(Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte folgten zur Wochenmitte einem bekannten Muster: Steigt die Verunsicherung unter den Investoren, machen sie Kasse. Und die Nachrichten am Berichtstag waren alles andere als vertrauensbildend. Italien hat die Wachstumsprognose gesenkt, in Frankreich steht am Wochenende der erste Wahlgang zur Präsidentschaftswahl an und in den Bilanzen der spanischen Banken stapeln sich die notleidenden Kredite. Der Euro-Stoxx-50 schloss vor dem Hintergrund dieser Nachrichten mit einem Abschlag von 1,7 Prozent bei 2.328 Punkten. Der DAX beendete den Handel 1 Prozent schwächer bei 6.732 Punkten. Der Euro, der am Nachmittag kurz unter die Marke von 1,31 Dollar gefallen war, verabschiedete sich bei 1,3122 Dollar aus dem europäischen Handel.
Während der Rettung Europas wird noch "einiges an Porzellan zerschlagen"
Das Ziel, die Eurokrise durch Liquidität zu ertränken, ist gescheitert, so Martin Hüfner, Chefvolkswirt bei Assenagon Asset Management. "Die Pferde bekommen zwar Wasser, sie saufen aber nicht". Das Lösen der Probleme der Euroländer sei in einer Rezession schwierig. Solange es an Wachstum fehle, kämen die Peripherie-Länder nicht auf die Beine. Die fundamentalen Bedingungen hätten sich in Spanien und Italien jüngst verschlechtert. Hüffner geht davon aus, dass es auf Grund der konjunkturellen Probleme noch Scherben bei der Rettung Europas geben wird.
In Italien dürfte die Wirtschaft 2012 stärker schrumpfen
Italien rechnet für das Jahr 2012 nun mit einem Schrumpfen des Bruttoninlandproduktes um 1,2 Prozent, bisher wurde von einem Rückgang um ein halbes Prozent ausgegangen. "Damit dürfte auch die viel beachtete Staatsschuldenquote anziehen", erwartet ein Händler. Diese berechne sich aus der Staatsverschuldung gegenüber dem Bruttoinlandsprodukt. Der Aktienmarkt in Mailand bildete das Schlusslicht unter den europäischen Börsen und schloss mit einem Abschlag von 2,4 Prozent.
Kreditausfallversicherungen auf Schuldner Frankreich steigen vor erstem Urnengang