Vor allem die aggressiven Ether-Käufe der neuen Treasury-Firmen treiben den Kurs der zweitgrößten Kryptowährung immer näher in Richtung der 5.000 US-Dollarmarke und entfesseln eine neue Anleger-Begeisterung. Besonders beeindruckend: Bitmine, die Firma von Tom Lee, welche binnen weniger Wochen 1,72 Millionen Ether im Wert von 7,7 Milliarden US-Dollar anhäufte. Der BitMine-Chairman reißt mit einem Tempo ETH-Coins an sich, dass man bislang nur von Michael Saylor und Bitcoin kannte. Doch laut Trend Research, der Forschungsabteilung der Blockchain-Investmentfirma LD Capital, könnte dies erst der Anfang einer umfassenden Ethereum-Renaissance gewesen sein.

In einem neuen Krypto-Report nennen die Analysten mehrere strukturelle Faktoren, die dafür sprechen, dass Ethereum in den kommenden 1–2 Marktzyklen an Bitcoin vorbeiziehen könnte. Ein zentraler Punkt ist das Verhältnis von Angebot und Nachfrage: Während täglich nur 57.600 ETH unstaked werden können, kaufen Treasury-Firmen und ETFs weitaus größere Mengen. Zudem bauen immer mehr institutionelle Investoren mit Ethereum eine dauerhafte Kapitalreserve auf. Der Vorteil gegenüber Bitcoin: Durch Staking generiert Ether laufende Erträge und entwickelt sich zu einem attraktiven Cashflow-Asset. Damit adressiert die zweitgrößte Kryptowährung einen Kritikpunkt, den traditionelle Anleger immer wieder gegenüber knappen, aber eben ertragslosen Assets wie Bitcoin oder Gold ins Feld führen.
Auch die Spot ETFs sprechen laut dem Krypto-Report eine klare Sprache: Während die Bitcoin ETFs zuletzt immer wieder Verluste erlitten, fließt in die Ethereum Spot ETFs seit Wochen beständig neues Kapital. Alleine seit dem vergangenen Donnerstag durften sie erneut 1,83 Milliarden US-Dollar an Nettozuflüssen begrüßen, das Zehnfache der Bitcoin-Produkte. Darüber hinaus zeigen On-Chain-Daten, dass große Marktakteure zunehmend von BTC in ETH umschichten. So kletterte der Handelsvolumenanteil von Ethereum Futures zwischen Mai und August von 35 auf bis zu 68 Prozent.
Einige Wale setzten sogar mehrere Hunderttausend ETH ins Staking – mehr, als die Ethereum Foundation selbst hält. Besondere Aufmerksamkeit erlangte ein Bitcoin-Frühinvestor, der rund 24.000 BTC im Wert von 2,7 Milliarden US-Dollar liquidierte und kurz darauf 551.861 ETH erwarb. In der Folge fiel der Bitcoin-Kurs am Montag um mehrere Prozentpunkte auf 112.000 US-Dollar.

Was bei allem Optimismus jedoch nicht vergessen werden sollte: Im Gegensatz zu Bitcoin erreichte Ethereum bisher nur extrem knapp ein neues Allzeithoch. Außerdem verdoppelte sich die ETH/BTC-Ratio mit 0,041 seit dem Tiefpunkt im Mai, aber liegt dennoch klar unter dem Niveau vom September 2022, als Ethereum den “Merge” durchführte und zu einem Proof-of-Stake-Konsensmechanismus wechselte. Zu diesem Zeitpunkt bekam man für einen ETH noch 0,081 BTC – auf lange Sicht betrachtet hat Bitcoin daher weiter die Nase vorn. Um die Krypto-Leitwährung einzuholen, müsste der Ether-Kurs auf Basis der aktuellen Marktkapitalisierung auf beachtliche 18.600 US-Dollar steigen. Bis dahin dürfte es noch ein weiter Weg sein.

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