Aktuell sind deutliche Kursrückgänge bei den Banken Griechenlands und speziell auch bei der NBG zu beobachten. Angeblich waren viele Marktteilnehmer und die "stimulierenden" Analysten von den letzten Zahlen enttäuscht. Insbesonders die Kosten aus dem laufenden Betrieb sollen höher ausgefallen sein, als prognostiziert und somit das Ergebnis belasten. Dazu kommt, dass die Erwartungen ja auch sehr hoch waren und die Banken Griechenlands insgesamt doch eher hoch bewertet sind. OBWOHL - und das sollte man schon auch sehen - die Ergebnisse im Vergleich zu den EU Banken ansprechend wenn nicht sogar in Teilbereichen besser sind.
Ich persönlich kann diese Besorgnisse nicht nachvollziehen - aber da ich speziell an den Dividenden interessiert bin, ist der aktuelle Kursverlauf für mich nicht so wichtig, sondern das wirtschaftliche Ergebnis. Das ist aus meiner Sicht recht gut !!
In den ersten 9 Monaten 2025 berichtet die NBG immerhin einen Nettogewinn von rund 1 Mrd., eine Eigenkapitalrendite von 15,6 % und beim Kreditvolumen eine Steigerung von 12 % Selbstverständlich ist es spürbar, dass die Zinsen in Europa gefallen sind. Das wurde durch ein höheres Kreditvolumen aber auch durch Erträge aus Provisionen etc. gut aufgefangen. Das sind für mich keine "schlechten" Ergebnisse.
Die Bank plant eine Vorabdividende von 200 Mio, die am 14.11. ausgeschüttet wird. Geht man von 910,13 Mio ausgegebenen Aktien aus (ich bin mir nicht ganz sicher, wie die im Rückkaufprogramm entwickelte nun korrekte Aktienzahl ist) müsste das eine VORABdividende um die € 0,2197 ausmachen.
Noch spannender ist die Ansage, dass man für das Gesamtjahr eine Ausschüttung des Gewinns im Ausmaß von 60 % plant. Schade ist, dass man leider dann doch auch wieder vage bleibt, indem man nicht von einer BAR-ausschüttung redert und wir nun wohl doch einige Monate darauf warten müssen, zu erfahren, was die Aktionäre am Ende tatsächlich erhalten. Denn - wie ich schon oft geschrieben habe - vom zu erwartenden vortgesetzten Rückkaufprogramm haben wir wenig, mich interessiert, was auf meinem Konto landet - und da hören wir naturgemäß nichts. Und das - KÖNNTE - dann auch ein Grund sein, warum aktuell die Kurse fallen, denn die Dividende ist in der Zwischenzeit bei den Banken in Griechenland durchaus ein Thema !!
Wenn ich nun aber mal wieder meine Milchmädchenrechnung probiere, dann rechne ich für mich persönlich mal aus:
1 Mrd. Nettogewinn in 9 Monaten macht in 12 Monaten: 1 Mrd. : 9 Monate x 12 = EPS € 1,46
Dividende bei "nur" 50 % Barausschüttung = € 0,73 (incl. Vorabdividende)
Rendite beim heitigen Kurs von momentan: € 12,475 in Athen = 5,85 %
Die Rendite ist für eine Bank nun zwar kein Grund um große Feuerwerke in den Himmel zu jagen, aber ein Grund zum Weinen ist das auch nicht. Und sollte es tatsächlich zu einer Barausschüttung von € 0,73 an Dividende kommen (incl. Vorabdividende natürlich), dann hängts halt davon ab, wann man in die Aktie eingestiegen ist. Für viele, die in den Zeiten der Krise zugekauft haben, schaut da die Welt schon "etwas" anders aus. Mein Mischkurs ist derzeit € 1,9. Da liegt die Rendite bei einer Gesamtdividende von 0,73 (wenn die ausgeschüttet werden sollte) dann schon bei 38,4 % - da hab ich kein Problem mehr mit der Kursentwicklung. Leider verschlechtert sich das mit jedem Zukauf, aber komfortabel ist's dennoch - und so wie mir, wirds wohl vielen länger Dabeiseienden gehen. Immerhin habe ich ja auch an die 10 Jahre meines Lebens an Wartezeit "investiert"......
Noch ein kurzes Wort zum Tourismus:
Die NBG hat vor kurzem einen interessanten Bericht herausgegeben, wonach der Tourismus in Griechenland von einem Rekord zum anderen eilt, aber die Infrastruktur schon lange nicht mehr mithält. Auch zum Leidwesen für die ansässige Bevölkerung. Sowohl Häfen als auch Abwasser und Mülldeponien auf vielen Inseln verkraften das nicht mehr. Man plädiert also dazu, nicht mehr die Touristenzahl zu steigern, sondern (noch) mehr Gewinn mit vielleicht gleichbleibender Touristenzahl zu erwirtschften (= Preiserhöhungen). Davon haben dann auch die daran partizipierenden Betriebe mehr, was den Banken sicher nicht "schadet", wenn mehr für den Konsum oder betriebliche Investitionen herein kommt.
Vor allem aber sieht man eine dringende Investitionsnotwendigkeit, ganz besonders im Infrastrukturbereich, bis hin zur Abfallentsorgung. Invetitionsnotwendigkeiten = Kreditbedarf - künftige Gewinne bei den Banken !!!
Also alles im "grünen Bereich" finde ich und bin zufrieden.