#12006 hendersk : gegenbewegung?
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Also Gegenbewegung kann es immer geben, besonders wenn es zuvor recht rasant gefallen ist. Die Frage wäre nicht nur ob, sondern dann auch wie weit. Gibt ja auch bekannte Hürden jetzt auf der Oberseite die erstmal wieder überwunden werden müssen. Kann auch nur kurse Pullbacks geben und dann wieder nachgeben. Auch in einer intakten Abwärtsbewegung gibt es immer wieder kleinere Gegenbewegung. Die zentrale Frage ist also, ob es zu einer nachhaltigen großen Bodenbildung kommt und eine etwas ausgedehntere Bewegung nach oben folgt, wo es auch lukrativ erscheint nicht nur über wenige Stunden zu traden.
Wenn man ehrlich ist, dann waren die Zahlen nicht gut, sondern bestenfalls "durchwachsen" und in gewissen Segementen schlecht. Hatte ja schon vorgestern vor den Zahlen gepostet, daß man sich nicht blenden lassen sollte von ersten Kursreaktionen am Abend von hektischen Feierabend-Kleingeldkäufer die erstmal alles toll und gut finden ohne sich Details zu erarbeiten. Auch hatte man die Tage zuvor schon gesehen wie Ausbrüche über 20,45 auf SK ganz klar abgewürgt wurden. Die Großen hatten diese Versuche auch da schon nicht nicht mitgetragen. Da gab es also schon eine negative Einstellung . Ohne die Jungs mit den tiefen Taschen geht aber nichts. Die Zahlen kommen ja meistens zwischen 18:00-19:00 und in der verkürzten "Propaganda" IR -Mitteilung werden stets die negativen Dinge eher verschwiegen und normale Dinge zu sehr hochgejubelt. Man will halt der unkritischen Copy&Paste Presse vorgekaute Schlagzeilen vorliefern. Der kritische Anleger schaut sich aber lieber erstmal alle Details an im ausführlichen Quartalsbericht und wartet auch noch auf Aussagen des CC bzw. auf die Q&A Runde, d.h. der Anlegertyp reagiert dann immer leicht verspätet, aber dafür besser informiert. Man hat so bei Freenet schon oft erlebt, daß der Kurs abends nach den Zahlen durch Kleinanleger zu fix hochspringt, aber am nächsten Morgen auf Xetra mit den Big Playern im Rücken die Kurse genau das Gegenteil machen, d.h. klar nachgeben, weil die Leute sich genaue Einzelheiten anschauen.
Fakt ist leider, daß Gewinnwachstum beim Mobilfunk so gut wie garnicht mehr wirklich stattfindet und auch die Prognose-Aussage für 2019 jetzt genauso wieder gemacht wurde vom Management (siehe Präsentation). Es wurde ja vor einiger Zeit die TV/Mediensparte hochgejubelt von Vilanek als der neue starke Motor für Wachstum. Aber da sieht man, daß es deutlich schechter läuft als gedacht und Freenet mit bislang "frisierten" Zahlen agiert hat bei den DVB-T2 Kunden. Genauso hat man ja auch jetzt zugegeben bei der Berechung des Free Cashflow nicht sauber vorgegangen zu sein und der FCF viel zu hoch bislang vermeldet wurde :
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fs1.directupload.net/images/181109/6krelmde.jpg Man hat von Q.2 18 zu Q.3 18 100.000 zahlende Kunden verloren bei DVB-T2 , d.h. ca. 10%. Entspricht ungefähr der Anzahl an zahlenden Kunden die man bei Waipu in den letzten drei Quartalen mühevoll hinzugewonnen hat. Das gibt einem zu denken. Auch der durchschnittliche Umsatz pro Kunde ist gesunken im TV Bereich. Man hatte ja auch zuletzt schon Medienberichte gelesen wo man bei Broadcast Media über wirtschaftliche Probleme und Perspektivlosigkeit sprach (wurde auch in dem Thread hier damals verlinkt). Somit überrascht es mich auch nicht so ganz, macht die Sache aber auch nicht besser. Hatte schon immer den Kauf von Broadcast Media kritisiert. Mit der Steinzeit-Technologie DVB-T2 wird man in eine Sackgasse laufen und in 10 Jahren dürfte es vermutlich verschwunden sein. Zudem wurde auch hier kaum Synergie zum Kerngeschäft erreicht. Und Waipu ist auch weiterhin zu winzig gemessen an dem was die großen Konkurrenten machen und zudem ist das Angebot dort schlechter. Man bräuchte wohl deutlich höhere Marketingaufwendungen, um schneller neue Kunden zu bekommen (die aber wie lange bleiben werden) bevor sie eben bei der Konkurrenz landen. Das alles drückt aber auf die Marge bzw. läßt den Bereich defizität bleiben. Auf Strecke dürfte man sich nicht gegen die echten Großen durchsetzen.
Freenet bzw. der ewige Vilanek hat inzwischen zuviele Dinge/Baustellen parallel laufen und diese sich mit riesigen Schulden über die Jahre erkauft, wo die Sachen aber so gut wie keine Synergie erzeugen und wo nicht absehbar ist, daß die den Konzerngewinn man wirklich deutlich dynamisch wieder anschieben werden. Entsprechend auch kein Wunder, daß es jetzt zu keiner DiviAnhebung mehr reicht. So muß hier doch immer weiter der dominante Mobilfunkbereich die Kohle in dem immer undurchschaubaren Gemischtwarenladen erwirtschaften. Und da ist Stagnation der inzwischen Normalfall geworden und jetzt noch die Unsicherheit hinzugekommen wie es mit 5G weitergehen wird für die Provider ohne Netz. Entsprechend herrscht hier wenig Begeisterung bzw. Verunsicherung über Freenet und die Art des Managements von Vilanek. Denke ein Führungswechsel könnte hier langsam überfällig sein. Preisig ist nur ein Teil des Problems gewesen. Der größere Teil des Problems ist weiter im Amt. Der Kurs steht ja nicht ohne Grund heute im Tief fast genau dort wo man auch im Tief des Herbstes 2014 schon stand. Verlorene Jahre unter Vilanek durch falsche strategische Ausrichtung. Es bräuchte hier wirklich mal einen dominanten Großaktionär, der hier die Dinge mitregelt und so das Management sich nicht zu sehr weiter verselbstständigt. So wurschtel Vilanek immer weiter ungehemmt rum ( siehe z.B. Ceconomy) unter einem MickyMaus-ARV und kauft sich ein "Spielzeug" nach dem anderen, läßt aber kein Konstukt entstehen, was NACHHALTIG synerige- & wachstumsstark ist und wo man inzwischen einen dicken Konglomeratabschlag sieht.
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