurse. Die Buy-Programme kaufen weiter und drücken sämtliche Shorts und alle Zweifler an die Wand. Der Dow Jones erklimmt ein Hoch nach dem anderen. Es gibt scheinbar kein Ende. Bush gewinnt die Wahlen.

Eine Woche später revidieren US-Statistiker das für August gemeldete Wirtschaftswachstum von 4,9 auf 2,4 Prozent, die Arbeitslosigkeit wird von 4,6 auf 4,9 % hochkorrigiert. Bislang zurückgehaltene Meldungen über Zwangsverkäufe bei Immobilien häufen sich. Die Umsätze der Einzelhändler schwächeln. Sprich: Die wirtschaftliche Realitäts-Katze wird aus dem Sack gelassen.

Die GS-Trader werden natürlich vorher informiert. Denn ihre Aufgabe war ja, die geliehende eine Milliarde nicht zu verballern. Folglich schalten sie nun - Ziel, Kursziel und Wahlziel sind erreicht - ihre Programme auf "Sell" um. Ab nun beginnen die Programme aus heiterem Himmel - und für jeden Trader, Charttechniker und Analysten "völlig unerklärlich" - jeden Satz nach oben zu VERKAUFEN. Infolgedessen folgt ein schnurgerader Abstieg - ähnlich dem, den wir im Mai sahen (der verlief auch praktisch ohne technische Korrekturen, bei denen Longs noch heil rauszukommen hofften).

Nach drei Wochen sind die Indizes 19 Prozent im Minus. Die Buy-Programme haben alle Futurekäufe aus der "Buy-Phase" wieder in den Markt zurückverkauft und noch 200 Mio. Dollar Plus rausgeholt, die die GS-Trader als Prämie für sich behalten dürfen.

Sie fliegen dann erst mal nach Key West und gehen in ein Edelbordell mit kubanischen Nutten.

Den Champager spendiert Bush.



Würde diese "Verschwörungstheorie" zutreffen, ließe sich damit das Kuriosum erklären, warum die Kurse ab Mai monatelang schnurstracks fielen und dann ab Juli wieder schnurstracks stiegen - jeweils praktisch ohne Korrekturen (denn Buy-/Sell-Programme arbeiten ja mit elektronischer Akribie).
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J.B.:

lol, anti, da bist vielleicht gar nicht so weit

 
13.10.06 13:37
weg von der Wahrheit!!  
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HAL9000:

So wird es wohl sein !

 
13.10.06 13:40
Und nicht zu vergessen die enge Verbindung der US-Regierung zur Öl-Mafia ähh.. -Industrie. Da lässt sich beim Ölpreis sicherlich auch einiges machen...
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Anti Lemming:

Öl-Futures

 
13.10.06 13:47
Klar kann man die Buy-Programme auch so programmieren, dass sie jedesmal, wenn die Indizes steigen, ein paar Öl-Futures verkaufen. Dann macht das Ganze "auch mehr Sinn" ;-))
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permanent:

Eine interessante Theorie, da hast du dir

2
13.10.06 13:48
aber eine Menge Arbeit gemacht.

Gruß

Permanent
Antworten
Anti Lemming:

Permanent

 
13.10.06 13:54
Ich hab nur schnell aufgeschrieben, was mir sowieso im Kopf rumspukte. Außerdem schreib ich mit 10 Fingern... ;-))
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OnceHush:

Kofferraumbedrohung

2
13.10.06 14:06
Klingt nach einer interessanten Teamaufgabe und die Realität bewegt sich sicher in der Nähe dieses Szenarios. Insofern solltest du ab jetzt ganz besonders aufpassen, AL. Es gab schon mehr phantasievolle Hellseher, die sich plötzlich tot im Kofferraum eines Autos wiederfanden, weil sie den politischen Wahrheiten zu Nahe gekommen waren.

Wie auch immer: ich habe eben beschlossen, mit meiner Milliarde dagegen zu halten. Seid bereit, wenn ich gleich meine Sell-Programme anwerfe! ;)

OnceHush!  
Antworten
permanent:

@Anti Lemming

 
13.10.06 14:10

Auf jeden Fall eine sehr interessante und lesenswert geschriebene Geschichte. Einige Dinge kann man aufgrund ihrer Vielfalt und Komplexität sicher auch nicht in Kurzform bringen. Es ist immer wieder erfrischend die Gedankengänge der Mituser zu lesen.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. Ich werde heute das Büro recht früh verlassen, Saisonabschlußgrillen.

http://www.ariva.de/board/271854?search_id=permanent&search_full=

Frage: Schreiben wir nicht alle mit zehn Fingern sofern wir noch alle (Finger) haben? Oder gibt es hier tatsächlich User die sich im vier Finger Suchsystem durcharbeiten?

Gruß

Permanent

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moebius:

Nette Fabel

4
13.10.06 14:15
Phantasie hast du immerhin.

Zur Vervollständigung fehlt noch wer und was die FED ist, wer dahinter steht und was ihre Ziele sind.

Am 14.06.06 fielen die US Futures innerhalb von 4 Minuten ins bodenlose um sich fast genauso schnell wieder zu erholen.
In Deutschland gibt es große Jungs die am frühen morgen bereits wissen wie am späten Abend die Kurse in New York notieren. Zufall? Glück? Schicksal?

Dieses hochkomplexe Spiel ist eine Mischung aus viel Schach und ein wenig Poker.
Wer die Regeln macht bestimmt das Spiel und jede neue Regel wird ausschließlich von den Spielmachern bestimmt. Damit werden die Sieger sicher gestellt.
Wer schon länger im Geschäft ist wie z.B. Pichel wird während der letzten Jahre vielleicht immer ausgefeiltere Steuerungs- und Regelungsmechanismen bemerkt haben die im Zuge der Globalisierung auf alle wichtigen Märkte ausgeweitet wurden.  

Es steckt viel mehr dahinter als die Vorstellungskraft der meisten Menschen reicht.

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kopfsalat:

noch ne geschichte

 
13.10.06 14:19
Black Day
Artur P. Schmidt 04.06.2005

Millisekundenpleite an den Finanzmärkten – Eine Erzählung
Wir schreiben das Jahr 2007 an den internationalen Finanzmärkten. Am 18. Oktober beträgt die Stock-Market Time – 28 %. Der bis dato höchste Tagesverlust in der Geschichte der New Yorker Stock Exchange. Der Tag, an dem die ersten Banken kollabierten und Hedgefonds-Manager den kollektiven Herzinfarkt bekamen.
Doch zurück zur Gegenwart. Wie kommen wir in das Jahr 2007. Nun, es ist wie immer im Leben: die Naturgesetze helfen uns. Ein riesiges schwarzes Loch, d.h. eine gigantische Raumkrümmung mit soviel Energie, dass kein Lichtstrahl aus ihr heraustreten kann, ermöglicht uns die Zeitreise in das Universum der Finanzjongleure.

Lassen Sie uns jetzt "life" deren Untergang der alten und die Geburt einer wirklich neuen Ökonomie erleben. Nehmen wir die Herausforderung der Zukunft an und katapultieren wir uns in die Geschehnisse von Schumpeterscher Tragweite: der Zerstörung der Pax Americana und die Geburt der zinslosen Ökonomie.

   



Captain Greenspan hat das sinkende Schiff längst verlassen und ist irgendwo in der New Yorker South Bronx untergetaucht. Niemand weiß, wo er sich befindet. Der Altmeister der Bubbles hat sich lautlos aus dem Finanz-Nirwana der amerikanischen Schulden-Ökonomie verabschiedet.

Dr. Copper hat es immer schon gewusst: Man muss auf steigende Rohstoffe setzen. Er hat die Leitung der Federal Reserve übernommen und berät nun persönlich und direkt den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.

Anmerkung des Verfassers:

Diese Kurzgeschichte ist dem wohl berühmtesten aller Trader, Jesse Livermore, gewidmet. Ähnliches wie das, was hier beschrieben wird, vollzog sich bereits in den 20er Jahren an der Wall Street, in den 90er am japanischen Aktienmarkt und ab dem Jahr 2000 an der Nasdaq. Doch zukünftige Crashs werden noch viel schneller und dramatischer ablaufen. Während sich früher starke Kursverluste erst in Monaten aufbauten, rauschen die Kurse heute um 30 bis 40 % innerhalb einiger Handelsminuten in den Keller, d.h. es finden so genannte Millisekundenpleiten statt (Das Phänomen der Millisekundenpleite).

Da sich immer mehr Geld in den Händen von immer weniger Personen befindet, ist es möglich, dass Einzelinvestoren, die mit großen Kapitalsummen bei starken Abwärtstrends richtig im Markt liegen, am unausweichlichen Tag der Abrechnung, wie einst Jesse Livermore, zu den reichsten Menschen des Planeten gehören werden. Ein weiterer Effekt, der sich mit der Echtzeit-Dynamik an den Finanzmärkten verbünden kann, ist derjenige, den wir bei Domino-Steinen beobachten können. Wenn einzelne Schuldner Pleite gehen, kann dies zu Kettenreaktionen von ungeahnten Ausmaßen führen, insbesondere, weil heutzutage Derivate, wie dies Warren Buffet beschrieb, zu finanziellen Massenvernichtungswaffen herangereift sind.


Der Börsenkrach in New York löste 1920 eine Panik aus.

Der dritte große Effekt, den wir am 14. August 2003 im Stromnetz der amerikanischen Ostküste und vor kurzem in Moskau beobachten konnten, ist der sich innerhalb von wenigen Sekunden vollziehende Blackout von riesigen Systemen. Dieser Effekt ist auch für das Internet und in Folge für das Funktionieren der internationalen Finanzmärkte denkbar. Wer jedoch weiß, wie abhängig wir heute vom Medium Internet sind, kann sich unschwer vorstellen, was es bedeutet, wenn virtuelle Werte wie elektronisches Geld nicht mehr ermittelbar sind und nur noch das physische Überleben zählt.
 
 


An der Wall Street, verwaltet Maris S., eine der bedeutendsten Hedgefonds-Managerinnen mit einem Rekord-Jahresgehalt von 1.5 Milliarden US-Dollar, den Livermore-Fonds ihres Vaters und sitzt am 18. Oktober 2007 in ihrem Büro in New York City, ganz in der Nähe des Central Park. Von dort aus beobachtet sie mit großer Anspannung die Entwicklungen am Börsenticker. Dieser ist schon seit Tagen bei steigenden Volatilitäten gefallen, was auf künftig große Kursbewegungen schließen ließ. Die Umsätze waren zwar bisher gering, aber die Nervosität unter den Anlegern stieg immer weiter.

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Maris S. hatte bisher nie einen Zweifel daran, dass der Markt reif war für eine scharfe Korrektur nach unten. Doch um zu wissen, wann diese kommt, benötigt man ein scharfes Gespür für die Wechselwirkungen in den Märkten. Seit Maris S. die von ihrem Vater entwickelte kybernetische Software einsetzte, die die Robustheit von Finanzindikatoren gegenüber deren Systemumgebung untersuchte, hatte sie einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber all ihren Kollegen aus der Finanzbranche.

Seit einigen Wochen schon hatte sie begonnen, den Markt mit einigen kleineren Positionen zu shorten. Diese waren bereits mit mehreren 100 % im Gewinn. Doch seit dem heutigen Freitag ging sie auf volles Risiko. Wie einst der erfolgreichste Trader an der NYSE Jesse Livermore und Namensgeber des Fonds setzte sie nun alles auf eine Karte. Der Zeitpunkt des ultimativen Handelns war gekommen. Alle Broker sagten wieder steigende Kurse voraus, doch Warren Buffet wusste besser, was deren Aussage wert war: "Wer sich nach den Tipps von Brokern richtet, kann auch einen Friseur fragen, ob er einen neuen Haarschnitt empfiehlt."

Um 10:30 AM New Yorker Zeit begann sie mit dem Shorten der kybernetisch schwächsten Titel und investierte innerhalb von drei Börsenstunden etwa 100 Milliarden US-Dollar auf fallende Kurse. Damit dies nicht auffiel, wurde das Geld nicht direkt durch den Fonds investiert, den sie leitete, sondern durch neu gegründete Firmen, die die Orders unauffällig platzierten.

Bereits um 00:45 PM New Yorker Zeit war der Index um 2.8 Prozent eingebrochen und dieser fiel weiter. Um 01:00 PM waren alle Puts und Leerverkäufe in den Märkten platziert und man konnte förmlich spüren, wie die Nervosität unter den Anlegern immer weiter um sich griff. Bereits um 02:15 PM war der S&P 500-Index mit 5,8 Prozent im Minus und es kamen immer mehr Verkaufsorders herein.

Um 02:38 PM begann der Markt sich leicht zu erholen und reduzierte den Kursverlust auf 4,2 Prozent. Doch dies sollte nur die Ruhe vor dem perfekten Sturm sein. Nach einer dreiminütigen Seitwärtstendenz begann der Markt noch schneller zu fallen als zuvor. Um 03:02 PM New Yorker Zeit rauschte der Index in nur einer Viertelstunde um weitere 5 % gegenüber den bisherigen Tiefstständen in den Keller und notierte bei Minus 10.8 %.

Doch was dann kam, hatte man bisher an den Finanzmärkten noch nicht gesehen. Die Abwärtswelle gewann weiter an Dynamik und verstärkte sich zu einem Börsen-Tsunami größten Ausmaßes. Um 03:18 PM war der Index um sage und schreibe 21 % eingebrochen. Doch der Index fiel immer weiter. Jetzt war für Maris S. die Zeit gekommen, ihre Positionen sukzessive einzudecken. Der Kybernetik-Indikator zeigte an, dass der Markt wieder an Robustheit gewann und es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis das Pendel wieder nach oben ausschlagen würde. Maris S. kannte das Geheimnis der Rothschilds, dass man sich an der Börse verhalten muss wie beim Baden in kaltem Wasser: Hineinspringen und rasch wieder heraus.

Der Markt fiel im Rahmen eines scharfen Sell-Out weiter bis in der Spitze auf – 28 Prozent und Maris S. stellte bis 03:33 PM sämtliche Short-Positionen glatt. Das Derivate-Domino begann wie ein Kartenhaus zusammenzubrechen und zahlreiche Banken mussten bereits Chapter 11 beantragen. In der Spitze des Rekordkurs-Verlustes des S&P 500 realisierte Maris S. Kursgewinne von über 2.000 %. Innerhalb weniger Handelsstunden konnte sie so den Rekordgewinn von etwa 3,0 Billionen US-Dollar einfahren. Warum das so geschehen konnte? Nun, der Altmeister Kostolany gibt die Antwort: "Die ganze Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als Idioten - oder umgekehrt."

Etwa 3/10 diese Summe investierte sie sofort auf steigende Kurse, um von der allfälligen Erholung zu profitieren. Innerhalb der letzten 5 Handelsminuten schnellte der Index wieder 8,5 % in die Höhe, was erneut einem Buchgewinn von etwa 1.8 Billionen US-Dollar bedeutete. Ihr Vater, Paul S., dem der Livermore-Fonds gehörte, war jetzt nicht nur der reichste Mann in Amerika, sondern auch der reichste Mann auf Erden.

Maris musste jetzt nur noch den nächsten Tag abwarten, um ihr Werk zu Ende zu bringen. Am nächsten Morgen eröffnete die Börse weiter mit steigenden Kursen. Zu groß waren die Kursverluste, als dass nicht Schnäppchenjäger sich einbildeten, dass jetzt der Markt wieder extrem billig sei. Am 19. Oktober um 10:46 AM war der Markt gegenüber seinen Tiefstkursen wieder um 12.5 % gestiegen. Zeit für Maris S., erneut Kasse zu machen und jetzt einen Gesamtgewinn von nochmals 2,3 Billionen US-Dollar einzufahren. Mit einem Gesamt-Portfolio von nunmehr 4,4 Billionen US-Dollar begann sie, den gesamten Markt weiter leer zu kaufen. Um 00.48 PM waren alle Orders platziert.

Timing, Timing und nochmals Timing

Mittlerweile hatte der Markt bereits wieder leicht zu fallen begonnen und der Tagesgewinn betrug nur noch 2,7 Prozentpunkte. Um 01:28 PM musste jedoch jedem klar werden, dass möglicherweise das Schlimmste doch noch nicht vorbei ist. Wie beim großen Hurricane-Desaster von Galveston im Jahr 1900 entwickelte sich im Auge der amerikanischen Finanzmärkte der "Perfect Storm". Maris S. saß vor ihrem Computer und beobachtete, wie die Abwärtsdynamik wieder an Fahrt gewann. Um 01:59 PM waren die Tagesgewinne bereits dahingeschmolzen und um 03:33 PM wurden die alten Rekord-Minusstände von - 28 % gegenüber dem Vortag wieder erreicht. Zu diesem Zeitpunkt war das Vermögen des Livermore-Fonds bereits auf über 25 Billionen US-Dollar angestiegen.

Was würde jetzt geschehen? Die mahnenden Worte des neuen amerikanischen Notenbankpräsidenten verpufften ebenso wie die des US-Präsidenten, der zur Ruhe mahnte. Doch dann ereignete sich etwas, mit dem niemand gerechnet hatte. Ein Großangriff von Hackern, gleichzeitig ausgeführt auf die sechs wichtigsten weltweiten Backbones, begann zunehmend das Internet lahm zu legen. Um 03:55 PM Uhr kurz vor Börsenende des 19. Oktober war es dann soweit. Totenstille! Alle Bildschirme waren schwarz. Die alte Börsenweisheit, dass man an der Börse 1000 Prozent gewinnen, aber nur 100 Prozent verlieren kann, nahm nun ihren Lauf.

Der totale Black Day an den Finanzmärkten. Nichts ging mehr. Kein Bildschirm der Welt war in der Lage, das Netz aller Netze auf die Interfaces zu projizieren. Das Internet war tot. Mausetot. Doch was passierte jetzt mit dem virtuellen Parkett. Keine Aufträge kamen mehr herein, keine gingen heraus. Panik brach aus. Über das Fernsehen wurde schnell die Mär verbreitet, dass das Internet nun für alle Zeiten tot sei und dies den größten Kurssturz in der Geschichte der Finanzmärkte ausgelöst hätte. Getreu dem Motto, glaube an keine Nachricht, die du nicht selbst gefälscht hast, führte das Absterben der Netzmaschine zur größten Massenpanik in der Geschichte der Menschheit.

Um 04:28 PM, kurz vor Schluss der Schalteröffnungszeiten, setzte ein riesiger Massenansturm auf die Filialen amerikanischer Banken ein, der den Kondratieff-Abschwung durch eine Killer-Flutwelle vollendete und sich in Rekordzeit über den ganzen Globus ausbreitete. Von einer Stadt zu anderen in Richtung Westen kam es zu einem Banken-Run wie in den 20er Jahren. Die Börsen in Australien, Tokyo, Singapur, Moskau, Frankfurt, Paris und London stürzten ins Uferlose.

Maris S. beunruhigte dies jedoch nicht weiter, wusste sie doch, dass derartige Paniken am Montag nur noch zu weiteren gewaltigen Kursstürzen führen würden. Durch die 4,4 Milliarden Dollar, die sie auf fallende Kurse gesetzt hatte und die jetzt schon einen Buchwert von über 50 Billionen US-Dollar hatten, musste sie nur den Tag des neuen Erwachens des Internet abwarten, um ihre Positionen schnellstmöglich glattzustellen. Schließlich hatten die Experten jetzt ein ganzes Wochenende Zeit, um die Viralität des WWW zu besiegen. An der Börse wie im richtigen Leben zählen eben nur drei entscheidende Faktoren: Timing, Timing und nochmals Timing.

Doch wie stark würden die Kurse noch weiter fallen? Sie verließ das Büro am Freitag Nachmittag und wollte sofort mit dem Flugzeug zu ihrem Vater nach Hawaii liegen, der am 20. Oktober seinen 60. Geburtstag hatte, um ihm persönlich zu gratulieren und mit ihm die Lage zu besprechen. Dies war jedoch leider aktuell nicht möglich, da die Buchungssysteme der Airlines für ihr Funktionieren ebenfalls das Internet benötigten. So entschloss sie sich, mit ihrem alten VW-Käfer in ihr Ferienhaus nach Hauppage auf Long Island zu fahren und sich dort so lange aufzuhalten, bis klar war, wann die Börse wieder öffnen würde.

Theorie der Viralität

Maris S. war jetzt gerade mal 28 Jahre, Sie war die Tochter des führenden Kybernetikers und eines potentiellen Kandidaten für den Wirtschaftsnobelpreis, der schon vor einigen Jahren Millisekundenpleiten an den Finanzmärkten vorausgesagt hatte. Mit 21 Jahren hatte sie bereits ihren ersten kybernetischen Fonds gemanaged, mit 24 Jahren betreute sie bereits ein Vermögen von 20 Milliarden US-Dollar, was sie bis zu ihrem 28. Lebensjahr auf die unglaubliche Summe von etwa 100 Milliarden US-Dollar steigern konnte. Doch diese Karriere wäre ohne ihren Vater nicht möglich gewesen, der bereits mit 52 Jahren des Börsen-Tradings überdrüssig war und sich zum Schreiben von Büchern an die schönsten Plätze der Welt zurückgezogen hatte.

Jetzt saß dieser gerade auf der Veranda seiner Hawaiianischen Traumvilla in Kauai und las philosophische Texte von Baudrillard, den er wegen seiner Theorien zur Viralität verehrte. Auf den Börsenticker konnte er ebenfalls nicht blicken, da ja alles schwarz war. Er erinnerte sich, dass es letztendlich dieser großartige französische Denker war, der ihn auf die Idee gebracht hatte, die Komplexität von Börsensoftware derart zu steigern, dass diese in der Lage war, frühzeitig große Bewegungen zu erfassen, bevor die Masse dies tun konnte.

Der größte Virus, den ein Finanzmarkt haben kann, ist der Trader, der weiß, was der Markt unmittelbar macht, da er das Immunsystem aller anderen Trader vernichtet. Und hier wurde er zu einem Meister seines Faches. Vom großen Investor Aristoteles Onassis hatte er gelernt, dass man dem Geld nicht nachlaufen darf, sondern dass man diesem entgegengehen muss. Seine Tochter konnte heute life erleben, was er schon seit Jahren vorhergesagt hatte: den totalen elektronischen Super-Gau. Und das Faszinierende daran war, dass Maris komplett richtig im Markt lag, während Millionen von Marktteilnehmern unglaubliche Summen in einem atemberaubenden Tempo verloren.

Paul S. hatte jetzt lange genug lesend auf seiner Veranda gesessen. Es war Zeit für seinen täglichen Simulationsflug. Diesmal hatte er sich den alten Anflug auf Hongkong aus den 80er Jahren ausgesucht. Er startete die Motoren seiner 747 und begab sich auf die Startbahn, um einen kleinen Rundflug über die ehemalige Kronkolonie zu wagen.

Mittlerweile war seine Tochter in ihrer Ferienwohnung in Hauppauge angekommen. Zuvor hielt sie an einem italienischen Restaurant an, um sich noch eine Pizza für Zuhause mitzunehmen. Sparen lernt man von den Reichen und so war sie trotz ihres Billionen-Vermögens ein völlig normaler Mensch geblieben.

Als sie zuhause angekommen war, schaltete sie ihre Wireless-Verbindung ein, um zu überprüfen, ob das Internet wieder in Funktion getreten war. Es war wie ein Wunder, am Montag um 01:30 PM New Yorker Ortszeit funktionierte alles wieder, auch die Märkte - und sie rasten in einem atemberaubenden Tempo weiter in die Tiefe. In der Spitze der Baisse-Bewegung am 22. Oktober 2007, dem schwärzesten aller Montage, den die Welt je gesehen hatte, fiel der Markt bis zum Börsenschluss um 04.00 PM auf ein Minus 64 Prozent gegenüber den Höchstständen der letzten Erholungsphase. Damit lag der Gesamtkursverlust an der Wall Street nun um nahezu 80 % unter den Höchstständen der Märkte des Jahres 2007.

Die Märkte kannten an diesem Tag scheinbar nur noch eine Richtung: Senkrecht nach unten. Nur Fallschirmspringer können wahrscheinlich richtig ermessen, wie wichtig es ist, eine Reißleine zu haben. Diejenigen Broker, die sich an diesem Tag von den Wolkenkratzern in Manhattan stürzten, wird diese Erkenntnis ebenfalls wie Schuppen von den Augen gefallen sein.

Fast hatte es den Anschein, dass nun alle Anteilsscheine, ob Aktien oder Anleihen, ihrem inneren Papierwert zustrebten, der bei nahezu Null liegt. Maris wusste, dass alles innerhalb der nächsten Stunde verkauft werden müsste, da es bei plötzlich wieder stark ansteigenden Kursen, ob heute oder am nächsten Handelstag, unmöglich sein würde, die Short-Positionen wieder einzudecken. So stieß sie nun, während der Markt auf seine Tiefststände zuraste, Papiere im Wert von 165 Billionen US-Dollar ab und hatte somit ihr Vermögen gegenüber dem vorigen Handelstag nochmals mehr als verdreißigfacht. Nach Beendigung sämtlicher Transaktionen rief sie ihren Vater in Hawaii an, denn über das Internet ließ sich jetzt auch wieder kostenlos skypen. Von den Schwaben lernt man schließlich sparen.

"Hello Dad, how are you", fragte sie ihn. "Fine, I am sure you made it", kam die Antwort zurück. "Yes, Dad, just made 165 Trillion Bugs, was easier than I thought", prahlte sie ein bisschen. "Told you", bekam sie vom Vater zu hören. Paul S. sagte spontan: "You know, the money of the others is not gone, we have it now."

Schluss mit den Zinsen

Danach beratschlagten sie, was sie mit dem vielen Geld machen sollten. Die Lösung war relativ einfach. Wegen der Herkunft des Vaters aus Deutschland beschlossen sie zunächst, einmal von dem Geld sämtliche deutsche Staatsschulden zu tilgen. Außerdem wurde beschlossen, die amerikanischen Staatsschulden auch gleich mitzutilgen, da ja man schließlich hier wohnte.

Schnell wurden weitere Löcher gefunden, die es zu stopfen galt. So wurde die Gesamtsumme von 85 Billionen US-Dollar gespendet, um die Weltwirtschaft wieder zu stabilisieren, was auch tatsächlich gelang. Ferner wurden Hilfsprojekte in Entwicklungsländern aufgelegt und der Welt eine kostenlose Heimatstadt des Wissens namens "Lampsacus" geschenkt.

Paul und Maris S. waren mit dem Verlauf der letzten Woche äußerst zufrieden und beschlossen, sich jetzt sofort wiederzusehen, um diese erfolgreiche Börsenwoche gebührend bei einem Glas Württemberger Rotwein, einem Schwarzriesling, zu feiern. Denn ein geflügeltes Wort von Curt Goetz stimmt für jeden erfolgreichen Trader: "Um Geld verachten zu können, muss man welches haben."

Als Treffpunkt wurde Hollywood vereinbart. Es galt zu besprechen, wie das neue Anlagevermögen des Livermore-Fonds von 80 Billionen US-Dollar reinvestiert werden sollte, um die Vermögensdisparität der Weltfinanzmärkte weiter zurückzuführen. Außerdem musste mit Produzenten verhandelt werden, um die Filmrechte zu klären. Durch die Transaktionen von Maris S. waren die Vermögen großer Investmentfonds, Hedgefonds und ihrer Klienten dermaßen geschmolzen, dass nun wieder 80 % der weltweiten Vermögens in den Händen von über 50 % der Weltbevölkerung lag. Vor dem großen Crash lag der Anteil bei unter 5 %. Die einzige Bedingung, die die USA, Deutschland und andere Schuldner zähneknirschend akzeptieren mussten, war das weltweite Verbot von Zinsen.

Ein Jahr nach den Ereignissen wurde Paul S. der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften verliehen. Doch er nahm sich die die Freiheit, ihn auszuschlagen. Aber auch das verdiente Geld bedeutete ihm nicht sehr viel, denn das größte Geschenk der Welt war seine Tochter Maris. Allerdings nahm er das Angebot des amerikanischen Präsidenten an, Dr. Copper, der sich völlig unerwartet am 22. Oktober durch einen tödlichen Herzinfarkt von der wirtschaftlichen Bühne verabschiedet hatte, als Notenbankpräsident zu folgen, Denn wie sagte schon der alte Rothschild: "Gebt mir die Kontrolle über das Geld einer Nation und es kümmert mich nicht länger, wer die Gesetze macht."

The End.

Von Artur P. Schmidt hat kürzlich das Buch Turis Turing-Test veröffentlicht. Er ist Herausgeber des Wissensnavigators.

Antworten
Anti Lemming:

OnceHush

 
13.10.06 14:21
Du denkst da sicherlich an die ermordete - weil unbequeme - russische Journalistin Anna Politkowskaja:


FTD, 12.10.06
Letzter Artikel von Anna Politkowskaja veröffentlicht

Die Journalistin schilderte kurz vor ihrer Ermordung im unvollendeten Bericht die Folterung eines Gefangenen. Der Artikel erhebt schwere Vorwürfe gegen tschetschenische Behörden.

Fünf Tage nach dem Mord an Anna Politkowskaja hat die Moskauer Zeitung "Novaja Gazeta" den letzten Artikel der Journalistin veröffentlicht. In dem unvollendeten Text werden den vom Kreml unterstützten tschetschenischen Behörden Folterungen von politischen Gegnern vorgeworfen, die als Terroristen inhaftiert wurden.

"Kämpfen wir mit legalen Mitteln gegen die Gesetzlosigkeit?" schreibt Politkowskaja. "Oder zerschlagen wir sie mit unserer eigenen Gesetzlosigkeit?" Die Journalistin zitiert einen Tschetschenen, der aus der Ukraine an die Behörden in Grosny ausgeliefert wurde. Der Mann wurde nach eigener Aussage an Händen und Füssen hängend an eine Querstange gebunden, geschlagen, mit Elektroschocks gequält und mit einer Tüte über dem Kopf an den Rand des Erstickens gebracht.

Der Artikel enthält Fotos aus einem Videofilm, der offenbar von Personen gedreht wurde, die an den Folterungen beteiligt waren. Politkowskaja schrieb, dass die Polizei in der Teilrepublik verhaftete junge Männer foltere, um sie zu Geständnissen hinsichtlich Terrorismus zu zwingen. Anhand dieser falschen Aussagen würden "Strafverfahren wie am Fließband produziert".

Einige Kollegen von Politkowskaja haben die Vermutung geäußert, dass der Mordanschlag vom Samstag in Zusammenhang mit ihrer Arbeit an dem Artikel stand. In einem Gespräch mit Radio Liberty sagte Politkowskaja kurz vor ihrem Tod, dass sie als Zeugin bei Ermittlungen zu Foltervorwürfen in Tschetschenien aussagen werde. Das Motiv für den Mord könnte aber auch in der regierungskritischen Berichterstattung über andere Themen liegen.

Der tschetschenische Ministerpräsident Ramsan Kadyrow bekräftigte am Mittwoch, dass er nichts mit dem Mordanschlag zu tun habe. "Eine Frau ist heilig", sagte Kadyrow dem russischen Fernsehsender NTV. "Ich denke, dass die Verantwortlichen für den Mord an Anna Politkowskaja mich in ein dunkles Licht setzen wollten."

Die international anerkannte Menschenrechtsaktivistin und Reporterin Politkowskaja hatte den Artikel nicht vollenden können. Sie war am vergangenen Samstag in Moskau erschossen worden. Der Mörder wurde bislang nicht gefunden. Präsident Wladimir Putin verurteilte während seines Deutschlandbesuches den Anschlag. Gleichzeitig sagte er, die kritische Journalistin habe in Russland keine große Rolle gespielt. Ihr Tod schade der russischen Staatsmacht mehr als ihre Artikel.
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Anti Lemming:

Kopfsalat - kein "Black-out" im Web möglich

 
13.10.06 14:51
Deine Geschichte in # 10 ist lesenswert, enhält aber technische Irrtümer.

Das Internet kann nicht durch einen Stromausfall wie 2003 in New York lahmgelegt werden. Ursprünglich wurde es nämlich vom Pentagon (DARPA) entwickelt, um in militärischen Gefechtssituationen stets reibungslose Kommunikation sicherzustellen. Die Informationen werden dazu in viele kleine Pakete unterteilt, die über das GESAMTE NETZ zum Empfänger gelangen und dort wieder zusammengesetzt werden. Wenn Du eine Email erhältst, kann es theoretisch sein, dass einige der Pakete aus Aachen, andere aus San Francisco und weitere aus Shanghai kommen, obwohl der Sender in Bremen sitzt.

Gibt es irgendwo einen lokalen Stromausfall, so fließen die Pakete einfach um diese tote Zone herum. Deshalb heißt es ja InterNET - es ist ein Netz und keine "Strippe". Allenfalls Viren, die die Server befallen, können das Internet LOKAL lahmlegen. Als in USA das letzte große Virus grassierte, wurden die Internetverbindungen in Deutschland nur etwas LANGSAMER. Es ist daher schlecht vorstellbar, dass finanzielle Online-Trading-Systeme durch lokale Probleme weltweit lahmgelegt werden können. Probleme können auftreten, wenn der Server Deines Brokers in New Jersey steht und dort der Strom ausfällt (und es kein Notstromaggregat gibt). Das Netz aber läuft und läuft - wie ein VW-Käfer.



Hier nochmal der technisch fehlerhafte Absatz aus P. 10:

Der dritte große Effekt, den wir am 14. August 2003 im Stromnetz der amerikanischen Ostküste und vor kurzem in Moskau beobachten konnten, ist der sich innerhalb von wenigen Sekunden vollziehende Blackout von riesigen Systemen. Dieser Effekt ist auch für das Internet und in Folge für das Funktionieren der internationalen Finanzmärkte denkbar.

FALSCH


Wer jedoch weiß, wie abhängig wir heute vom Medium Internet sind, kann sich unschwer vorstellen, was es bedeutet, wenn virtuelle Werte wie elektronisches Geld nicht mehr ermittelbar sind und nur noch das physische Überleben zählt.  
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OnceHush:

#11 Tödliche Symbiose

 
13.10.06 15:10
AL - ja, auch, und wenn ich es korrekt aus einem Medienbeitrag erinnere, ist in Russland noch nie ein Mord an einem Journalisten aufgeklärt worden. Wenn politische und mafiotische Strukturen eine Symbiose eingehen, dann hinterlässt das stets eine traurige Spur von Menschen, die ihren mutigen Kampf gegen das Unrecht verlieren. Ob in Italien, Südamerika, Afrika oder den USA (z.B. Ära der Prohibition).

Macht ist sexy, und manche Menschen tun wirklich alles, um sie nicht zu verlieren. Das fängt beim "einfachen" Bespitzeln an (Watergate) und hört bei der sytematischen Liquidation von Kritik (Pol Pot, Stalin, Pinochet, Stroessner, Mugabe etc.) auf.

Besonders traurig ist, dass Mord wirklich eine so einfache, funktionierende Methode ist, Widerstand auszulöschen und Kritik zum Verstummen zu bringen. In 4 Wochen wird niemand mehr von Anna Politkowskaja sprechen, aber das Exempel ihres Todes wird für viele Gleichgesinnte eine beängstigende Warnungen gewesen sein. Und wieder erkauft sich ein mafiotisches System durch Mord weitere Herrschaftszeit.

OnceHush!
Antworten
TraderonTour:

US-Einzelhandelsumsatz sinkt überraschend

 
13.10.06 15:19
Washington (aktiencheck.de AG) - US-Handelsministerium veröffentlichte für September 2006 einen unerwarteten Rückgang beim Einzelhandelsumsatz.
Im Vormonatsvergleich fielen die Umsatzerlöse um 0,4 Prozent an, wogegen sie im August um revidiert 0,1 Prozent angewachsen waren. Volkswirte hatten mit einer erneuten Umsatzsteigerung von 0,2 Prozent gerechnet.

Bereinigt um die schwankungsintensiven Umsätze der Automobilbranche sanken die Umsätze um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Experten waren hier von einem unveränderten Preisniveau ausgegangen.

Der Einzelhandelsumsatz wird als wichtiges Signal für die Konjunkturentwicklung angesehen, da die Verbraucherausgaben etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsaktivitäten ausmachen. Er wird deshalb von der Fed und von Analysten genau beobachtet
Antworten
HAL9000:

US-Einzelhandelsumsatz

 
13.10.06 15:20
Washington (aktiencheck.de AG) - US-Handelsministerium veröffentlichte für September 2006 einen unerwarteten Rückgang beim Einzelhandelsumsatz.

Im Vormonatsvergleich fielen die Umsatzerlöse um 0,4 Prozent an, wogegen sie im August um revidiert 0,1 Prozent angewachsen waren. Volkswirte hatten mit einer erneuten Umsatzsteigerung von 0,2 Prozent gerechnet.

Bereinigt um die schwankungsintensiven Umsätze der Automobilbranche sanken die Umsätze um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Experten waren hier von einem unveränderten Preisniveau ausgegangen.

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Gleich werden wir wieder miterleben dürfen wie uns die 5 GS-Trader aus AL's Geschichte klar machen werden, dass dies sehr posisitve Zahlen sind, die ein neues ATH rechtfertigen....
Antworten
TraderonTour:

US-Außenhandelspreise rückläufig

 
13.10.06 15:21
Washington (aktiencheck.de AG) - Das US-Arbeitsministerium in Washington veröffentlichte für September 2006 einen Rückgang der Außenhandelspreise.
So reduzierten sich die Exportpreise im Vormonatsvergleich um 0,5 Prozent, gegenüber einem Plus von 0,4 Prozent im August. Bereinigt um Agrargüter fielen sie ebenfalls um 0,5 Prozent, wogegen sie im vorangegangenen Monat um 0,4 Prozent angewachsen waren.

Zudem sanken die Importpreise gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent. Analysten waren von einem Preisrückgang von 1,3 Prozent ausgegangen, nachdem sie im August um 0,8 Prozent angezogen waren. Bereinigt um Ölimporte stiegen die Einfuhrpreise um 0,1 Prozent, nach einem Plus von 0,5 Prozent im Vormonat.
Antworten
TraderonTour:

HAL9000

 
13.10.06 15:23
"Gleich werden wir wieder miterleben dürfen wie uns die 5 GS-Trader aus AL's Geschichte klar machen werden, dass dies sehr posisitve Zahlen sind, die ein neues ATH rechtfertigen...." --> Gang genau das passiert gerade auf Bloomberg TV ;-)
 
 
Antworten
TraderonTour:

Gewinnmitnahmen

 
13.10.06 15:32
Wiedermal ein gutes Beispiel ist GE, Zahlen super, Kurs sinkt.. Das wird auch noch so weiter gehen..  
Antworten
TraderonTour:

gibt natürlich auch Ausnahmen.. o. T.

 
13.10.06 15:33
Antworten
HAL9000:

Wahrscheinlich sind wir einfach zu dumm....

 
13.10.06 15:36
um die Zahlen richtig zu verstehen.

Z.B. sinkender Einzelhandelsumsatz heisst mehr auf Bestand. Und beim Erdöl ist das ja auch gut wenn die Bestände hoch sind ;-) .
Ausserdem können die Leute mehr Geld in Aktien investieren, wenn sie weniger für unnützes Zeug ausgeben....
Antworten
Anti Lemming:

Schmaler Grat

 
13.10.06 17:29
Auch wenn das fiktive PPT-Team aus dem Eingangsposting nun schon auf 200 % Future-Gewinnen sitzt, drohen ihm bei einer erdrutschartigen Verkaufspanik immer noch Verluste aus der Eingangsposition. Es können bei Futures sogar Verluste entstehen, die um ein Vielfaches höher sind als der eingangs hinterlegte Margin. Wenn das vermieden werden soll, muss auch das PPT irgendwann mit Verkäufen beginnen, z. B. nach einer hässlichen, tiefroten Gap-Down-Eröffnung. Dann fehlt nicht nur der Support der PPT-Stützungskäufe, sondern das PPT drückt sogar noch mit eigene Verkäufen auf die Kurse.

Mit den Quartalszahlen scheint es bei GE heute weiterzulaufen wie zuvor bei Alcoa, Legg Mason, Lam Research und Pepsi: Die Zahlen sind jeweils gut oder sehr gut, aber nicht so berauschend, dass sie die durch die hochgelaufenen Indizes hochgelaufenen Erwartungen erfüllen. Es folgt die übliche "Sell-the-good-News"-Reaktion. Einzig McDonalds konnte nach guten Zahlen ein Kursplus halten. Fettmachende Fritten scheinen das einzige, was in Obese-Wonderland noch Zukunft hat.

An den US-Börsen könnten sich die fetten Zeiten hingegen bald dem Ende zuneigen. Wenn nicht bald eine kleinere technische Korrektur von ein paar Prozent kommt (z. B. auf SP-500 von 1300), droht wirklich ein massiver Absturz. Vor allem Intel könnte nächsten Mittwoch dem Gemunkel nach enttäuschen.

Je weiter man eine Feder aus der Ruhelage in die Länge zieht (wie es das PPT jetzt tut), desto heftiger schnellt sie, einmal losgelassen, wieder zurück - meist sogar über die vorherige Ruhelage hinaus in Richtung einer Kontraktion. Das wäre dann bis SP-500 1180 (dort liegt ein wichtiger Support) - oder gar darunter.


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lehna:

Mein kleiner Beitrag zum Thema...

8
13.10.06 17:47
Kursmanipulation im Dow:
Das sind Phrasen derer,welche verpennt haben,rechtzeitig Fahrkarten für die Fahrt gen Norden zu lösen.
Trotzdem ists für die Hausse von unendlichen Vorteil,wenn trotz Allzeithoch diese Skeptiker weiter ihre Argumente unters Volk bringen...
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Anti Lemming:

Lehna

3
13.10.06 18:01
Die These im Eingangsposting, die US-Indexkurse seien hochmanipuliert und der Anstieg sei "unnatural", stammen von Jim Cramer, dem Gründer von TheStreet.com, der als Permabulle bekannt ist. Dein Argumention trifft also daneben.

Mein Fabel dazu ist Fiction oder Faction - wenn sie Wasser auf Deine Mühlen ist, freut mich, Dir damit gedient zu haben.

Deine Postings haben übrigens etwas Stereotypes. Es kreist immer wieder um das Mantra "Solange-es-noch-Bären-Threads-gibt...". Du übersiehst dabei, dass mein Short erst ein paar Tage alt ist. Wir sollten in einem Monat Bilanz ziehen, wer ab hier besser gefahren ist ;-))
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Anti Lemming:

Plädoyer für die Charttechnik

 
13.10.06 21:19
Im Grunde ist die These von den manipulierten Kursen im Eingangsposting ein Plädoyer für die Charttechnik. Die Kurse sind immerhin öffentlich zugänglich - inkl. Volumen, RSI usw. - und darin spiegeln sich alle wie auch immer gearteten "geheimen" Machenschaften notwendigerweise wider. Selbst wenn die "PPT-Stützungskäufe" plötzlich überraschend ausgesetzt werden, ist das in den Charts und den Volumina erkennbar (man weiß dann zwar nicht, oft sich echte oder fingierte Käufer zurückziehen, aber den Rückzug zumindest bemerkt man).

Fundamental hingegen tappt man völlig im Dunkeln: Bei manipulierten Kursen ist schlicht nicht zu "verstehen", wieso sie trotz widriger Fundamentals steigen. Fallen sie dann plötzlich scheinbar grundlos wieder (weil das PPT heimlich die Stütungskäufe aussetzt), so ist diese Kehrtwende ebenfalls nicht zu verstehen. Man kann sich zwar damit behelfen, dass die "Börse manchmal unlogisch" ist - aber ein wirklicher Trost ist das nicht...
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Anti Lemming:

Erstaunlich, wenn nicht geradezu paradox

 
13.10.06 23:29
finde ich, dass sich die Indexanstiege fortgesetzt haben, OBWOHL bislang die meisten US-Firmen bei den Quartals-Zahlen enttäuscht haben (Alcoa, Pepsi, Lam Research, Laz-Y-Boy, General Electric, Home Depot usw.). Lediglich McDonalds notierte nach guten Zahlen leicht im Plus und hielt sich dort, alle anderen sind im Minus.

All dies erhärtet den Verdacht, dass die "Boyz" im Keller heimlich mit Futures an der Index-Schraube drehen ;-))
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lehna:

#23.Anti...

4
14.10.06 19:26
Ich hab keine Ahnung wo der Dow am Montag Abend,geschweige denn in 4 Wochen steht.
Vielleicht liegst du in 4 Wochen vorn und ich hab ein paar Narben mehr,so ist die Börse.
Das meiste Geld wird verloren, weil man seiner eigenen Einschätzung mehr traut, als dem, was der Markt uns zeigt.
Und der zeigt nach oben,wenn mich nicht alles täuscht....


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Anti Lemming:

Ja Lehna

 
14.10.06 20:08
Die Charts zeigen nach oben, aber eben schon viel zu lange und fast ohne den geringsten Rücksetzer. Das sind klassische parabolische Moves ("Melt-ups"). Was dabei am Ende rauskommt, sieht man an den Charts der Rohstoffe/Edelmetalle vom Frühjahr.


Inzwischen sind die Indizes bedrohlich überkauft. Das schreit geradezu nach einer Korrektur von einigen Prozent, die sich selbst die Bullen wünschen müssten (weil der Anstieg sonst nicht nachhaltig sein kann).

Für mich war die stark überkaufte Situation letzte Woche der Grund, den sicherlich sehr spekulativen Short in den intakten Uptend hinein aufzumachen. Ein weiterer Grund war die Annäherung des SP-500 an den hartnäckigen Widerstand von 1360, der ein (leicht überschossenes) Doppeltop mit Mai markiert und zugleich die Unterkante des Seitwärtstrendkanals aus dem Jahr 2000, als der SP-500 sein Allzeithoch von 1500 erreicht hatte.

Fundamental sieht es in Anbetracht der sich abschwächenden US-Wirtschaft und der US-Housing-Blase auch nicht so aus, als würden sich die Höchststände noch lange halten können. Man achte nur auf die Abverkäufe bei Alcoa, Pepsi und GE trotz guter bis sehr guter Zahlen. Exorbitant gestiegene Kurse erzeugen exorbitant gestiegene Erwartungen, die nicht einmal "sehr gute" Resultate befriedigen können. Dazu gab es auch noch Gurken wie Home Depot, Micron, Lem Research oder Legg Mason. Intel soll Dienstag auch Gewinne melden, die 23 Prozent unter denen des Vorjahrs liegen.

Mein Zeithorizont für die jetzige spekulative Position ist kurz. Vielleicht cover ich schon beim nächsten kleineren Rücksetzer auf z. B. 1320 bis 1340.

"Das Thema" des Doomsday-Bären-Threads ist eher die längerfristige Perspektive. Wer längerfristig shorten will, sollte ohnehin erst mal in Ruhe einen klaren Trendbruch abwarten und dann prozyklisch reingehen. Das kann man dann auch ein paar Monate stehen lassen.

Antworten
Anti Lemming:

Weiterer Faktor: große Fonds

 
15.10.06 13:43
Die großen Fonds haben (wie üblich zu spät) auf Energie und Rohstoffe gesetzt und damit seit Sommer Geld verloren. Um die "relative Underperformance" zum S&P-500 - ihrer Messlatte - aufzuholen, kaufen sie zurzeit massiv High-Beta-Techs wie Intel und Cisco, den vermeintlich bewährten Dampflokomotiven aus den späten 1990-ern (das ganze firmiert unter "Rotation von Energie in Tech").

Dies erklärt zugleich die Ungleichgewichte beim jüngsten Index-Anstieg, bei dem nur einige bekannte Big Caps haussierten, während die meisten kleinen Aktien und breiter gestreute Indizes wie die Russell 2000 nicht mitzogen.

Man darf bei den großen Fonds eine ähnliche "Kauf-Hemmungslosigkeit" unterstellen wie bei den "Boyz" - dem vermuteten PPT-Stützkauf-Team. Denn beide haben eines gemein: Sie investieren fremdes Geld - "other people's money".

Bei den Fonds kommt das Geld von Dummköpfen, die jetzt nach dem "DOW-Ausbruch" auf die Indizes aufspringen wollen - die Bildzeitung hatte Freitag dazu gerade eine Empfehlung auf der Titelseite (!) - , während es bei meinen fiktiven fünf GS-Tradern aus der Schatulle des NSA kommt. In beiden Fällen sind straflos beliebige Verluste möglich, ohne dass die Beteiligten persönlich Schaden nehmen. Folglich herrscht muntere "Risikofreudigkeit", die sich bei den Fonds/"Wall Street" argumentativ auf Wackelkonstruktionen wie die "soft landing" stützt - oder noch schlimmer auf den "deflationistischen Boom":

http://www.ariva.de/board/271953?pnr=2848787#jump2848787


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Malko07:

Zu den Fonds:

2
15.10.06 14:00
Fonds, ob groß oder klein, haben im Regelfall ihre Anlageregeln. Kaufen müssen sie, wenn Fondsanteile nachgefragt werden und verkaufen müssen sie wenn Fondsanteile zurückgegeben werden. Sie hängen also wesentlich von der Intelligenz und der mentalen Stabilität ihrer Mitglieder ab. Die Manager werden gezwungen Blasen weiter aufzublähen und unter Wert zu verkaufen.

Derartige irrwitzige Anlageregeln haben auch die Lebensversicherungen. Deshalb haben die am Tiefpunkt weiter verkauft (müssen) und haben den Einstieg verpasst und kaufen erst wieder wenn es richtig teuer wird.
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Anti Lemming:

Stimmt

 
15.10.06 15:15
Im März 2003 erreichte das Fiasko seinen Höhepunkt, als die untereinander kreuzbeteiligten Unternehmen Allianz, Hypovereinsbank und Münchener Rück begannen, wechselseitig ihre Aktien zu verkaufen. Shortende Londoner Hedgefonds setzten noch "einen drauf". Die Aktie der Hypovereinsbank fiel damals auf 6,90 Euro.
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lehna:

#27,Natürlich wär jetzt ein Rücksetzer....

5
15.10.06 15:19
für uns Bullen und die Hausse äusserst gesund.
Eine Baisse ist fast unmöglich,dafür gabs die letzten Monate zuwenig Gier im Markt.
Erst wenn die Meute wieder überinvestiert ist,ist Schluss mit lustig.
Niemand traut dem Dow die 15000 zu,alle zweifeln,daß Bush eine weiche Landung hinkriegt.
Ich bleib dabei,diese Skepsis ist für Bullen die Beste aller Welten...




Antworten
Malko07:

Ich glaube nicht, dass es möglich

 
15.10.06 16:25
ist ein absolutes Timing beim Einstieg und beim Ausstieg hinzulegen. So habe ich z.B. den absoluten Einstieg verpasst, weil ich erst mit dem heftigen Donnern der Kanonen eingestiegen war. Den Ausstieg werde ich sicherlich noch stärker verpassen. Hintergrund: Mit dem Anstieg der Kurse ist mein Punkt für den Verkauf natürlich nicht so schnell gewachsen wie die Kurse. Sollten die Kurse weiter steigen, wird auch der Punkt an dem verkauft wird weiter steigen, allerdings langsamer.

Keiner weiss, wie die Weltkonjunktur in einem halben Jahr laufen wird. Keiner weiss, ob wir die nächsten Monate politische Ereignisse erleben werden, die die Börsen erschüttern werden. Es ist also überflüssig sich große Gedanken um die Zukunft zu machen. An die große Krise der Finanzsysteme glaube ich die nächste Zeit nicht. Ich stelle nur überrascht fest, wie "einfach" wir heute große Krisen wegstecken. Die Entwicklung der Ölpreise hat bis jetzt keinen riesigen Flurschaden hinterlassen. Wenn ich dagegen an die vergangenen Ölkrisen denke, die uns eine Sockelarbeitslosigkeit die bis heute nachwirkt und eine große Inflation gebracht hatten. Die heutige Krise Führt dagegen zu einer Abnahme der Arbeitslosigkeit (Satire) und nur zu minimalen Preissteigerungen.

Natürlich werden die US-amerikanischen Leistungsbilanzdefizite ihre Wirkungen haben. À la longue wird der US-$ weiter verfallen, wie schon seit Jahrzehnten. Der aufgeblasene Derivatenhandel kann zu Erschütterungen führen, muss es aber nicht. Die Flucht in "Sachwerte" ist blödsinnig. Die abnehmende Bevölkerung in allen entwickelten Staaten wird die Sachwerte (Immobilien, Aktien, ...) verfallen lassen. Begonnen hat die Entwicklung schon, in ca. 10 Jahren wird sie nicht mehr zu übersehen sein. Könnte zu einer stärkeren Deflation führen. Trotzdem werde ich mir kein überflüssiges Metall zulegen.
Antworten
TraderonTour:

Timing des Ein- Ausstiegs

 
15.10.06 16:30
"So habe ich z.B. den absoluten Einstieg verpasst, weil ich erst mit dem heftigen Donnern der Kanonen eingestiegen war. Den Ausstieg werde ich sicherlich noch stärker verpassen. Hintergrund: Mit dem Anstieg der Kurse ist mein Punkt für den Verkauf natürlich nicht so schnell gewachsen wie die Kurse. Sollten die Kurse weiter steigen, wird auch der Punkt an dem verkauft wird weiter steigen, allerdings langsamer."

Wenn ich dich richtig verstehe sagst du, umso höher die Kurse gehen, umso länger bleibst du investiert. Umkehrschluss: Wenn die kurse fallen, steigst du erst aus und hoffst, dass es nicht schon ZU spät ist?
Antworten
Malko07:

#33: Wenn die Kurse fallen

 
15.10.06 17:01
und meine Verkaufsmarke erreichen, steige ich aus und bleibe wahrscheinlich für etliche Zeit am Seitenaus. Das gilt für den Großteil des Investments. Parallel gibt es natürlich immer zusätzlich kleinere Spekulationen mit anderen Ausstiegsregeln.  

Am Beginn einer Spekulation liegen im Regelfall die Grenzen etwas enger und es gibt zusätzlich Zeitvorgaben. Aber prinzipiell gilt: Beim Kauf liegen die Regeln für den Verkauf fest und es wird sich daran gehalten.

Natürlich kann der Ausstieg zu "spät" sein und man realisiert Verluste. Allerdings mit der aktuellen Vorgeschichte ist das fast unmöglich. Müsste schon ein Sturz in kürzester Zeit in den absoluten Keller kommen.

Während des letzten Hypes, der im Jahre 2000 seinen Höhepunkt fand, war ich deutlich zu früh ausgestiegen (wegen fundamentaler Sicht). Aber immer noch besser als überhaupt nicht. Ich kam dann zur Einsicht, dass es besser sein kann, fallenden Kursen eine begrenzte Zeit lang zu zuschauen. Immer schon war ich der Meinung, dass man nicht dauernd Aktien besitzen muss. Eine einfache Methode dazu kann man bei Michael O'Higgins nachlesen.
Antworten
Anti Lemming:

kleine Fabel - Teil 2

4
18.10.06 19:19
Trader Nick Rousse, einer der fünf von Goldman Sachs abkommandierten PPT-Stützungskäufer, ist eine Spielernatur. Schon als Kind hatte er sein Taschengeld gern in "einarmigen Banditen" versenkt - und oft auch gewonnen.

Beim routinemäßigen Blick auf den Monitor sieht er, wie sich der Dow langsam über die 12.000 schiebt. "Super", sagt Rousse. "Leute, das Ding ist gelaufen!". Die Sekretärinnen bringen Champagner und Sushis, alle stoßen an.

"Was meint ihr", ruft Rousse seinen vier Kollegen zu, "wollen wir in die Euphorie hinein mal eine kleine technische Korrektur zulassen? Wir sind nun schon drei Monate im Stück am Steigen, das sieht langsam ein wenig unglaubwürdig aus."

"Ok", erwidert Kollege Carl Cremer und stellt sein Champagnerglas auf den Schreibtisch. "Lass uns gleich mal damit loslegen."

Die fünf Trader setzen sich an ihre Computer und schalten zunächst vier der fünf Buy-Programme ab. Die Kurse fallen trotzdem nicht. "Ziemlich zähe bullische Stimmung", höhnt Cremer, "da kommen wir überhaupt nicht mehr gegenan!"

Sprach's und schaltete nun auch den fünften Computer ab. Wieder nichts. Erst nach einer Viertelstunde beginnen die Kurse zu sinken. Der DOW fällt auf 11960 - doch dann geht es wie von allein wieder los: Dip-Buyer aus aller Welt nutzen die Kaufgelegenheit, den Dow abermals auf 12.000 hochzutreiben.

"Shit", flucht Rousse, "die Bullen sind übergeschnappt." Nun verkauft er noch einige Tausend der Futures, die er auf dem Weg nach oben aufgelesen hat, "von Hand" in den Markt . Der DOW geht 35 Punkte runter, steigt aber gleich wieder um 7. Also schiebt Rousse noch einmal achttausend hinterher.

Zur gleichen Zeit sitzt Hedgefond-Manager Garry McIntyre in San Francisco vor seiner Trading-Workstation und sieht die 13000 Futures, die Rousse gerade auf den Markt wirft. "Die Indizes sind reichlich überkauft", stöhnt McIntyre. Das wird langsam gefährlich." Auch er hat auf dem Weg nach oben "das Boot mit Futures vollgeladen" - fast bis zum Anschlag, und nun ist sein Boot schon ziemlich voll. "Die letzten beißen die Hunde", grinst er, und schmeißt 18.000 Futures aus dem eigenen Bestand auf den Markt. Der DOW geht auf 11850 Punkte zurück.

Die gleiche Szene wiederholt sich ähnlich bei 150 anderen Hedgefonds in ganz USA - von der Ost- bis zu Westküste. Sie haben alle ziemlich viel SP-500-Futures im Boot, laut COT-Daten ist die Long-Positionierung der Hedgefonds auf einem 10-Jahreshoch. Angesichts der schnellen Indexrückgänge kommt plötzlich kollektive Risiko-Aversion auf. Nun möchte keiner der Letzte sein. Wie aus dem Nichts sackt der DOW weitere 300 Punkte ab und schließt am Tagestief.

Über Nacht legen die Japaner nach und schicken den Nikkei 830 Punkte gen Süden. Der Dax komplettiert am Morgen mit minus 380 Punkten das angeschlagene Bild.

Am nächsten Tag stehen die SP-500-Futures schon vor der Eröffnung 60 Punkte im Minus. Kein Dip-Buyer weit und breit zeigt Kaufinteresse. Das sieht auf GS-Stützungskäufer Rousse. "Verdammt, wir müssen was machen", schreit er. Seine Kollegen stimmen zu. Sie warten noch bis 8:30 h Ostküstenzeit. Da kommen die neuen Inflationszahlen, die Kernrate steigt wie erwartet um 0,2 %. Die Hausverkäufe aber brökeln. "Egal", sagt nun auch Cremer, "machen wir die Kisten wieder an".

Die Maschinen schmeißen ihre Buy-Orders und kaufen in der Stunde bis zur Markteröffnung um 9:30 h fast alle verfügbaren Ask-Positionen auf. Der SP-500 schießt 35 Punkte nach oben. CBS Marketwatch bringt eine Kolumne, dass der Markt wegen der guten Inflationszahlen nun doch wieder Kaufinteressenten findet. Der Uptrend sei intakt, und der Rückschlag ist eine Einstiegsgelegenheit. Kleinanleger aus aller Welt platzieren zur Markteröffnung "Bestens"-Oders. Die Märkte steigen weiter, der DOW geht bis auf 11750 Punkte.

Eine Stunde später blickt Hedgefond-Manager McIntyre in San Franscisco von seinem Schirm auf und sagt seinen Kollegen: "Jungs, irgendwelche Deppen kaufen da wieder wie verrückt. Wir sollten mal ein paar mehr von unseren Futures in die Euphorie hinein abladen." Gesagt, getan.

Die Indizes geben leicht nach, finden aber immer noch Dip-Käufer. Doch nun kommen auch andere Hedgefonds auf die Idee, die momentane Euphorie zum Ausdünnen zu benutzen. Eh sie sich's versehen, ist der DOW weitere 350 Punkte unten. "Mann, das sieht aus wie ein Crash", stöhnt McIntyre. Es ist Freitag, 14:00 h. Die Börse hat noch eineinhalb Stunden geöffnet. "Wollen wir halten oder auch den Rest raushauen?"

"Also wenn Du mich fragst", antwortet sein Kollege, "müssen wir da jetzt raus. Die stochastischen Indikatoren sehen ziemlich mies aus. Wenn das so weiter fällt, gibt es Montag ein böses Erwachen." Ohne groß nachzudenken, werfen die Trader von McIntyre ihre gesamten Future-Longs auf den Markt. Sie machen einen kleinen Verlust, aber sicher ist sicher.

DOW und SP-500 schließen am Freitag auf dem Wochentief bei 11180 Punkten. Um 7 % sind die großen Indizes nun schon seit Anfang der Woche gefallen.

Am Wochenende schreibt der bekannte Permabär Stephen Roach ein Kolumne für das Wall-Street-Journal und äußert sich besorgt über die jüngsten Indexrückgänge. Das können nur wieder aufkeimende Inflationsängste sein. Die Fed hatte ja in letzter Zeit keine Gelegenheit ausgelassen, auf die zu hohe Teuerung von 2,9 % hinzuweisen. Und die Zahlen von Apple waren auch extrem schlecht. Außerdem sind durch den zweiten koreanischen Atom-Tests die Öl-Futures nun schon wieder auf 63 Dollar gestiegen - 5 Dollar höher als Anfang der Woche. In der New York Times schreibt Paul Krugman eine ähnliche Kolumne: "Die Zeiten der Euphorie scheinen erst mal vorbei. Der Markt ist technisch gefährlich angeschlagen."

Am Montag beginnt das Fiasko bereits in Tokio und Shanghai. Der Nikkei verliert 8 %, der Hang Seng 6,5 %. Der Dax gibt ebenfalls 9 % ab. Plötzlich stehen auch die SP-Futures im Minus, erst 50, dann 120 - und kurz vor der Börseneröffnung in NY schon um 300 Punkte.

"Verdammt, das Ding ist zum Selbstgänger geworden", flucht GS-Stützungskäufer Nick Rousse. Er nutzt noch einmal seine ganze Buying-Power, um dagegen zu halten, wird aber im Mahlstrom der großen Fonds platt gemacht. Die hatten am Wochenende 35.000 Faxe von Fondkunden erhalten, die "sofort" und "bestens" ihr Depot auflösen wollen, weil sie die furchterregenden Artikel im WSJ und in der NYT gelesen hatten.

Zur Börseneröffnung in New York machen Dow und SP-500 um 25 % tiefer auf. Der Crash, den niemand wollte, ist gekommen.

Hat sich ganz von allein aufgeschaukelt - und eigentlich nur, weil Nick Rousse eine Spielernatur ist. Das hatte er nun wirklich nicht gewollt...
Antworten
Anti Lemming:

Wozu die gepushte "Rallye" gut ist

 
20.10.06 07:28
Mancher wird sich fragen, wozu das Hochmanipulieren der US-Indizes - außer für die Wahlen am 7. Nov., die Bush wieder gewinnen will - gut sein soll.

Hier die Antwort: US-Investoren bekommen vom stagnierenden bis rückläufigen Immobilienmarkt keine neuen "Kicks" mehr, die ihnen das Gefühl geben, "immer reicher" zu werden. Dies soll der erstarkende Aktienmarkt nun ausgleichen - damit sich die "Konsumfreude" nicht legt und Stimmungsindikatoren weiter oben bleiben.

US-Haushalte haben rund 10 Billionen Dollar (US: trillion!) in Aktien investiert - direkt oder indirekt über Fonds. Durch den Anstieg des SP-500 um 8 % seit Juli wuchs der Papierwert dieser Positionen um rund 800 Milliarden Dollar (siehe Text unten).

Damit ist also seit Juni jeder der 260 Millionen US-Bürger im Schnitt um 3384 Dollar "reicher" geworden. (De facto dürfte der Reichtumszuwachs in der Mittelschicht eher bei 7000 Dollar, bei den Armen bei Null liegen.)

Dieser "Wealth effect", wissen die Umfragestrategen (z. B. vom Michigan Sentiment Index), ist es, was Amerikaner bei Laune hält. Weil Häuser nicht mehr "laufen", bedurfte es einer neuen "Geldmaschine", die weiteren Papier-Reichtum suggeriert.



Rally Adds Billions to Net Worth
By Tony Crescenzi
10/19/2006 4:27 PM EDT

The stock market's recent rally is boosting household net worth and contributing to a rebound in the economy following months of slow growth. This is apparent in the sharp gains seen lately in major consumer confidence readings from Investor's Business Daily, the University of Michigan and ABC News, as well as the weekly data on chain-store sales, which have strengthened of late.

At the end of the second quarter of this year, households had $5.4 trillion in direct holdings of corporate equities, and another $4.5 trillion indirectly through mutual funds (taking this a step further, households had $11.1 trillion invested in pension reserves, a large portion of which were held in equities).

With the S&P 500 up 8% since the end of June, the value of household holdings of equities -- both directly and indirectly -- has increased by roughly $800 billion ($10 trillion times 8%), a meaningful offset to the decrease occurring in home values, which, if they fall by 5% (a very large decline from a historical perspective), will have fallen by $1 trillion.

Keep in mind that the wealth effect for homes has historically been greater than the wealth effect from stocks.
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Anti Lemming:

Marktmanipulation? - G.S. machte in Öl

 
01.11.06 13:42
Barry Ritholtz beschreibt im folgenden Artikel (mit Quellenangabe, siehe Link), wie Goldman Sachs im Sommer durch Reduzierung der Gewichtung der Benzinkomponente im "Goldman Sachs Commodities Index (GSCI)" dazu beitrug, dass der Rohölpreis kollabierte [unten, rot]. Dies könnte, meint Ritholtz, durchaus im Zusammenhang mit den Kongresswahlen am 7. November stehen, bei denen Bush gern die Mehrheit behalten möchte (Ex-CEO Paulson von Goldman Sachs wurde von Bush ja sogar eigens zum Finanzminister berufen).

Da der sinkende Ölpreis stark zur jetzigen Aktien-Hausse beitrug (weniger Inflationsängste durch sinkende Benzin-Preise), kann man die Manipulationen von GS im Öl-Markt auch als indirektes Pushen des Aktienmarktes betrachten.



Barry Ritholtz
TheStreet.com
Conspiracy Theories?
10/31/2006 4:06 PM EST

Rev Shark looks askance at the many theories floating around about Government intervention in the Equity and Energy markets: Debunking Conspiracy Theories:

"With the election just a week off, there is a lot of talk in certain quarters about how the market is being "manipulated" for political gain. The theory is that the Republicans are driving the market up in order to give the impression that economic conditions are good, which would in turn cause voters to support the incumbent party. That certainly explains the market action and has a great appeal to the conspiracy theorists but is it realistic? I have a great aversion to the idea of conspiracies simply because I don't believe that its possible for a large number of politicians and bureaucrats with big egos to keep anything a secret."

The most cogent analysis I have seen about the sudden drop in Energy prices comes via Tim Iacono's Friends in High Places?.

themessthatgreenspanmade.blogspot.com/2006/...high-places.html

Iacono's argument is backed by the details of how and when the widely followed Goldman Sachs Commodities Index (GSCI) dropped its gasoline exposure in half. What was originally made out to be a minor shift in the types of gasoline blends turned out to be a major reduction in exposure for the GSCI -- and done in a rather surreptitious [= betrügerisch, heimlich] manner.

Goldman made a little change in their commodities index, and that caused $6 billion in unleaded gasoline futures to be dumped onto the NYMEX. Read it and decide for yourself how "improbable" a manipulation of the energy markets actually is.

Quite frankly, while I detest the interference in the political process, I must admit to admiring the ingenuity and audacity of Goldman Sachs. As far as I can tell, either it was a brilliant ploy to impact the energy markets two months before elections, or the index is run by a bunch of naive, ham-fisted idiots, blissfully unaware of what they wrought so close to mid-term elections. So my own answer about energy manipulation turns on the question whether Goldman Sachs is a sharp collection of rocket scientists/traders, or a bunch-o-morons.

As to manipulations in the equity markets, I am undecided about that. I will note that several people far more experienced than I -- and far less cycnical, too -- have been commenting about the "Preternatural bid underneath." I may have to assemble some of the more cogent commentary along those lines.

Of course, the Fed does control money supply, and while it is understandable their providing additional liquidity during the rate tightening phase (i.e, more money supply as rates go higher) the most recent firehose of cash hitting the past few months since the pause is a bit harder to rationalize.
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Anti Lemming:

Das Todesurteil gegen Saddam

 
05.11.06 13:19
ist jetzt noch das i-Tüpfelchen auf der Pro-Bush-Kampagne. Denn das sagt den Amerikanern: Hat George W. auch viel Geld im Irak verballert, Tausende von Soldaten verloren und den Ölpreis in astronomische Höhen getrieben, so war es am Ende doch für einen guten Zweck: Den "Sieg der Gerechtigkeit".

Die Verkündung zwei Tage vor dem Urnengang zur Novemberwahl ist perfekt getimt. Lediglich Amnesty international ist mit dem Urteil nicht zufrieden (unten, fett):



FTD, 5.11.06
Saddam Hussein zum Tode verurteilt

Der irakische Ex-Machthaber Saddam Hussein ist knapp zwei Jahre nach seiner Festnahme durch die US-Truppen von einem Sondertribunal in Bagdad zum Tode durch den Strang verurteilt worden. In Bagdad waren nach der Bekanntgabe einzelne Freudenschüsse zu hören. Aber es gab auch Kritik an dem Urteil.

Die Menschenrechtsgruppe Amnesty International missbilligte das Todesurteil und kritisierte, der Prozess sei nicht fair gewesen. Das Sondertribunal in Bagdad befand Saddam im Prozess um ein im Jahr 1982 verübtes Massaker an 148 schiitischen Dorfbewohnern für schuldig. Auch Saddams Halbbruder Barsan Ibrahim al-Tikriti und der frühere Vorsitzende des Revolutionsgerichtes, Auad Hamed al-Bander, erhielten die Todesstrafe. Vier weitere Mitangeklagte wurden zu Haftstrafen verurteilt.

"Das Gericht hat entschieden, Saddam Hussein al-Madschid wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit dazu zu verurteilen, gehängt zu werden, bis der Tod eintritt", sagte der Vorsitzende Richter Rauf Abdul Rahman. Er ignorierte damit einen Appell des früheren Machthabers, nicht durch den Strang sondern durch Erschießen zu sterben.

Saddam nahm das Urteil wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ohne sichtbare Gefühlsregung auf. "Gott ist groß (...) Land lebe die Nation", rief Saddam während der Urteilsverkündung, und schaffte es nahezu, den Richter zu übertönen. Ein unweit von Saddam stehender Wachmann wurde des Saales verwiesen, weil er Kaugummi kaute und den soeben Verurteilten offenbar auslachte.

Saddams früherer Stellvertreter Taha Jassin Ramadan wurde ebenfalls wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt. Drei Mitglieder der Baath-Partei in der Region Dudschail müssen wegen vorsätzlicher Tötung und Folter für jeweils 15 Jahre ins Gefängnis. Ein vierter Vertreter der Partei wurde wegen Mangels an Beweisen freigelassen.

Nach der Bekanntgabe der Urteile wurden die Männer abgeführt. Nach der rund 45-minütigen Sitzung schloss Abdul Rahman den seit rund einem Jahr andauernden Prozess.

Irakische Regierung begrüßt das das Urteil

"Diese Strafe ist das Mindeste, was Saddam verdient hat", sagte ein Sprecher des irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki. Das Verteidigerteam von Saddam kritisierte das Urteil als Verhöhnung der Gerechtigkeit und Augenwischerei. Ein unter US-Besatzung geschaffenes Gericht habe von vornherein kein faires Verfahren garantieren könne, sagte Anwalt Buschra al-Chalil der Nachrichtenagentur Reuters in Amman.

Auch Amnesty International bekräftigte seine Kritik an dem Verfahren. "Wir bedauern das Todesurteil", sagte Malcolm Smart. "Wir glauben nicht, dass es ein fairer Prozess war. Das Gericht war nicht unparteiisch. Es wurden keine angemessenen Schritte unternommen, um die Sicherheit der Verteidiger und Zeugen zu schützen."

In Bagdad waren sporadische Schüsse zu hören. Ministerpräsident Maliki hatte die Bevölkerung aufgerufen, Ruhe zu bewahren. Gleichzeitig hatte er jedoch gefordert, Saddam müsse kriegen, "was er verdient". Der Regierung war wiederholt vorgeworfen worden, sich in das Verfahren einzumischen.

Vielerorts feierten Schiiten und Kurden die Todesurteile. Wann sie vollstreckt werden könnten, war zunächst unklar.

Ein Todesurteil zieht automatisch eine Berufung nach sich, wodurch mögliche Hinrichtungen mindestens um Monate hinausgezögert werden.



Wozu sollten auch der Verteidigung angemessene Schritte vergönnt werden, wenn das Urteil schon von vornherein feststeht? Saddams Kopf gibt es zur Novemberwahl auf dem Silbertablett, mit Zitrone im Maul.
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Stöffen:

AntiL. - Threads im Fadenkreuz von DonRumms ?

 
05.11.06 14:15
Jawoll Anti, das Pentagon hat im Endspurt zu den Kongresswahlen eine Task – Force gegen tendenziöse und ungenaue Berichterstattung im Internet gebildet. Deine subversiven Threads werden da bestimmt rasch auffallen, lol.

Rumsfeld nimmt kritische Websites ins Visier

Eine Woche vor den Kongresswahlen treibt die US-Regierung ihre Propaganda-Maschine noch einmal auf Hochtouren. Eine rasch aufgestellte PR-Truppe soll im Wahlkampf-Endspurt dem Frust über das Chaos im Irak entgegensteuern. Insbesondere die Internet-Berichterstattung ist dem Pentagon ein Dorn im Auge.
Washington - Donald Rumsfeld hat es schon im Frühjahr gewusst: Die USA verlören den Propaganda-Krieg, konstatierte der US-Verteidigungsminister seinerzeit mit Blick auf die schwindende Unterstützung im eigenen Land für den Krieg im Irak. In der Tat machen vor allem die anhaltenden Nachrichten über die ausbleibenden Erfolge beim US-Engagement am Persischen Golf, über das Chaos und den immer größeren Blutzoll der US-Streitkräfte einen Erdrutschsieg der Demokraten bei den Kongresswahlen immer wahrscheinlicher. Präsident George W. Bush droht zumindest im Repräsentantenhaus die republikanische Mehrheit zu verlieren, auch der Senatsrückhalt wackelt.

Ob die Stimmung mit einem fulminanten Endspurt noch zu drehen ist, ist fraglich, dennoch bläst die PR-Abteilung des Pentagons für die letzte Woche vor dem Wahltag am 7. November noch einmal zur Offensive. Einem Bericht der Nachrichtenagentur AP zufolge hat Rumsfeld dafür eigens eine schnelle Eingreiftruppe aufgestellt, die 24 Stunden am Tag Botschaften nach dem Gusto der Bush-Administration verbreiten soll. Damit wolle das Verteidigungsministerium seine Fähigkeiten verbessern, "ungenauen" Berichten über die Ereignisse im Irak entgegenzusteuern. Im Visier haben die PR-Leute laut Pentagon-Sprecher Eric Ruff vor allem die "neuen Medien". "Wir wollen schneller in der Lage sein, auf breaking news zu reagieren", so Ruff. "Wir wollen schneller in der Lage sein, auf, offen gesagt, ungenaue Statements zu antworten."
Ein vertrauliches Memo, das AP vorliegt, beschreibt demnach eine Kampagne, die sich am erfolgreichen Modell des "Rapid Response Teams" im Präsidentschaftswahlkampf von Bill Clinton im Jahr 1992 orientiert. Angaben über den personellen oder finanziellen Umfang der Last-Minute-Kampage wurden nicht gemacht.
Aufgabe der Rumsfeld-Truppe soll es insbesondere sein, einschlägige Internet-Seiten und Weblogs zu beobachten und gegebenenfalls umgehend auf die dort verbreiteten Nachrichten zu antworten. Dafür steht auch eine ganze Reihe sogenannter "surrogates", Ersatzmänner, bereit. Diese hochrangigen Politiker, Militärvertreter oder Lobbyisten sollen als Sprachrohre des Verteidigungsministeriums bei schnell gebuchten Interview-Terminen im Fernsehen und Radio die Regierungslinie vertreten.
In der Bush-Administration waren in den vergangenen Monaten immer häufiger besorgte Stimmen laut geworden, die Extremisten im Irak seien in der Lage, das Internet für die Verbreitung ihrer Botschaften zu nutzen und so den Eindruck zu erwecken, das US-Militär befinde sich zunehmend in der Defensive. Rumsfeld etwa räumte während einer Reise durch den US-Bundesstaat Nevada ein, er sei tief beunruhigt über den Erfolg der Terroristen, die "Medien zu manipulieren" und so die Menschen im Westen zu beeinflussen. "Das bereitet mir schlaflose Nächte", erklärte Rumsfeld.
Am vergangenen Montag dann wies Vize-Präsident Dick Cheney daraufhin, dass die Aufständischen im Irak ihre Angriffe im Vorfeld der Kongresswahlen noch einmal verstärkt hätten und gleichzeitig im Internet die öffentliche Meinung in den USA verfolgten. "Ich glaube, sie wissen ganz genau, dass bei uns Wahlen anstehen und dass sie es auf die Websites schaffen können wie jeder anderer auch", sagte Cheney dem Sender Fox News.
AP zufolge nahmen die jüngsten PR-Aktivitäten bereits am vergangenen Freitag Formen an, als neue Mitarbeiter unter Führung des für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Ministerialdirektors Dorrance Smith im Pentagon mit der Arbeit begannen.
Pentagon-Sprecher Ruff bestritt, dass die Neustrukturierung etwas mit der schwindenden öffentlichen Unterstützung für die Irak-Mission zu tun habe. Auch sei es nicht das Ziel, Bushs republikanischen Parteifreunden mit Blick auf die Wahlen in der nächsten Woche zu helfen. Vielmehr reagiere das Ministerium auf die wachsende Kritik Rumsfelds an der bisherigen Leistungsfähigkeit des hauseigenen PR-Referats, das im Vergleich des Ministers mit der Effektivität der Terroristen-Propaganda nicht besonders gut abschnitt.
Phw/Spiegel-Online

Gruß + Stöffen
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scenario:

wie zu zeiten von till eulenspiegel

 
19.11.06 20:45
Wenn Till Eulenspiegel heute leben würde, er wäre mehr in Haftanstalten als in Freiheit. Straftaten: Diebstahl, Betrug, Beleidigung, Körperverletzung. Warum umgibt diesen Mann auch siebenhundert Jahre später solch ein Mythos? Weil er über die Gabe verfügte seinen Mitmenschen den Spiegel vorzuhalten und sein Lohn an die Betrogenen die Einsicht eigener Fehlerhaftigkeit war.

Betrüger erkennen Sehnsüchte und wecken Träume. Auch Rechtsanwälte, Banker und Geschäftsleute gehören immer öfter zur Fraktion der Spitzbuben. Fixiert auf Erfolg - und verdammt dazu immer mehr Geld machen zu müssen - treibt die Gruppe oft am Rande krimineller Machenschaften, hervorgerufen durch eine neue Art von Sucht: Gewinn- und Profilierungssucht!

Von der Cleverness des Managers, zur betrügerischen Manipulation des Gauners ist es nur ein winziger Schritt. Ist der Betrüger demzufolge nichts anderes als der dunkle Zwilling des Betrogenen? Auch Eulenspiegel zahlte nicht mit Gulden, er klimperte damit. Ähnlich wie Bankhäuser, Wertpapierunternehmen, Politiker oder Versicherungen heute? Denken Sie mal drüber nach.
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stanley:

ppt team

 
19.11.06 21:30
Die Älteren von Uns werden sich erinnern: da kam dieser ältere nette Herr von B.L. und kotzte uns in die Suppe. Wir haben damals noch über Herrn Hoppenstedt gelacht; der mit dem Linal und der Halbbrille.
Die Jüngeren von Euch sind – natürlich, Chartisten (in der Zirkuskuppel).
Zu dem netten Herrn aus Belgien sei vermerkt: man muß nur lange genug (Brüsseler) Bär  sein, dann hat man auch Recht.

Bei der Beurteilung der kommenden Börsenentwicklung muss ein Analyst fundamental vorgehen und sich vor allen Dingen Gedanken machen über die weitere Gewinnentwicklung der Unternehmen; denn deren Aktien sind nun einmal an der Börse notiert, und die Kurse tragen - und dies ist wissenschaftlich nachgewiesen - langfristig der Gewinnentwicklung Rechnung. Die Frage ist also: wie werden sich die Gewinne der amerikanischen Unternehmen im nächsten Jahr entwickeln? Ich befürchte, wir werden in Amerika eine Rezession erleben. Und die besten Vorzeichen dafür kann man an der Kursentwicklung der Indizes der Immobilien- und Konsumgüteraktien ablesen, und die sind auf Talfahrt (minus 15% bis minus 30%). Da nun einmal in Amerika rund 75% der Wirtschaft von diesen beiden Sektoren abhängen, sagt die Kursentwicklung dieser Kategorie von Aktien einen Einbruch nicht nur in diesen Sektoren voraus, sondern in der ganzen Wirtschaft. Damit hätten wir in Amerika eine Rezession, die natürlich alle Märkte der Welt erschüttern wird.

Das Hindenburg-Omen ist eigentlich peinlich

Jedoch –  macht bitte Platz auf dem Schlitten !
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Anti Lemming:

Beweis: Das Plunge Protection Team existiert

 
26.12.06 10:30
Das ominöse PPT existiert tatsächlich (Link unten) und soll nun unter US-Finanzminister Paulson nun sogar noch ausgebaut werden. Ob Paulson als Insider etwas weiß, was wir nicht wissen? Handelt er in "vorauseilendem Gehorsam", weil er einen Absturz befürchtet?

http://www.ariva.de/board/245194?pnr=2986825#jump2986825
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