Stimmt, slim_nesbit, die Kursentwicklung der Banken passt nicht ....
.... a) zu den Ergebnissen, die sind viel besser.
.... b) zu den Dividenden, die wurden 2024 nicht nur erstmals nach ewigen Zeiten bezahlt, sondern waren auch erfrischend hoch. Dazu kommt, dass für 2025 eine Erhöhung zu erwarten ist, nicht nur, weil das Jahr 2024 bereits gut gelaufen ist, sondern auch, weil man heuer (für 2023) noch ca 30 % des Gewinns ausbezahlt hat, was man im kommenden Jahr (für 2024) in Richtung 40 % bringen will.
.... c) zu den Kurszielen der großen Analysehäuser, wie etwas weiter oben zusammengefasst sind. Und zwar von JP Morgan, Deutsche Bank, UBS und Morgan Stanley - also durchaus eine gewisse Prominenz die sich natürlich auch alle irren können. Dass Zinssenkungen anstehen, wird ihnen sicher nicht entgangen sein.
Warum dann diese Kursentwicklung ?
Eine Vermutung könnte sein, dass die Investoren mal abwarten wollen, wie die Banken die heutige Zinssenkung der EZB verdauen. Immerhin ging's heute nach dem Beschluss nochmals runter und wirklich unerwartet kam die Senkung der Zinsen ja auch nicht, was die Entwicklung der letzten Wochen erklären mag.
Die EZB hat die Banken gleich 2 x "erwischt": einmal, indem ganz allgemein die Zinsen gesenkt wurden - und damit die Margen der Banken. Und dann auch noch das zweite Mal, als die Einlagezinsen des Geldes der Banken bei der EZB, noch stärker gesenkt wurden, als der Leitzinssatz. Das Ziel ist klar - die Banken sollten mehr Kredite vergeben (bei gleichzeitig weitgehin strengen Auflagen bzgl. der Bonität der Kreditnehmer - gut, verständlich, vertretbar - aber schon auch ein kleiner Zynismus, der aber ganz besonders hinsichtlich der jüngeren Geschichte der Banken Griechenlands nur allzu nachvollziehbar ist).
Dass das Geschäft der Banken dadurch schlechter werden KANN (!), das steht somit schon mal fest. Ob das durch vermehrte Kreditvergaben ausgeglichen werden kann (immerhin werden die Kredite ja nun für die Konsumenten wie auch für die Wirtchaft "billiger"), das steht hingegen nicht fest, sondern muss von den Banken erst mal bewiesen werden.
Und darum denke ich, dass vorerst einmal eine gewisse abwartende Haltung der Investoren ansteht. Jedenfalls so lange, bis aus den Banken die ersten Signale über die Entwicklung der neuen Kredite kommt.
Stimmt die Theorie, dass billigere Kredite das Geschäft ankurbeln, dann befinden wir uns im Bereich neuer Einstiegskurse. Allerdings wie lange dieser Bereich ausgedehnt ist (und ob die Einstiegskurse vorher nicht noch "attraktiver" - sprich billiger - werden), das ist ein wenig schwierig vorherzusagen. Vielleicht gibt es in den Guidancen der Banken nach der Q3 Zahlen da schon erste Anhaltspunkte.
Und bis dahin brauchts leider Geduld und gute Nerven.....
Und ganz speziell ist die Situation bei der NBG, wenn man bedenkt, dass hier der Staat vor hat(te), einen großen Teil seiner 18 % an der NBG zu versilbern. Bei den aktuellen Kursen ein noch größeres Verlustgeschäft, als es aus Sicht der Steuerzahler eh schon ist. Vielleicht sagt die Regierung das ja noch ab. Aber ich fürchte, die sind besessen von der "Privatisierung" quasi um jeden Preis.