Der japanische Yen (ISO-Währungscode JPY und internationales Symbol ¥) wurde 1871 nach dem Vorbild europäischer Zahlungsmittel als offizielle Währung Japans eingeführt und gehört heutzutage neben dem Euro und dem US-Dollar zu den meistgehandelten Währungen der Welt. Als Reservewährung halten viele Zentralbanken den Yen in ihren Depots, um die Stabilität der eigenen Geldreserven zu sichern und internationale Zahlungen abwickeln zu können.
Der japanische Yen wird in Banknoten mit einem Wert von 1, 5, 10, 100, 1.000, 2.000, 5.000 und 10.000 Yen ausgegeben. Münzen existieren in den Abstufungen 1, 2, 5, 10, 20, 50, 100 und 500 Yen. Rein rechnerisch wird der Yen darüber hinaus in Sen (1 Yen = 100 Sen) und Rin (1 Sen = 10 Rin) unterteilt. Im alltäglichen Umgang mit der japanischen Währung spielen diese Einheiten jedoch keine Rolle mehr, da sich die entsprechenden Münzen seit 1954 nicht mehr im Umlauf befinden.
Die Neuregulierung des internationalen Währungssystems nach dem zweiten Weltkrieg im Rahmen des Bretton-Woods-Abkommens führte zu einer Koppelung des Yens an den US-Dollar. Im Jahr 1949 entsprach 1 US-Dollar beispielsweise 360 Yen. Der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems im Jahre 1973 setzte der Fixierung jedoch ein Ende. Seither existiert ein freier Wechselkurs.
Mit Beginn des neuen Jahrtausends ging es für die Entwicklung des Yens gegenüber dem Euro zunächst kontinuierlich bergab. Im Rahmen von Carry Trades nutzen Anleger die Niedrigzinspolitik der japanischen Zentralbank, indem sie sich die Zinsunterschiede unterschiedlicher Währungsräume zu Nutzen machten. Die Carry Trades schwächten den Yen zunächst, da die Kredite unmittelbar in höher verzinste Währungen konvertiert wurden. Ende Juli 2008 erreichte der Yen ein historisches Tief: Für einen Euro bekam man 169,66 Yen. Das Blatt wendete sich jedoch noch im selben Jahr. Im Zuge der Finanzkrise investierten nicht nur heimische, sondern auch internationale Anleger in die japanische Währung. Im November 2008 zahlten Banken für einen Euro nur noch 115 Yen aus.
Trotz der stetigen Erhöhung der Geldmenge im Rahmen der Abenomics und der hohen Staatsverschuldung flüchten Anleger auch in den Folgejahren bei Konjunkturabschwächungen in den USA, Europa oder China nicht selten in den Yen. Das veränderte Wechselkursverhältnis führte wiederum zur Auflösung der Carry Trades, was die Aufwertung des Yens zusätzlich verstärkte - eine Situation, die sowohl die schwache Konjunktur als auch den Export Japans belastet. Nachdem 2012 zeitweise weniger als 100 Yen für einen Euro gezahlt wurden, konnte die europäische Währung in den drei Folgejahren wieder deutlich gegenüber dem Yen zulegen. Zuletzt gab es auf dem Devisenmarkt für einen Euro rund 121 Japanische Yen.