Hallo zusammen,
beim Einsatz von Strom (Energie) zur Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen ist klar dass der theoretische Wirkungsgrad sicherlich eher mau bis schlecht ist. Schreiber du hast ja in
#44128 11% erwähnt und verlinkt. Das mag sein heißt aber nicht gleich dass es im Vergleich zum Akku in der praktischen Nutzung trotzdem nicht sinnvoller sein kann, gerade wenn wir auch über den Wunsch und Drang der Verwendung von erneuerbaren Energien sprechen.
Strom ist quasi zum Zeitpunkt der Erzeugung zu verbrauchen oder die Energie ist weg, sofern man die Energie nicht aktiv speichert. Im Stromnetz muss immer Überschuss vorhanden sein zur Stabilität und damit jeder ein Endgerät zu jederzeit an die Steckdose bringen kann ohne dass es zusammenbricht. Das wurde ja auch schon ein paar Beiträge/Tage zuvor diskutiert.
Erneuerbare Energie (vornehmlich Wind und Solar) ist nunmal schlecht planbar. Solar systembedingt gibt es nur wenn die Sonne scheint, mal mehr mal weniger, und bei Nacht ist Solar eben nie verfügbar.
Akkus werden nur aktiv geladen, sprich wenn der Benutzer aktiv bestimmt jetzt laden zu wollen. Die restliche Zeit besteht eben keine Verbindung zum Stromnetz und die Nutzung als Speicher von überschüssiger Energie ist nicht gegeben. Klar können einige Eigenheimbesitzer sich ggf. angewöhnen (Preis als Anreiz?) immer einzustöpseln wenn das Fahrzeug zu Hause steht um so überschüssige Energie bei Bedarf sinnvoll zu nutzen. Dafür bräuchte es aber wieder weiteren Aufwand an smarten Lademodulen die mit dem Netz verbunden/kontrolliert sind um das zu steuern.
Alles mit Akku im Auto ist dezentral und individuell zu betrachten, bzgl. Energie in den Akku bringen. Jedes einzelne Auto muss geladen werden.
Beim Einsatz von Energie für Synthetische Kraftstoffe reden wir über einen zentralen Herstellung / Nutzung von Energie. Hier kann überschüssige Energie aus erneuerbaren (z.B. Solar und Wind) effektiv genutzt werden wenn vorhanden, anstelle zu verpuffen. Anlagen können in der Nähe des Stromerzeugungsorts bzw. Region zum Einsatz kommen - umgeht das Problem von neuen Stromtrassen und entlastet das Netz in Region mit aktueller Überproduktion die nicht wissen wohin damit (vornehmlich Norddeutschland mit den ganzen Windanlagen). Oder man kann gleich in der Wüste große effektive Solar / Windanlagen bauen um dort den sythetischen Kraftstoff zu erzeugen für einen optimalen Wirkungsgrad bei der Erzeugung und auch ganz besonders wichtig ohne Umweltfolgen/zerstörung für den Bau anderswo (Wiese/Wald Vs Anlage) oder anderweitiger Verwendung der Fläche. In Deutschland ja teilweise unschön zu sehen wie Landwirtschaftliche Flächen (sieht man gut in Bayern) mit Solar zugepflastert werden.
Who knwos vlt hat eine Solaranlage aufgrund der Reflektionen Vs Wüste auch einen kühlenden Effekt entgegen der Erderwärmung ähnlich wie man dies auch über das Eis der Arktis und Antarktis sagt.
Meiner Meinung nach gilt es dies alles ebenfalls zu berücksichtigen. Das macht es aber so schwierig, denn man vergleicht meist immer den direkt vor Augen erscheinenden Wirkungsgrad welcher eher theoretischer aber nicht praktischer Natur ist. Die Differenzierung zwischen individueller und systematischer Betrachtung ist hier denke ich wichtig. Das Problem beim Akku wenn viele gleichzeitig am Abend laden wollen sei mal gar nicht angesprochen (auch wenn es nur weniger als 2% von allen Fahrzeugen in DE sein sollen reden wir von ~ 2 Mio Fahrzeugen bei unterstellten 54 Mio Fahrzeugen gesamt).
Dass es einen Mix mit Akku Autos geben wird glaube ich schon, aber alle ist mit den Anforderungen an die Infrastruktur von Laden und Erzeugung mE sehr schwer bis nicht umsetzbar. Aufbau von Infrastruktur kostet sehr viel Zeit und Geld falls überhaupt machbar....
Viele Grüße,
Duracell