folgendes Interview mit ZMD-Geschäftsführer Thilo von Selchow habe ich
unter www.investorworld.de gefunden :
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DRESDEN (dpa-AFX) - Die Sachsenring-Tochter Halbleiterwerk Zentrum
Mikroelektronik Dresden (ZMD) will an die Börse. "Wir bereiten uns gegenwärtig auf den Börsengang vor, mit dem frühestens Ende 2001 zu rechnen ist", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Thilo von Selchow, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Bis Ende Oktober dieses Jahres soll die GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. "Wir sind sehr wachstumsorientiert,deshalb kommt für uns nur eine Platzierung am Neuen Markt in Frage", sagte von Selchow.
Die Sachsenring-Tochter will bis 2003 mit rund 200 Mio. DM ihre
Fertigungskapazitäten modernisieren und ausbauen. Davon sollen allein in diesem Jahr rund 100 Mio. DM investiert werden. "Nach einem stagnierenden Umsatz in den vergangenen drei Jahren streben wir 2000 ein Wachstum über dem
Branchendurchschnitt an", sagte von Selchow. Bei einem derzeit boomenden
Halbleitermarkt peilt der Chiphersteller ein Umsatzvolumen von rund 100 Mio. DM an. Bis 2004 soll der Umsatz auf etwa 300 Mio. DM steigen. "Bis dahin wollen wir auch die Zahl unserer derzeit 430 Mitarbeiter auf etwa 700 aufstocken», kündigte von Selchow an.
Nachdem das Unternehmen 1999 erstmals ein Gewinn ausgewiesen hatte, soll
sich das Betriebsergebnis 2000 weiter verbessern. Es werde laut von Selchow von etwa neun Millionen DM im vergangenen Jahr auf rund 20 Millionen DM steigen. ZMD fertigt kundenspezifische Chips, die analoge und digitale Signale verarbeiten können (Mixed Signal), unter anderem für die Kommunikations-, Medizin- und Automobiltechnik. "Wir haben das Image einer verlängerten Werkbank abgelegt."
Neben der Entwicklung eigener Produkte werde ZMD verstärkt auch auf die
Fremdfertigung setzen, über die künftig die Hälfte des Umsatzes realisiert
werden solle. "Wir entwickeln Produkte für unsere Kunden und vergeben die
Herstellung an andere Unternehmen", sagte von Selchow. Ferner wolle das
Unternehmen seinen Exportanteil in den USA von derzeit 35 Prozent auf 50 Prozent steigern. In den Staaten unterhält ZMD bereits zwei Designzentren mit 35 Mitarbeitern.
ZMD wurde im Januar 1999 von der Sachsenring Automobiltechnik AG (Zwickau) übernommen. Der Autozulieferer, der derzeit 81,7 Prozent der Anteile hält, hatte erst im Juni das Stammkapital des Tochterunternehmens von zehn Millionen DM auf 23,1 Mio. DM erhöht. Mit Minderheitsanteilen in Höhe von 11,9 Prozent ist seitdem die WGZ-Beteiligungs GmbH (Münster) sowie mit 6,4 Prozent die IKB Beteiligungs GmbH (Düsseldorf) an ZMD beteiligt./am/ub/DP
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Wie kann es sein, daß die Sachsenring Automobiltechnik AG, die schon allein mit ihrer Chiptochter ZMD (macht etwa ein Sechstel des Gesamtumsatzes aus) 16,35 Mio.DM Gewinn einfährt, einen Börsenwert von lediglich 181 Mio. DM hat ? (Anmerkung: 16,35 Mio. DM entsprechen 81,7% von 20 Mio. DM ; insgesamt plant SAG mit 26 Mio. DM Gewinn im Jahr 2000 was wiederrum einem KGV von 6,96 entspricht)
Ich vermute, die Erklärung dafür ist in der schlechten Informationspolitik der SAG zu suchen, denn die meisten Leute halten Sachsenring wahrscheinlich immernoch für einen Rennstreckenbetreiber oder für einen Hersteller von Trabbi-Ersatzteilen oder so. Wie dem auch sei, ich konnte jedenfalls keinen wirklich fundamentalen Grund für diese eindeutige Unterbewertung finden.
(Wenn jemand den Grund kennt und ihn mir posten kann, wäre ich sehr dankbar.) Deswegen habe ich auf diesem niedrigen Niveau (KGV 7) zugeschlagen, in der Zuversicht, daß spätestens beim ZMD-Börsengang Ende 2001 die Gewinne aus dem Chipgeschäft auch mit einem für Chiphersteller üblichen KGV von wenigstens 30 bewertet werden. Unter der Voraussetzung, daß ZMD´s Umsatzrendite konstant beim derzeitigen Stand von 20% bleibt (was sehr konservativ angesetzt ist, denn während der Umsatz bis 2004 um 200% zulegt, wird die Mitarbeiteranzahl und damit der Personalaufwand dank der Investitionen in modernere Fertigunganlagen nur um ca. 63% steigen) und das die Umsatzziele erreicht werden, würden sich bei einem KGV von 30 folgende Werte für ZMD ergeben :
Jahr (1999)§ 2000 2001 2002 2003 2004
Umsatz in Mio. DM (64) 100 135 ? 174 ? 230 ? 300
Gewinn in Mio. DM (9,5) 20 27 ? 34,8 ? 46 ? 60 ?
Unternehmenswert
in Mio. DM (285) 600 810 ? 1044 ? 1380 ? 1800 ?
SAG-Anteil an ZMD (100%) 81,7% 81,7% ? ? ?
PS : Alle mit "?" gekennzeichneten Werte beruhen auf Schätzungen, die mir jedoch,unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Umsätze aufgrund modernerer Fertigungsanlagen stärker wachsen werden als die
Produktionskosten,realistisch erscheinen. Das für den Unternehmenswert veranschlagte KGV von 30 ist natürlich ebenfalls geschätzt, dürfte aber auf jeden Fall ein faireres KGV als derzeitige KGV von 7 sein (Das KGV des Chipbereiches beträgt ca. 11,1 wenn man die 9,65 Mio. DM Gewinn aus dem Automobilgeschäft nicht berücksichtigt.).
Was ich noch anmerken wollte : Sachsenring hatte ZMD Anfang ´99, als Siemens gerade eine Chipfabrik in England geschlossen hatte und niemand mehr auch nur einen Pfifferling für Chiphersteller geben wollte, zum symbolischen Schnäppchenpreis von 2,- DM erworben.
Was ich außerdem noch erwähnen will : Ich bin weder Analyst noch Börsenguru. Also wenn jemand Rechen-, Denk-, sonstige Fehler findet oder eine andere Meinung vertritt oder aber vergleichbare Unternehmen (ZMD/SAG) und deren Wachstumsraten und KGV´s kennt, wäre ich für eine Antwort dankbar.
unter www.investorworld.de gefunden :
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DRESDEN (dpa-AFX) - Die Sachsenring-Tochter Halbleiterwerk Zentrum
Mikroelektronik Dresden (ZMD) will an die Börse. "Wir bereiten uns gegenwärtig auf den Börsengang vor, mit dem frühestens Ende 2001 zu rechnen ist", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Thilo von Selchow, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Bis Ende Oktober dieses Jahres soll die GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. "Wir sind sehr wachstumsorientiert,deshalb kommt für uns nur eine Platzierung am Neuen Markt in Frage", sagte von Selchow.
Die Sachsenring-Tochter will bis 2003 mit rund 200 Mio. DM ihre
Fertigungskapazitäten modernisieren und ausbauen. Davon sollen allein in diesem Jahr rund 100 Mio. DM investiert werden. "Nach einem stagnierenden Umsatz in den vergangenen drei Jahren streben wir 2000 ein Wachstum über dem
Branchendurchschnitt an", sagte von Selchow. Bei einem derzeit boomenden
Halbleitermarkt peilt der Chiphersteller ein Umsatzvolumen von rund 100 Mio. DM an. Bis 2004 soll der Umsatz auf etwa 300 Mio. DM steigen. "Bis dahin wollen wir auch die Zahl unserer derzeit 430 Mitarbeiter auf etwa 700 aufstocken», kündigte von Selchow an.
Nachdem das Unternehmen 1999 erstmals ein Gewinn ausgewiesen hatte, soll
sich das Betriebsergebnis 2000 weiter verbessern. Es werde laut von Selchow von etwa neun Millionen DM im vergangenen Jahr auf rund 20 Millionen DM steigen. ZMD fertigt kundenspezifische Chips, die analoge und digitale Signale verarbeiten können (Mixed Signal), unter anderem für die Kommunikations-, Medizin- und Automobiltechnik. "Wir haben das Image einer verlängerten Werkbank abgelegt."
Neben der Entwicklung eigener Produkte werde ZMD verstärkt auch auf die
Fremdfertigung setzen, über die künftig die Hälfte des Umsatzes realisiert
werden solle. "Wir entwickeln Produkte für unsere Kunden und vergeben die
Herstellung an andere Unternehmen", sagte von Selchow. Ferner wolle das
Unternehmen seinen Exportanteil in den USA von derzeit 35 Prozent auf 50 Prozent steigern. In den Staaten unterhält ZMD bereits zwei Designzentren mit 35 Mitarbeitern.
ZMD wurde im Januar 1999 von der Sachsenring Automobiltechnik AG (Zwickau) übernommen. Der Autozulieferer, der derzeit 81,7 Prozent der Anteile hält, hatte erst im Juni das Stammkapital des Tochterunternehmens von zehn Millionen DM auf 23,1 Mio. DM erhöht. Mit Minderheitsanteilen in Höhe von 11,9 Prozent ist seitdem die WGZ-Beteiligungs GmbH (Münster) sowie mit 6,4 Prozent die IKB Beteiligungs GmbH (Düsseldorf) an ZMD beteiligt./am/ub/DP
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Wie kann es sein, daß die Sachsenring Automobiltechnik AG, die schon allein mit ihrer Chiptochter ZMD (macht etwa ein Sechstel des Gesamtumsatzes aus) 16,35 Mio.DM Gewinn einfährt, einen Börsenwert von lediglich 181 Mio. DM hat ? (Anmerkung: 16,35 Mio. DM entsprechen 81,7% von 20 Mio. DM ; insgesamt plant SAG mit 26 Mio. DM Gewinn im Jahr 2000 was wiederrum einem KGV von 6,96 entspricht)
Ich vermute, die Erklärung dafür ist in der schlechten Informationspolitik der SAG zu suchen, denn die meisten Leute halten Sachsenring wahrscheinlich immernoch für einen Rennstreckenbetreiber oder für einen Hersteller von Trabbi-Ersatzteilen oder so. Wie dem auch sei, ich konnte jedenfalls keinen wirklich fundamentalen Grund für diese eindeutige Unterbewertung finden.
(Wenn jemand den Grund kennt und ihn mir posten kann, wäre ich sehr dankbar.) Deswegen habe ich auf diesem niedrigen Niveau (KGV 7) zugeschlagen, in der Zuversicht, daß spätestens beim ZMD-Börsengang Ende 2001 die Gewinne aus dem Chipgeschäft auch mit einem für Chiphersteller üblichen KGV von wenigstens 30 bewertet werden. Unter der Voraussetzung, daß ZMD´s Umsatzrendite konstant beim derzeitigen Stand von 20% bleibt (was sehr konservativ angesetzt ist, denn während der Umsatz bis 2004 um 200% zulegt, wird die Mitarbeiteranzahl und damit der Personalaufwand dank der Investitionen in modernere Fertigunganlagen nur um ca. 63% steigen) und das die Umsatzziele erreicht werden, würden sich bei einem KGV von 30 folgende Werte für ZMD ergeben :
Jahr (1999)§ 2000 2001 2002 2003 2004
Umsatz in Mio. DM (64) 100 135 ? 174 ? 230 ? 300
Gewinn in Mio. DM (9,5) 20 27 ? 34,8 ? 46 ? 60 ?
Unternehmenswert
in Mio. DM (285) 600 810 ? 1044 ? 1380 ? 1800 ?
SAG-Anteil an ZMD (100%) 81,7% 81,7% ? ? ?
PS : Alle mit "?" gekennzeichneten Werte beruhen auf Schätzungen, die mir jedoch,unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Umsätze aufgrund modernerer Fertigungsanlagen stärker wachsen werden als die
Produktionskosten,realistisch erscheinen. Das für den Unternehmenswert veranschlagte KGV von 30 ist natürlich ebenfalls geschätzt, dürfte aber auf jeden Fall ein faireres KGV als derzeitige KGV von 7 sein (Das KGV des Chipbereiches beträgt ca. 11,1 wenn man die 9,65 Mio. DM Gewinn aus dem Automobilgeschäft nicht berücksichtigt.).
Was ich noch anmerken wollte : Sachsenring hatte ZMD Anfang ´99, als Siemens gerade eine Chipfabrik in England geschlossen hatte und niemand mehr auch nur einen Pfifferling für Chiphersteller geben wollte, zum symbolischen Schnäppchenpreis von 2,- DM erworben.
Was ich außerdem noch erwähnen will : Ich bin weder Analyst noch Börsenguru. Also wenn jemand Rechen-, Denk-, sonstige Fehler findet oder eine andere Meinung vertritt oder aber vergleichbare Unternehmen (ZMD/SAG) und deren Wachstumsraten und KGV´s kennt, wäre ich für eine Antwort dankbar.